Alles rund um die Audiophile Musikreproduktion wie auch der zugrunde liegenden Musik und die humorvolle Aufarbeitung von Wahrnehmungsanomalien der HiFi-Szene.
Heute stand bereits die 5.te Musik-Einladung in Tönisvorst bei Klang-Form
an. Thema der heutigen Veranstaltung war: „Selbstmitgebrachtes“.
Sprich: Die Gäste, durften heute das Musikprogramm selbst gestalten! Und es
waren viele Gäste. Sogar aus Belgien.
Knapp 20 Personen saßen in Reih und Glied vor dem heutigen Setup und
lauschten der Dinge die Ihnen da in den nächsten 3 Stunden zu Gehör kam.
Im Setup stand heute: Als Dreher ein Dr. Feickert Volare mit Jelco Tonarm und Dynavector System. Als CD-Quelle fungierte eine Marantz KI Rubi, Als Verstärker dirigierte ein Marantz PM 10. Zu Gehör brachte das Ganze ein Pärchen Focal Sopra 2 in „Schwarz“.
Das mit dem Schwarz war heute wie zufällig auch eine immer wiederkehrende
Farbe. Warum? Gefühlt war jeder zweite Tonträger von einem Künstler der bereits
verstorben war. Oder der Titel des Künstlers drehte sich um dieses Thema.
Dieser Umstand zog sich wie ein roter Faden durch die Session und
verselbstständigte sich zu einem Running Gag im Publikum. Auf diese Art und
Weise entspannte sich die Atmosphäre relativ schnell und kam gut zwischen den
Titel ins Gespräch. Tolle Atmosphäre.
Der Dreher wurde heute (leider) nur zum Warmspielen verwendet da tatsächlich
und das was für mich sehr überraschend, alle Gäste nur Ihre CDs dabei hatten!
Hier eine Auswahl der Künstler die heute bei Klang-Form zu hören waren:
– Steve Hackett – Leonhard Cohen – Black Pumas – Puhdys – The Teskey Brothers – Ingram Washington – David Roth – Christina Lux
Noch eine kleine Anektode aus der Hör-Session: Wie schon erwähnt war auch belgischer Besuch vor Ort. Um genau zu sein, es war eine Frau und ein Mann. Die sehr sympatische Frau sprach mit einem leichten Akzent gut Deutsch und war total aufgeregt als Sie einen Musikwunsch äußern konnte. Sie suchte in ihrem Jute Beutel nach einer CD und fragte in Gruppe ob man hier auch die Gruppe Puhdys kennen würde. Ihr könnte Euch sicherlich vorstellen was für einen Raunen durch den Raum ging. „Heiterkeit sei jederzeit bereit“ sag ich da immer.
Der gespielte Puhdys Titel vom Album Wilder Frieden (Titel Wilder Frieden) klingt interessanter Weise zu Beginn wie Rammstein. Allerdings nur solange wie keiner der Puhdys singt.
Es waren sehr kurzweiligedrei Stunden die musikalisch sehr spannend waren. Zur Anlage möchte ich sagen, dass Sie sehr gefällig spielte und ein guter Begleiter für den heutigen Event war.
Über eine der HiFi-Facebook-Gruppen habe ich Kontakt zu einem freundlichen Herrn bekommen. Wir kamen über ein paar Manley Röhren-Mono-Endstufen ins Gespräch. Schnell haben wir gemerkt, dass wir viele Gemeinsamkeiten haben. Nicht nur HiFi technische, sondern auch berufliche. Als ich im Gespräch erwähnte, dass ich demnächst in seiner Nähe beruflich unterwegs wäre, wurde mir von seiner Seite sofort das Angebot eines Besuchs angeboten. Das konnte man natürlich nicht ablehnen. Und um es auch vorwegzunehmen. Das hätte man auch nie ablehnen dürfen!
Ich wurde sogar am abgesprochenen Termin persönlich von Ihm persönlich bei meinem Auftraggeber in Freising „standesgemäß“ abgeholt. Nachdem ich mich in die „Großkatze“ platziert hatte, „quatschten“ wir Beide bereits auf der Fahrt über Gott und die Welt. Ein sehr lebhaftes Gespräch bei dem man den Eindruck hatte, dass uns die nächsten 14 Tage die Themen nicht ausgehen würden.
Angekommen, wurde ich ebenso liebevoll von seiner Frau empfangen. Sie hatte doch tatsächlich Pizza gekocht. Heißt das Pizza kochen? Egal. Aufgrund der Menge der Pizza musste ich davon ausgehen, dass man damit gerechnet haben muss, dass ich seit mindestens 2 Tagen kaum was gegessen hatte. Dazu ein Bier, Wein war auch im Angebot, und schwups vertieften wir 3 unsere Gespräche. Eine sehr interessante und liebevolle Familie deren Wurzel tatsächlich auch in NRW liegen.
Unsere Zeit am Tisch verflog genauso schnell wie zuvor während der Anreise.
Nun ging es aber an die Vorstellung der Anlage und der ganzen Geschichten
hinter den Komponenten. Und es gab einige Geschichten hinter den Komponenten.
Um das zu erzählen, müsste ich wahrscheinlich erstmal eine Erlaubnis einholen.
Mein Gastgeber ist ein Vinyl Liebhaber mit einer schönen repräsentativen
Sammlung von mir sehr gelegenen Platten. Ebenso hat er eine große CD Sammlung.
Zusätzlich betreibt er als Musiklieferant einen Musik-Streamer. Allerdings ohne
die üblichen Streaming-Dienste! Also alles Offline!
Ich durfte aus der für unüberschaubaren Auswahl mit etwas Hilfe die Titel
wählen. Da war zum Beispiel Schuberts Winterreise gesungen von Dietrich
Fischer-Dieskau. Eine andere Winterreise wurde von einer Frau (ja so was gibt
es) vorgetragen. Dann glitten wir ein wenig ins Barocke ab. Allerdings dann
schon das Mainstream Angebot des Barock: Die Vier Jahreszeiten von Vivaldi.
Was sehr interessant war, waren die gesammelten Raritäten die mein Gastgeber
mir zeigte. Ob Briefmarken aus Bhutan die auch als Mini-Single fungieren
konnten. Oder eine russische Vinyl Scheibe die aufgrund von fehlenden Material
auf einem Röntgenbild geritzt vorlag. Oder eine Kopie der Goldenen Platte –
natürlich mit der kompletten Musik der auf dem Original verwiesen Titeln -die
zurzeit auf einer der beiden Voyager Sonden im interstellaren Raum angebracht
ist. Es gab jede Menge dieser Stücke zu bestaunen. Und es gab immer dazu eine
Backgroundstory zu erfahren.
Während wir zwischen verschiedensten Musikstilen und Titeln sprangen, fingen
wir nun auch an uns die imposante Anlage näher anzuschauen. Als Quellen dienen
hier zwei Masselaufwerke.
Ein Laufwerk von Scheu war mit zwei Tonarmen konfiguriert. Einem Scheu
Tonarm und einem ein Mørch DP-8 Tonarm. Auf dem Scheu Tonarm war ein
Mono-Tonabnehmer für Mono-Schallplatten und auf dem Mørch ein hochwertiges
Stereo-System montiert. Das zweite Laufwerk kommt von Clearaudio. Auf diesem
war der hauseigene Tangentialtonarm TT5 mit hochwertigen Clearaudio-Tonabnehmer
installiert.
Die Tonabnehmer-Signale liefen entweder über eine Restek Phonostufe oder
über die interne Phonoplatine der McIntosh Vorstufe. Alternativ wäre noch eine
Reußenzehn Phonostufe im Angebot. Die ist aber, laut meines Gastgebers, eher
suboptimal zum Musikhören. Ich glaube wir ahnen schon was damit gemeint ist,
oder?
Als Verstärkung kommen zwei Manley Neo Classic se/pp 300b Monoblöcke zum
Einsatz. Die Geräte sind deutlich ausladender als ich erwartet habe. Die Tiefe
der Geräte ist absolut inkompatibel mit dem deutschen Möbelstandard: 58cm ohne
Kabel(!). Aber die vier 300B haben Ihren Anteil am Klangbild der Anlage. Die
beiden Blöcke sind eine Augenweide! Man könnte laufend drauf schauen. Ob eine
Musik spielt ist völlig egal.
Die Signale der Manleys gehen an zwei Duevel Bella Luna Lautsprecher. Zwei
Rundrumstrahler mit Konus Treiber Bestückung.
Zum Setup: Die Anlage ist geographisch gesehen, kleiner Scherz, von den
Lautsprecher getrennt. Das gesamte Setup steht in einem großen Wohnzimmer mit
einem gut ausgebauten Wintergarten. Während die Anlage im „Haus“ steht, sind
die Lautsprecher im Wintergarten platziert. Beide Raumhälften sind fließend
miteinander verbunden und weder durch eine Wand noch durch eine Säule oder
ähnliches getrennt. Insofern kann man hier von einem großen zusammenhängenden
Raum reden. Das waren Minimum 70 Quadratmeter. Es gibt keine passiven
akustischen Elemente. Aber es gibt reichlich (große) Pflanzen und Vorhänge die
als Diffusoren gut gewirkt haben. Zudem sind vom entferntesten Hörplatz, einem
gemütlichen Sofa, gut und gern nochmal 6 Meter bis zur Rückwand des Hauses. Und
dort steht eine Bücherwand (Boden-Deckenkonstruktion) die quasi als Groß
Diffusor wirkt. Man sollte erwähnen dass die Bücherwand voll war! Voll mit
Lesestoff.
Klanglich war die Duevel sehr interessant weil anders.
Zu den Stärken. Der Lautsprecher kennt das Wort Sweet Spot nicht bzw. nicht
so wie die Direktstrahler. Man konnte sich „großflächig“ im Raum bewegen und
hatte den Eindruck eines unveränderten Klangbildes. So konnte man in der
integrierten Wohnküche ebenso genüsslich der Musik lauschen wie auf dem
„Referenzplatz“. Stärke Nummer zwei war die Art und Weise wie die Duevel den
Raum mit Musik füllte. Die Musik stand einfach im Raum und umgab den Hörer.
Eine Klangrichtung war kaum auszumachen. Die Musik spielte und man sah zu. Die
Feinheit des Klangbildes war authentisch. Der Grundton schmeichelte meinem Ohr.
Die Tieftonsaiten eines Flügels klangen rund und authentisch. Eigenschaften die
in dieser Preisklasse oft anzutreffen sind.
Es machte einfach gute Laune in dieser „Klangwolke“ zu sitzen und der Musik
zu lauschen.
Was die Duevel nicht so gut kann? Sie hat weder den Charakter eines Monitors
noch die Fähigkeit einer Klanglupe. Das Bühnenbild weicht auf und verwischt die
Konturen des Klangbildes zwischen den Lautsprechern. Die Darstellung von
Körpern, ob Musikinstrument oder Musiker, wie auch deren Positionierung werden
weniger präzise aufgezeigt wie das bei man einem Direktstrahler her kennt.
Und das mit dem „kennen“ ist genau der Unterschiede der Rundumstrahlers zu
unserem gewohnten Klangbild. Er klingt anders. Aber wie ich an diesem Abend
fand: Einfach berauschend anders. Eine absolute tolle alternative zu normalen
Hörgewohnheiten. Man nimmt die Musik ganz anders wahr. Eine absolut tolle
Erfahrung. Der Engländer würde das wie folgt umschreiben: „Really Impressive!“
Bevor mein Gastgeber mich wieder mit seiner Raubkatze nach Freising brachte
führten wir noch einen kleinen Exkurs über Single Malt Getränke durch. Ich
entscheid mich für eine süßliche Variante. Wie ich dann lernte, mussten wir zuerst
das 61%ige Getränk mit Wasser so stark verdünnen das am Ende eine 40%ige Lösung
im Glas verblieb. Und das was ich dann trank war gut.
Ein passender Abschluss wie ich fand. Und was soll ich sagen. Es war zudem
auch noch ein sehr amüsanter, kurzweiliger und lehrreicher Abend.
Heute ging es zu einem bereits ewig geplanten HiFi Termin,
nämlich zu Mr-HiFi in Heiligenhaus. Heiligenhaus liegt wenige Kilometer
entfernt im Norden von Düsseldorf. Nach kurzer Fahrt kam ich pünktlich zur
vereinbarten Zeit an.
Ich wurde freundlichst von Luke, einem braunen Labradoodle,
begrüßt und von seinem im Hintergrund den Hundeempfang beobachtenden Herrchen
Alexander Müller herzlichst im Empfang genommen.
Was ich gleich vorweg schreiben muss, weil es mir ein
persönliches Anliegen ist: Ich habe selten einen solch ruhigen, besonnenen,
freundlichen wie auch Themen begleitenden – nicht steuernden – Gastgeber
erlebt. Und on Top: Es gab bei Mr-HiFi – Trommelwirbel, Tusch – den besten
Kaffee den ich bisher bei einem HiFi-Gastgeber jemals erfahren durfte! Eigentlich
war das schon Aufpreis pflichtig!
Kurz zu den Räumlichkeiten. Es stehen zwei Räumlichkeiten
für HiFi Demonstrationen zur Verfügung. Alle Standard-Medien stehen zur
Verfügung. Streaming, Vinyl und CD. Ein kleiner Raum hat ungefähr 16 qm²
Grundfläche. Der Große Raum ist deutlich größer und kann auch für größere
Lautsprecher, wie zum Beispiel die „horns Universum“ (siehe angehängte Bilder)
verwandt werden.
Alexander Müller hat ein interessantes Angebot an Geräten
die von den Einzelpreisen her fast lückenlos die bekannten Preis-Segmente
bedienen kann. Zubehör wie Kabel, Tonarme, Tonabnehmer wie auch eine (noch)
kleine Auswahl an Vinyl und CDs sind vorrätig. Für ein solches Wohnraum-Studio
eine bemerkenswerte gut strukturierte und gut zusammengestellte
Komponentenauswahl.
Warum war ich eigentlich heute hier. Nun, es war eigentlich geplant eine 5degrees 27 zu lauschen. Die Firma 5degrees ist ein Ableger des bekannten (Horn-) Lautsprecherherstellers „horns“. Bei 5degrees, der Name kommt übrigens von der 5 Grad Neigung der aktuellen Lautsprechermodelle No. 17 und No. 27, werden die Lautsprecher im Gegensatz zur Marke „horns“ ohne einen Horntreiber gebaut.
Mir fielen die beiden 5degrees Modelle im Vorfeld auf, weil ich Sie in einem herrlich verarbeiteten Markassar Furnier gesehen habe. Zudem staunte ich nicht schlecht was man für 3.400 EUR Paarpreis an Gegenwert erhält. Wie gesagt, es gibt dieses optisch herrliche Markassar Furnier. Man erhält Metalltraversen mit höhenverstellbaren Spikes. Im Rücken der Lautsprecher sind WBT-nextGen Terminals zur Aufnahme der Single-Wire-Kabel montiert. Und es gibt eine prima Produktverarbeitung ohne Spaltmaße wie auch keine Schleiffehler an den sichtbaren Gehäusekanten. Zumindest bei diesem Pärchen. Auch sind die besagten 5 Grad Neigungswinkel eine schöne Designvariante im Vergleich zu einer Vielzahl von schnöden Lautsprechergehäusen. Die Schräge hat auch die Aufgabe Laufzeitkorrekturen zwischen den verwendeten Treiber vorzunehmen.
Nun wollte ich aber auch noch wissen: Klingt dieses Tonmöbel
auch?
Im ersten Anlauf hörten wir über einen Atoll CD-Player mit
einer Vor-Endstufenkombination von Ivo Linnenberg an der No. 27. Zum Einsatz
kam etwas finnisches Acapella von der Formation „Club For Five“. Meine Haare am
Bein und am Arm stellten sich nach den ersten Takten auf. Meine Augen staunten
und die Ohren wussten nicht was da gerade passierte. Der Alt Sänger knorzte
wunderschön erhaben aus dem Bass Keller und intonierte „Brother in Arms“ mit voller
Geschmeidigkeit. Das soll 3.400 EUR kosten? Zu billig!
Also „Bireli Lagrene Live“ rein in den Slot. Es folgte akustische
Gitarre. Meine Güte, diese Spielfreude. Strahlende Saiten und kontrollierte
Gitarrenläufe. Der Raum öffnete sich nach hinten. „Und das soll 3.400 EUR
kosten?“.
Ich fragte Alexander ob es möglich sei, die Linnenbergs aus
der Kette rauszunehmen. Zum einen packen die wenigsten Kunden eine 24.000 EUR
teure Verstärkerelektronik vor einen solchen Lautsprecher und zum anderen
bestand der berechtigte Verdacht, dass die Linnenberg signifikant für diese
impulsive und kontrollierte und dabei unaufgeregte Darstellung verantwortlich
waren.
Alexander zögerte keine 5 Sekunden, entkabelte die Linnenbergs, und packte auf eigenen Vorschlag eine Fezz Mira Ceti dran. Die Fezz hat 2x 8 Watt und als Besonderheit zwei 300B Röhren.
Okay, man hörte sofort dass die Linnenbergs nicht mehr in
der Kette waren, aber die Fezz konnte ebenso Musik liefern. Meine Güte, was
eine Show. Der Anriss der Saiten war wieder eine Wohltat. Es hatte zwar nicht
mehr diese extreme Impulsivität wie bei den Linnenbergs aber die Strahlkraft
war ebenso sehr ordentlich vorhanden. Das Sirren war allgegenwärtig. Stimmen
kamen wohltemperiert und im Timbre recht lebensnah, also authentisch. Das klang
schon alles sehr erwachsen und kompetent. Zwar war der Basskeller
unterrepräsentiert aber das Anschlagen der Bass Drum und das Zupfen des Basses
kam im Oberbereich sehr gut. Stimmen klangen einfach authentisch, uups, hatten
wir ja schon. Der Körper der akustischen Instrumente war glaubhaft an Größe und
Kontur. Tolle Vorstellung.
Der Hochtöner, so kann ich mir vorstellen, wird die eine
oder andere Hörerfraktion evtl. als nicht langzeittauglich attributieren. Das
kann sein, muss aber nicht. Um das zu bewerten müsste man den Lautsprecher
schon ein paar Tage hören. Scharf war er, für meine Ohren, am heutigen Tag
nicht.
Die Fezz wie auch die 5degree 27 machten mir heute
Nachmittag einen riesigen Spaß. Ich hatte selten einen solch tollen (externen)
HiFi-Nachmittag. Und das beste Kompliment waren die 4 statt geplanten 2 Stunden
Musikhören und Musikaustausch bei Mr-HiFi.
Wer sich in dem Preis-Segment von 3.400 EUR bewegen möchte, dabei
keine PA Laustärken bevorzugt, gerne weniger oft Großorchestrale Sinfonien mit
dem Nachbarn teilen möchte und auch weniger oft Wacken nach amen möchte, dem
sei das „Lauschen“ dieser Lautsprecher sehr gerne empfohlen. Und viele Watt braucht dieser
Lautsprecher offensichtlich nicht. Denn es reicht schon ein minimal angefahrenes
300B Röhrenpaar mit lächerlichen 2x 8 Watt um richtig Spaß an guter Musik im
Raum zu haben. Punkt.
Und zum Schluss noch eine Drohung an Alexander Müller: Ich
komme wieder 😉
Heute stand der etwas andere Besuch an. Nicht Ich besuchte heute Jemanden. Nein, heute wurde ich besucht. Und es war für mich auch ein wirklich besonderer Besuch. Denn heute schaute Andreas Klug, seines Zeichen Inhaber der Röhrenschmiede aus Krefeld, bei mir vorbei.
Und Andreas war nicht nur mit seiner sympathischen Frau vor Ort, nein er hatte aus seiner aktuellen Kollektion den „Comet“ (Röhren-Vorverstärker) wie auch zwei „Solo“ (Mono-Röhrenendverstärker) im Handgepäck.
Wobei hier von Handgepäck zu sprechen ist leicht untertrieben. Da rollten schon einige Kilos in Richtung Hörzone.
Nach dem Austausch von verdammt viel Informationen zum Thema HiFi, Musik und Gerätebau und natürlich auch nach dem Aufbau der Geräte nahmen wir uns auch etwas Zeit die Elektronik an meinen Lautsprechern zu lauschen.
Als Quelle diente ausschließlich Vinyl.
Gehört wurde: – Eric Clapton | Unplugged – Hand Theessink | Skow Train – Johnny Cash | Cash – Antiphone Blues | Arne Domnerus – Club For Five | You’re the Voice
Als Vergleichsverstärker stand im Hintergrund ein Unison Research S9.
Die Kombination Rocket/Mono glänzt erstmal mit einem kleinen technischen Gimmick. Die Monos werden nicht direkt am Stromverteiler angeschlossen, sondern direkt am Vorverstärker. Somit belegt das Verstärkertrio anstatt 3 Steckplätzen nur einen einzigen Steckplatz. Pfiffig!
Optisch war das eine besondere Verstärkerversion, da hier die Hauben der Transformatoren vergoldet waren. Ein Beweis dafür, dass Sonderwünsche kein Problem darstellen können.
Bevor jetzt jemand meint, wir würden hier mit Kundenequipment arbeiten, der liegt falsch. Das Trio, ein Aussteller, stand dieses Jahr auf der HighEnd in München und wurde dort dem interessierten Publikum vorgestellt.
Da ich Andreas bereits aus einigen Vorort Terminen kannte, kam der Termin zwischen uns, den zwei positiv „Bekloppten“, heute zustand.
Der Klang des Trios war zuerst einmal anderes als die S9.
Liebe Gemeinde, es sei erwähnt, das ich hier unterstelle, dass Verstärker entgegen der langläufigen Meinung doch sehr wohl unterschiedlich klingen können.
Die Grundabstimmung war heller als die S9. Der Klang von angerissenen Gitarrensaiten war meiner Ansicht nach schneller und etwas filigraner als bei meiner S9. Ich würde sogar eingestehen, dass das Trio authentischer war als die S9. Das „Schlagen“ des Gitarrenkorpus bei Eric Clapton war sauber und blitzschnell im Raum abgebildet.
Der Umgang mit Akustischem Material gefiel über das Trio sehr gut. Und die Röhren bauten ein reproduktives Szenario zwischen den Lautsprechern auf. Eine gute Zuordnung der Musiker im Halbbogen für den Hörer war möglich wie auch die Darstellung der Musiker in ihrer Körperhöhe.
Bei Johnny Cash nahm die hellere Darstellung des Ensembles den depressiven Charakter der musikalischen Darbietung. Über meine S9 meine ich, die Depression der Musilk mehr zu erkennen.
Ich denke das dies eine adäquate Darstellung der Musik ist. Es ist etwas anders aber nicht schlechter! Die Cash Version mit dem Trio zu hören war nicht schlecht, sondern schlichtweg spannend, weil so noch nicht von mir gehört.
Bass kann das Trio auch. Das hat man immer wieder gehört wenn es darum ging schnell zu liefern. Allerdings haben wir, man erkennt es an der obigen Musikauswahl, kein Techno oder Hard Rock angespielt.
Ein wundervolles Ensemble um in der Musik zu schwelgen und dabei seine Alben neu zu erforschen. Wir werden sicherlich einen Nachfolgetermin finden und dann die Session wiederholen.
Ein toller Besuch, ein tolles Equipment und ein toller Tag. Aus drei geplanten wurden kurzweilige 8 Stunden. Mehr geht nicht.
Heute ging es mal wieder im Namen des Herren zu einem livehaftigen Besuch eines HiFi Lautsprecher und Elektronik Herstellers: Bohne Audio.
Ziel war es, sich einen Eindruck über die aktuelle BB-10L zu verschaffen.
Konkret gibt das Pärchen in einem Gesamtpaket mit einer 4-Kanal-Endstufe und
einem miniDSP-System das mit Dirac die Raumkorrektur vornimmt.
Das Paket, bestehend auch dem miniDSP (mit integriertem Vorverstärker), einer 4-Kanal-Endstufe und dem Pärchen BB-10L wird aktuell für 10.000 EUR angeboten.
Nachdem wir viel zu früh vor Ort waren, die eingeplanten Staus rund um Köln
waren alle nicht präsent, konnten wir zum Glück den Termin vorziehen. Also rein
in ein großes Wohnzimmer das auch gleichzeitig Präsentationsfläche darstellte.
Jörg Bohne empfang uns sehr freundlich und bot uns auch gleich mal einen Kaffee
an. Super. Was will man mehr: Keine Staus, 1 Stunde zu früh und nun auch noch
einen Kaffee. Eigentlich könnten wir auch gleich wieder nach Hause.
Nix da. Show-Time.
Obwohl Jörg bekannt war das wir wegen der BB-10L da waren, konnte er die
neugierigen Blicke für die BB-15 sofort richtig deuten und schob eine Pre-Demo
der BB-15 vor. Und dann überrollte uns das Geschehen. Die ersten Take von
Infected Mushroom („Head Of NASA …“) drückte sich förmlich ins
Gesicht.
Auch wenn die Lautstärke sozialraumfeindlich war, so erahnte man bereits was
da gleich mit dem sich aufbauenden Staudruck im Lautsprechergehäuse passieren
würde. Ich merkte, wie ich mich langsam selbstschützend mit dem Rücken in
Richtung Rückenlehne des Sofas bewegte. Ich glaube ich versuchte dem drohenden
Bassorkan zu entkommen. Und dann brach es über uns hinein. Livehaftig drückte
uns der Pegel die Falten aus dem Gesicht. Und dabei klang dieser Pegel auch
noch recht Präzise und unverzerrt.
Willkommen bei Bohne Audio. Da wo Falten gestrafft werden!
Selten habe ich solche abartigen Pegel so „defibrillierend“
erlebt. Das war „faszinierend“, würde Mister Spock schreiben. Dann
tue ich das auch mal. Nach dem Druckausgleich sahen meine Ohren wahrscheinlich
auch nach Vulkanischem Ursprung aus.
Nach einer Weile – wir hatten jetzt schon unsere Freude – wendeten wir uns
dem eigentlichen Kandidaten zu. Der BB-10L.
Die BB-10L in Weiss
Der Chef, Jörg Bohne, führt selbst vor.
Außen die BB-10L
Schon die ersten Takte, empfanden wir in der Grundtonabstimmung, gefälliger.
Überhaupt fanden wir den Lautsprecher sehr erwachsen. Und die Bändchen,
schlichtweg das Highlight des Lautsprechers, sorgten für das ein oder andere
Aha-Erlebnis. Die Bändchen waren allgegenwärtig. Blitzschnell und staubtrocken.
Glänzend oder strahlend. Es schien nichts zu geben was dem Bändchen eine Hürde
aufbürden könnte. Dadurch dass die Bändchen als Dipol realisiert sind, konnte
man die Strahlkraft auch als zusätzliche Rauminformationen verwerten. Alleine
das Bändchen (bei 1.000 Hz angekoppelt) machte Spaß die verschiedenen bekannten
Musikstücke neu zu erforschen. Für die Größe des Lautsprechers war die Tiefe
des Basses und auch Präzision außergewöhnlich. Auch der Bassbereich war präsent
und konnte der Geschwindigkeit des Bändchens gut folgen. Auch die
Abbildungsfähigkeit im Grundton musste keine Federn lassen. Eine gut gefundene
Abstimmung zwischen den beiden Treibern, wie ich finde.
Durch das Dirac Raumkorrektursystem konnte man die Treiber noch mal ein
wenig anpassen. Die Impulse waren trocken und knallhart. Erstaunlich für die
Größe des Lautsprechers. Das hat Spaß gemacht.
Also was die Live-Haftigkeit dieses Lautsprechers anbetrifft, so wird dieses
Set sicherlich im oberen Drittel einer möglichen Lautsprecherauswahlliste zu
finden sein. Es machte einfach Spaß damit laut zu hören.
Da ich heute nur „beratend“ zur Seite stand, gab „der Interessent“ das Musik-Programm und Hörverhalten vor. Insofern alles richtig gemacht. Ich hätte mir gerne die Kombination auch mal mit meinem Musikgeschmack und in meiner präferierten Lautstärke angehört. Ging (heute) leider nicht.
Aber auch so war das heutige Show-Programm bei Bohne wirklich „Livehaftig“.
Heute hatte ich das Vergnügen mich an eine geplante Hörsession für ein
Pärchen JBL 4367 anzuschließen. Hierzu ging es in einem Vorort von Köln. Für
mich war die Anreise mehr oder weniger ein Katzensprung weil keine 40km entfernt.
Und der Besuch des durchaus überregionalbekannten „Händlers“ war
schon mehr als lange geplant.
Ich war mehr als gespannt. Zum einen war ich auf das persönliche
kennenlernen der Person hinter dem Konzept freudig gespannt. Natürlich stand
auch der Lautsprecher in meinem Fokus. Und natürlich war es die Lokation mit
den Installationen.
Um es vorweg zu nehmen, ich wurde in keinster Weise enttäuscht!
Die Stereo Installationen waren durch die Präsentationen im Internet bereits
hinreichend bekannt und bieten einen guten Überblick über Raum und Angebot vor
Ort. 60qm2 gefüllt mit leicht dominierender Analogtechnik. Was aber nicht
bedeutet, dass digitale nicht auch geboten wird. Analog ist nun mal ein
liebgewordenes Steckenpferd des Besitzers.
Überhaupt lebt das ganze Konzept von der Aura des Eigentümers. Völlig
unverkrampft, freundlich und sehr aufgeschlossen wurden wir empfangen. Ich habe
selten jemanden erlebt, der Musik in dieser Form atmet und lebt. Fachliche
Kompetenz und jede Menge Insiderwissen Wissen paarten sich wunderbar mit einer
geschulten Leitung durch die Hörsession. Musikalische wie auch Interessante
Anekdoten zu den jeweiligen Musikstücken gaben sich die Hand.
Die Musik wurde nicht einfach vorgeführt. Nein, nein! Das wäre zu einfach
gewesen. Der geneigte Zuhörer wurde für jedes Musikstück
„vorbereitet“. Mit einem in zusammengeführten Kontext von Künstler,
Musik und Hintergrundwissen wurde das Hören zu einer Art Entdeckungstour durch
das Musikstück.
Das heutige Setup
Mehr geht eigentlich nicht! Die 2 Stunden verflogen wie im Fluge. Der pure Wahnsinn was für Hintergrundinformationen übermittelt wurden. Zum Glück wusste ich schon einiges davon.
Was die JBL anbetrifft, so war das ebenso ein interessantes Erlebnis. Im
Vorfeld wurde gebeten etwas mehr Musikstücke in Richtung „technischer
Musik“ aufzulegen. Auch dieses wurde exzellent bedient. Die JBL sind sehr
impulsiv im Klangbild und klingen auch sehr neutral. Und was die unverzerrte
Grobdynamik anbetrifft, so werden die meisten Lautsprecher nur die Rückleuchten
der JBL sehen. Das JBL-Pärchen schob den gesamten Frequenzbereich nur so vor
sich her, so dass es eine rechte Freude war laut zu hören.
Das hörte sich im Großen und Ganzen aber etwas schmal oder auch schlank im
Bassbereich an. Straff aber eher schlank. Die Position des Pärchen war ca. 2
bis 3 Meter von jeder Wand entfernt und somit wurde auch jedes mögliche
Druckmaximum umgangen.
Wir fragten einfach nach, ob es auch ein Stückchen Vinyl gäbe mit etwas mehr
tief frequenteren Bassanteilen. Nach kurzem Griff in die Vinylsammlung wurde
unser Wunsch sofort umgesetzt. Die ersten Takte des Titels waren wie die zuvor
vernommenen Titel, eher schlank. Ich schloss die Augen um in die Musik zu
hören. Im nächsten Moment „knallte“ der Tiefbass dermaßen plötzlich aus den
Gehäusen, dass mir kurz die Luft wegblieb. Die Bassexplosion kam ziemlich
unerwartet und aus heiterem Himmel. Damit war klar belegt worden, dass dieser
Lautsprecher auch richtig Bass kann. Holla. Das war ein kleines i-Tüpfelchen
auf die Vorführung.
Dieser Lautsprecher kann Musikspass spürbar vermitteln!
Danke für eine exzellente Vorführung!
Ein TechDAS Laufwerk in voller Bestückung
JBL 4365 / Wilson Audio
GrandiNote Genesi Vorverstärker
Eine VTL S-400 Stereo-Endstufe flankiert von 2 GrandiNote Demone Mono-Endstufen
Heute ging es für mich und meine beiden Begleiter zu dem Ladenlokal des Lautsprecher- und Elektronikhersteller Nubert in Duisburg. Nubert ist ein deutscher Hersteller der seine Produkte im Direktvertrieb verkauft. Abweichend davon sind drei in Eigenregie geführte Ladenlokale. Und wir waren, weil extrem ortsnah, heute in Duisburg.
Da staunt der Fachmann
Bei besten Wetter trafen wir uns um 16:30 Uhr vor dem
Ladenlokal und fingen gleich nach der obligatorischen Begrüßung an unsere Vorgehensweisen
und Erwartungshaltungen bei dem nun anstehenden Termin anzugleichen. Wir hatten
uns im Vorfeld einen Hörtermin für die Nubert nuVero 170, das Lautsprecher
Flaggschiff des Herstellers, reservieren lassen. Und der stand jetzt an!
Also rein in die gute Stube. Okay, das Ladenlokal sah alles andere wie eine gute Stube aus. Überhaupt sah es gar nicht so aus wie ein ernsthaft organisiertes HiFi-Ladenlokal. Rund um an den Wänden waren die Lautsprecherserien platziert. Eng an eng standen die Lautsprecherpaare und warten darauf bestaunt oder auch lediglich betrachtet zu werden. Der Raum sah eigentlich eher aus wie ein Showroom. Mitten in dem 100 qm2 Raum, gab es dann so eine Art Hörzone. Zwei hüfthohe Wände, mit „Akustikmatratzen“ gedämpft, begrenzten im Ladenlokal diese Hörzone. An der Wand standen die nuVero 170 und am anderen Ende, im freien Raum, standen die Hörstühle.
Befeuert wurden die nuVero 170 durch die hauseigene Verstärkerelektronik. Eine nuControl V2 als Vorverstärker steuerte eine nuPower D Endstufe. Als Quelle diente eine Cambridge DVD/CD-Kombi.
Kaffee gab es leider nicht, schade. War aber auch nicht wirklich kriegsentscheidend. Also, alle Mann auf die Sitze. Der freundliche Nubert-Kollege drückte uns die beiden Fernbedienungen in die Hand und los ging die Show.
CD #1 rein. Etwas akustische Gitarre. Okay, klingt so als wäre alles da wo es auch hingehört. Einfach mal die Ohren an den Raum gewöhnen lassen. Und schon kam der erste Zwischenruf von uns an den Nubert-Kollegen. „Könnte man die Lautsprecher etwas von der Wand wegziehen und etwas eindrehen“? Zögerlich aber dann doch kundenorientiert denkend folgte man unserem Wunsch. „Könnten wir die Lautsprecher auch bis zum Teppich vorziehen?“. „Okay, wir machen das selbst“. Selbst ist der Kunde! Gesagt getan.
Die Nubert nuVero aus der Front gezogen,
Aha, da kam ja doch noch etwas Abbildung in das Klangbild. Sehr schön. Nach dem nächsten Musikstück beschlossen wir, dass wir viel zu nah am Geschehen sitzen. Also alle Mann anderthalb Meter nach hinten rücken. Ahhhhh, es ging also noch etwas besser. Das Klangbild gewann an Kontur. Prima. Zum Glück haben wir etwas Ahnung von der Materie. Weiter geht es im Kontext.
Gitarrenmusik raus aus der Lade, Antiphone Blues rein in die Lade. Und los ging es mit „Knows the Trouble I’ve Seen“. Gibt es in diesem Stück nicht eine Orgel zu hören? „Könnt Ihr mal ruhig sein, Ich höre nix“, habe ich mir nur gedacht. Da mich aber keiner denken hören kann, habe ich mich entschlossen von meiner Testlinie – ich wollte die Lautsprecher nämlich leise testen – abzuweichen. Also fing ich an den Volumenregler in Richtung 0 zu drehen. Um es vorwegzunehmen, die Lautsprecher konnte man unter den gegebenen Raumbedingungen in keinsterweise leise hören! Der Raum war viel zu groß und akustisch null behandelt. Also von nun an lief der Lautsprecher in sozialraum feindlichen Lautstärken. Andere würden sagen „Goil“. Egal.
Als nächstes ging es über Fabrizio
Andre (Stimmen), Infected Mushrooms (Elektro-Pop-Rock) zu Three Blind Mice
(Jazz). Ach ja, meine allseits beliebte Cover Version von Brothers in Arms in
einer ACapella Version musste auch rein in die Lade. Einer meiner beiden
Wingmen hatte noch eine nette Scheibe von „Brandt Brauer Frick“ und etwas
klassische Barockmusik dabei. Zum Schluss wurde noch Children von Sanchez von Chuck Mangione und das
Touch Yello Album angespielt.
Nun zum wesentlichen: „Was kann
denn nun die nuVero 170“?
Also, wo fangen wir einmal an. Der Lautsprecher hat die Tendenz, ein Abhörmonitor sein zu wollen. Er wirkt wie ein Musikwerkzeug, das versucht ein Ihm unterbreitetes Musikstück darzubieten. Der Lautsprecher wirkt neutral und arbeitet mit einem Hauch von deutscher Gründlichkeit die Töne aus den Rillen. Das Klang ehrlich und korrekt, aber mir fehlte ein wenig die Musikalität. Die Musik war im Raum korrekt dargestellt, aber auch kühl und distanziert. Gerade das Wort „Distanz“ kam immer wieder in den Sinn. Ich sah und hörte die Musik, aber zwischen mir und der Musik war immer eine gefühlte Distanz. Die Musik war nie an mir oder ich ein Bestandteil des Musik.
Die Musik spielte „da vorne“ und ich saß „da hinten“.
Die Musiker, sofern akustisch aufgenommen, standen stabil an ihrem Platz und der Körper der Musiker wie auch die Instrumente waren gut in der Höhe dargestellt. Infected Mushroom ließ die Bässe Ihr Tagwerk verrichten. Für einen 100 Quadratmeterraum mit solch „kleinen“ Bässen war das sehr ordentlich. Allerdings habe ich genau dieses Musikstück auch schon über verschiedenste Hörner gehört. Und hier hat die nuVero Ihre ersten Schwächen. Diese Impulsivität der Synthieakkorde oder diese federnde Bäse waren kaum von der nuVero wahrnehmbar. Ja, es gab Tiefbass und ja es gab auch Kickbass. Aber die Dynamik fehlte einfach. Statt einem „kurzen Zack im Bass und gut ist“ gab es nur „Zag, das war‘s“. Das „Zag“ ist kein Schreibfehler. Mit dem „g“ wollte ich die „Weichheit“ des Impulses beschreiben.
Die regulären (Direktvertriebs-) Preise der Nubert nuVero 170.
Was uns auffiel, war der Umstand das die Kombination „nuPower D“ und „nuVero 170“ vielleicht doch nicht die beste Kombination war oder ist. Diese Kombination hatte die Tendenz zu einer überzeichneten Hochtonschärfe. Das roch schwer nach fehlender Langzeit Hörtauglichkeit. Für die 90 Minuten war das okay, aber diese „Hochtonschärfe“ kam auch im Nachgespräch auf den Tisch. Wir Drei kamen zu dem Schluss, dass man dieses Manko durch eine andere Verstärkervariante in den Griff kriegen würde.
Es sei erwähnt, dass wir zum Ende der Session die Volumenanzeige auf -18 db stehen hatten und es doch noch reichlich Platz gab um richtig laut zu wirken. An diesen Lautsprecher müssen richtige Endstufen angeschlossen werden. Eine Röhre kommt da nie und nimmer in Frage. Im Nachhinein wird einem schon klar warum Nubert selbst auf der Münchner HighEnd zwei Mono-Endstufen des Model nuPower A verwendet hat. Die 2x 900 Watt der in Duisbrg angeschlossen Class D Endstufe war völlig überfordert!
Jetzt habe ich doch ganz viele kritische Äußerungen getroffen. Aber es gab auch Stärken der nuVero. Der „Grobdynamik-Anzug“ sitzt wie eine Eins. Wenn die Aufnahme ordentlich ist, kriegt man auch eine tolle Vorstellung geboten. Eine Raumänderung innerhalb der Musikaufnahme, weil man bei verschiedenen Musikstücken den Raum gewechselt hat, erkennt man sofort und wird richtig wiedergegeben.
Ein Fazit
Ich wollte mir die nuVero 170 einmal live anhören um die vielen abstrusen Foren-Aussagen der verschiedensten Nubert Fan-Boys richtig einschätzen zu können. Ich denke ich konnte mir heute einen grundlegenden Eindruck über die Fähigkeiten der nuVero 170 verschaffen. Die nuVero liefert für Ihren Listenpreis von 7.400 EUR (Paarpreis) einen guten Gegenwert da. Man bekommt einen Lautsprecher der ordentlich spielt und seiner Aufgabe mit dem richtigen Equipment und akustischen Maßnahmen nachkommt. Wer die hier angewandte Klangphilosophie mag wird mit diesem Lautsprecher sicherlich eine lange Zeit Freude haben. Aber so Aussagen wie „spielt in einer Liga wie eine Magico Ultimate III oder ist besser als eine Magico Q7 MkII“ ist völliger Bullshit. Auch ein Statement wie „… die beste Dynaudio auf der Messe war kein Maßstab“ zeugt von einer verblendeten Sichtweite und ist eher in den Bereich des „Marken-Bashen“ einzuordnen.
Hier ml ein Größenvergleich. Der Kollege rechts neben der nuVero ist 193cm.
Mein Schluss Fazit
Die Nubert ist ein ordentliches Stück Technik mit ordentlichen Klang das kontrovers in Foren besprochen und gehypt wird. Es ist kein Überflieger und auch keine lahme Krücke. Es hat seinen Platz in der HiFi-Branche verdient und kann als alternative zu anderen Lautsprechern herangezogen werden. Nicht mehr und nicht weniger!
Am Freitagvormittag waren Holger Franz, Markus Greilinger, Tom Gadinger und meine Wenigkeit im Rahmen unserer Wiener HiFi-Tour 2019 im Showroom der Firma „DAS“ (Digital-Audio-System) angemeldet. Ziel war nicht deren superb aussehenden Streamer/DAC-Kombis & DAC Geräte sondern die Lautsprecher mit denen vor Ort die „DAS“-Produkte vorgeführt wurden.
Denn der „DAS“ Showroom verwendete für die eigene
Produktpalette als Händler zur Vorführung die Lautsprecher und Elektronik der
Firma WLM (Wiener Lautsprecher Manufaktur).
Konkret durften wir heute den Brot & Butter Lautsprecher mit der Bezeichnung „Sissi“ lauschen.
WLM Sissi
Ein paar Eckdaten. Das kleine Kistchen ist 50cm hoch und als
vollaktiver, kleiner Monitorlautsprecher mit einer Transmissionsline im
Bassbereich umgesetzt. Neben der an den Raum anpassbaren Elektronik sollte man
den AMT (Dipol-) Hochtöner erwähnen. Überhaupt standen exklusive
Membranmaterialen wohl auf dem Rezeptblock: Racetrack-Papiermembran,
Tief-/Mitteltöner aus Papyrusmembran, ein Konushochtöner mit Graphitmembran wie
auch besagter Dipol. Also was die Zutaten anbetraf durfte man schon gespannt
sein auf das was da kommen sollte.
Ergänzt wurden die Lautsprecher durch eine „DAS“-Streamer/DAC
Kombi wie auch einem WLM-Vorverstärker mit dem Namen „Anton“. Verkabelt war
alles mit ViaBlue-Strippen.
Nach einem herzlichen Hallo und einem obligatorischen Kaffee
für alle Mann wurde erstmal das fachliche KnowHow angeglichen und wir bekamen
eine sehr informative Produktübersicht der hiesigen Streamer & DAC Geräte.
Die Infos wurden sehr versiert und fachlich verständlich übermittelt. Das war
schon mal der richtige Einstieg.
Also ab auf das Sofa! Drei Mann drauf und einer dahinter und
dann hieß es:
“The audience was listening”.
WLM Sissi
Wir wählten Zimmerlautstärke++ und unser Concierge folgte jedem
unserer Musikwünsche. „Meine Fresse!“ Entschuldigung für meine verbale
Entgleisung. Aber genau diese Worte gingen mir nach den ersten Takten durch den
Kopf. „Was war das?“ Die ersten Takte des ersten Musikstückes zeichneten mir
ein breites innerliches Grinsen in mein Gesicht. Meine Augen bekamen die Größe
einer mittelgroßen Melone. Und gleichzeitig mit den wachsenden Augen scannten Selbige
den Raum nach versteckten Subwoofer ab. Aber nix zu finden! Was eine
überraschende Bassqualität. Zurück zum akustischen Geschehen.
„Sissi langte heute Vormittag mal so richtig hin!“
WLM Sissi Superhochtöner
Die Musik stand im Raum als wenn man über einen exquisiten Standlautsprecher lauschen würde. Völlig losgelöst und ohne jegliche Anstrengung zeichnete das Lautsprecherpärchen die Konturen der Musiker und deren Instrumente nach und positionierte diese in einem Halbkreis hinter und zwischen den Lautsprecher.
Die Klangfarben entsprachen meinen Erinnerungen der zu
hörenden akustischen Instrumente. Interessant das man fast sehen konnte auf
welcher Höhe das Instrument vom Musiker gespielt wurde. Das Saxophon strahlte
auf Oberköper Niveau. Frappierend. Die Musik kam nicht, wie bei vielen Lautsprechern
von unten zum Zuhörer, sondern von frontal oder leicht oberhalb. Hier dürfte
der AMT Dipol nicht ganz unschuldig gewesen sein.
Auch die wunderschön präsentierte Raumtiefe dürfte dem Dipol
zu großen Teilen zuzuschreiben sein.
Die ersten drei Musikstücke waren typische „Ear-Catcher.
Unser Vorführer wusste ganz genau was er aufzulegen hatte um den richtigen WoW-Effekt
bei den Besuchern zu erzeugen. Und das hat er sehr gut gemacht. So kann das
auch nicht jeder.
Immer wieder suchten wir untereinander den Augenkontakt und
man erkannte in unseren Augen wie wir alle dieselben Gedanken hegten: „Beeindruckende Präsentation mit einer in
dieser Güte nicht zu erwartetem Klangbild!“
Auch tauschten wir während der Vorführung on-the-fly
untereinander den „Hörplatz“, um allen den gleichmäßigen Genuss dieses
ergreifenden Klangbildes zu garantieren.
Wir hörten auch Aufnahmen aus den 50er und 60er. Junge,
Junge. Diese Aufnahmen von damals klangen über dieses Setup einfach nur frisch
und unverbraucht. Das waren gelungene Aufnahmen mit einer tollen Musik. Man
mochte gar nicht glauben dass diese Aufnahmen ca. 65 Jahre alt waren. Das war sicherlich
auch ein Verdienst der angeschlossenen „DAS“ Geräte. Alle Achtung!
Unsere Vorführung dauerte ca. 2 Stunden und hat teuflischen
Spaß gemacht. Die „Sissi“ hat uns richtig berührt, vor allem weil Sie der Musik
einen Körper gegeben hat, den man so nie erwartet hat. Wenn man nicht gerade
Großorchestrale Symphonien abspielte oder Kirchenorgeln orgeln lies, erhielt
man ein stabiles Klangbild mit authentischer Abbildung und Klangfarbe. Und das
Ganze wurde auch fast ohne Kompressionseffekte kredenzt.
Einhellige Meinung
der Anwesenden: „Das war Sau-Gut!“
Dass ein 50cm messender Lautsprecher ein 10 sekündiges
Ausblasen einer Kirchenorgel bei 25-30 Hz nicht hinkriegt sollte niemand großartig
verwundern. Für solche Dinge gibt es dann das nächste oder übernächste Model
der WLM-Familie. Aber ansonsten? Einfach ein toller Lautsprecher!
Ach ja, der Preis: 16.000 EUR das Pärchen plus Ständer. Der
Streamer/DAC schlug mit 13.000 EUR zu Buche und der Vorverstärker war auch
alles andere als preiswert. Ich glaube 12k, bin mir aber nicht sicher.
WLM Sissi Rückansicht
Der Raum, ein Gewölbe auf Erdgeschoß Niveau war an der Decke akustisch behandelt. So schlecht waren diese Maßnahmen nicht.
Optimal, im Sinne von Raumsymmetrie, waren die Lautsprecher
nicht aufgestellt. Somit gibt es auch noch ein paar Optimierungsmöglichkeiten
aber das tat der heutigen Vorstellung definitiv keinen Abbruch!
Ein toller Vormittag mit einem tollen Setup hat allen
Beteiligten viel Spaß und Freude gemacht!
Für heute hatte ich eine musikalische Einladung bei Klang-Form in Tönisvorst.
Das gehörte Setup
In einem lockeren Umfeld wurde bei einer Tasse Kaffee ein kurzweiliges Potpourri an „kuriosen“ Musikstücken vorgetellt. Hierbei wurden Titel angespielt die sich durch Ihre Hintergrund- oder Entstehungsgeschichte hervortaten oder sich auch durch die Qualität der Aufnahme auszeichneten.
Eine sehr interessante Form des Musikhörens. Angenehm war auch der Umstand, das nach jedem Titel es die Möglichkeit gab, ein Feedback in die Runde abzugeben. Dadurch gab es die die oder andere Anektode oder Hintergrundwissen zu dem zuvor gespieten Titel. Auch mögliche Fagen konnten so im direkten Dialog unter den fachkundigen Musikliebhabern beantwortet werden.
AudioGrade Ardora
Cayin Mono Röhre
Dr. Feikert mit Dynavector
Gehört wurde auf folgenden Komponenten: – Lautsprecher: AudioGrade Ardora – Verstärker: Cayin Röhren – CD: Luxman