HiFi Anomalie #3

Clippende Kabel sind was?

Manchmal muss man einen Text mehrmals lesen um ihn dann immer noch nicht zu verstehen. Ist das eine Art Humor oder steckt wirklich ein Mensch hinter dem Posting?

Ankündigung | Analog-Forum Krefeld 2019

Nicht mal mehr eine Woche noch bis zur HiFi Messe Analog-Forum in Krefeld.

Hier die wichtigsten Fakten:

  • Öffnungszeiten:
    Samstag den 2. November von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
    Sonntag den 3. November von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr
  • Eintrittspreise:
    Freier Eintritt 2019
  • Adresse
    Mercure Hotel Krefeld
    Elfrather Weg 5; 47802 Krefeld
    Routenplanung mit: Maps.Google

Der Lageplan

Lageplane der Aussteller auf der AudioForum 2019

Weitere Informationen wie auch Ausstellerliste und WorkShop Informationen findet Ihr auf der Homepage der Analogue Audio Association:

https://aaanalog.de/index.php?context=news&id=News:91691

HiFi Anomalie #2

Das kürzeste Lautsprecherkabel?

Das folgende Bild, es ist nur ein Auschnitt, habe ich heute in einem Forum gefunden.

Eine kürzere Lautsprecherverbindung zwischen den Lautsprechern und einem Stereo Verstärker, hier einer Stereo-Endstufe, habe ich auch noch nicht gesehen.

Um den Kabelweg nochmals zu verkürzen hat der Besitzer sogar die Endstufe um 180° gedreht ins Rack gestellt. Damit spart er sicherlich nochmal 70 cm pro Kabelstrang. Und dann auch noch das Up-Lifting der Kabel auf das selbe Höhenniveau!

Weniger geht nicht!

Martin Logan an die kurze Leine genommen (Quelle: Internet)

Dafür muss er jetzt immer um das Rack gehen um die Endstufe anzuschalten 😉

The last Step? Mono-Röhrenendstufen!

Früher besaß ich einmal einen Schäfer & Rompf Emitter II. Das war 1990. Ich war Student und habe neben dem Studium mein Hobby durch qualifizierte körperliche Arbeit bei den Gummiwerken Fulda finanziert. Mit den normalen Unterhaltszahlung von Papa wäre eine solche Finanzierung nie möglich gewesen. 7.000 DEM kostete der Emitter II damals. Dafür bekam man aber ein sagenhaften Vollverstärker mit extremen Abmessungen und staunende Blicke. Vor allem in meinem 12 Quadratmeter großen Appartment im Studentwohnheim war der Emitter ein Highlight.

Und der Klang? Für damalig Verhältnisse schon sehr gut. Allerdings wurde dem Emitter II schon damals nachgesagt, dass er sehr nach Röhre klingt. Das „röhrenhafte“ zielte jetzt nicht auf den Umstand das er Warm klang. Vielmehr wollte man freundlich umschreiben, das er sehr „langsam“ war.

Nun habe ich eine echte Röhre. Eine am Anfang ziemlich zickende Zicke. Das hat sich in der Zwischenzeit gelegt. Zur Zeit schnurrt meine Unison Research S9 wie ein Kätzchen. Moment, ich muss mal gerade dreimal auf Holz hauen. Ein toller Verstärker.

Dennoch. Die Augen richten sich ja immer nach was Neuen. Und bei diesen Blicken blieben aktuell meine Augen bei einem Pärchen Atma-Sphere MA 2.2 Mk 3.3 stehen. Liebe auf den ersten Blick? Womöglich. Aber bei den Erfahrungswerten mit der S9 sicherlich ein „vorsichtiger“ Blick.

Wenn man sich die Leistungswerte der beiden Monos anschaut, so wird einem schon anders. 800 Watt Leistungsaufnahme je Endstufe. Und ich dachte das meine S9 mit Ihren 600 Watt schon grenzwertig ist. Gretha würde über mich Ihren Bannspruch legen.

Atma Sphere MA 2 Mk 3.3

Der zweite Wert bei den technischen Spezifikationen erklärt diesen immensen Strombedarf. Da steht doch tatsächlich 220 Watt Ausgangsleitung je Kanal. Nun, das ist ein Wert, den man im Röhrenverstärkerlager auch nicht so oft ließt.

Die Maße der Mono-Endstufen sind angsteinflößend : 71cm tief, 43cm breit und 25cm hoch. Klein und handlich sieht anders aus. Meine S9 kann in Breite und Höhe hierbei mithalten. Und mit 57cm Tiefe ist die S9 schon alles andere als möbelfreundlich. Schon mal eine HiFi Sideboard mit 60cm Tiefe gesehen? Eher selten. Aber die MA 2.2 packt da nochmal 14cm drauf bzw. dran. Wahnsinn. In Summe fressen die Monos somit „fast“ einen Quadratmeter wertvollen Musikzimmerboden. Abartig. An was man heute alles denken muss?

Gewichtstechnisch liegt die S9 mit 50kg etwas über dem Gewicht einer Mono. Dennoch wollen auch hier 2x 47kg bewegt werden umd die endgültige Position gefunden zu haben. Zum Glück muss man diese Brocken nicht dauernd bewegen. Außer man hat den Drang etwas aktive Fitness im Musikzimmer durchzuführen.

Ich denke ich werde mir dieses Pärchen einmal auf meinen Wunschzettel aufschreiben. Mir erscheint es so, als wären diese Monos die konsequente Steigerung und somit logische Aufrüstungsoption für meiner aktuelle Unison Research S9. Nur hören muss ich sie mal irgendwo. Mal schauen wer so einen Klumpen sympatischen Altmetalls mit Glaskolben im Schaufenster hat.

Ah ja der Preis: Gebraucht irgendwas zwischen 22.000 und 25.000 EUR das Pärchen. Wenn ich dabei lese, das dies der Preis mit 60% Rabatt darstellt, bekomme ich Angst. Aber die Angst hatte ich auch schon bei der S9. Und über den Umstand, dass man bei einem Röhrenaustausch, die Röhren verschleißen ja nun mal, mal eben 40 Stück 6AS7G Röhren benötigt, wäre „Angst“ erstmal das kleinste Problem.

Ich möchte ein Angsthase sein 😉

Link: Soundstage Review über die Atma-Sphere 2.2 von 2007

World of HiFi 2019 in Neuss

Am Samstag den 19.10.2019 besuchte ich die „World of HiFi“ in Neuss. Die World of HiFi wird von der High End Society wie der Fachzeitung Stereo ausgerichtet.

Zusätzlich zu der Präsentation von hochwertigen Musikanlagen fand parallel in den Räumlichkeiten des Kongress Hotel (Dorint) in Neuss eine CD und Plattenbörse statt.

Ein paar nette Gleichgesinnte begleiteten mich am Samstag durch die Messe

Insgesamt gab es in 17 Räumen verschiedenste HiFi-Demonstrationen für die zahlreichen Zuschauer zu bestaunen.

Die in Neuss ausgestellten Anlagen repräsentierten eine Preisspanne von +/- 5.000 EUR bis zu +/- 150.000 EUR und mieden den Ultra-HighEnd Bereich.

Ich werde hier nicht auf den Klang der Vorführungen eingehen. Zum einen unterliegen alle Aussteller den wenig optimalen räumlichen Bedingungen der Räume und zum anderen lassen die Umgebungsgeräusche kaum eine repräsentative Einschätzung der klanglichen Fähigkeiten der gezeigten Komponenten zu.

Eine solche HiFi Messe, ist meiner Meinung nach, eine zentrale Möglichkeit für den Anwender um verschiedenste Komponenten an einem Ort erleben zu lernen. Sollte nach der Messe ein weiteres Interesse an den Komponenten bestehen, so sollte man einen Fachhändler besuchen um sich dann mit der Komponente intensiver zu beschäftigen.

Der Besuch in Neuss war alles andere als langweilig. Mich hat die Messe positiv überrascht. Sie war weder überlaufen noch verwaist. Durch die vorhandene Infrasturktur wurden die Besucher verteilt und nicht komprimiert. In der Regel gab es auch immer ein Sitzplätzchen zum lauschen. Während ich vor Ort war, waren die Vorführungen immer sehr gut besucht!

Zwei Präsentationen würde ich hier gerne kurz erwähnen

So führte die Firma Sieveking, eigentlich bekannt als Vertrieb für exklusive Schallplatten, mit Verity Audio vor. Hier fand ich vor allem die humorvolle Präsentation von Jan Sieveking sehr kurzweilig. Die 30 Minuten vergingen wie im Flug. Bei Sieveking stand nicht die Musikanlage im Mittelpunkt sondern die Musik an sich! Die hochwertige Anlage war in diesem Fall nur das Werkzeug zur Musik. Zu häufig übersehen wir, dass die Musik eine höhere Bedeutung als die verwendete Technik hat. Gut gemacht Herr Sieveking.

Dann war da die Firma Audioquest. Audioquest verkauft Kabel verschiedenster Kategorien. In Neuss führte man mit einer Audio Physic 25 und einem Sudgen Class A Verstärker vor. Die 30 minütigen Vorführung wurde bei Audioquest kurzerhand in einen Mini-Kabel-Workshop umgewandelt. In dieser Zeit wurden 4 verschiedene Stromkabel, natürlich der Marke AudioQuest, vorgeführt. Hierbei wurden darauf geachtet, das die Rahmenbedingungen nicht geändert wurden. Die Stromkabel wurden in der Reigenfolge: „Beigelegtes Stromkabel des Verstärkers“ -> „200 EUR Stromkabel“ -> „500 EUR Stromkabel“ -> „1.900 EUR Stromkabel“. vorgeführt. Ich empfand fand die Demonstration sehr interessant.

Bevor hetzt jemand nachfragt. Ja, man hört einen Unterschied! Und zwar zwischen dem „beigelegten Stromkabel“ und jedem anderen der drei Stromkabel.

Ob man einen Unterschied zwischen den anderen Kombinationen hört, ist für mich reine Spekulation und verläuft in kleinsten Nuancen die ich hier und heute vor Ort bei der Vorführung nicht zwingend nachvollziehen konnte.

Meine persönlichen Highlights

Das erste von drei Highlight. Die Fyne Audio 501 für 1.400 EUR das Paar scheint mir ein sehr interessanter Standlautsprecher zu sein. Die Fyne war übrigens ein Bestandteil der 5.000 EUR Anlage die vom der HighEnd Society als Eye- & Ear Catcher demonstriert wurde.

Die Fyne Audio 501

Bei Highlight Nummer 2 führte Avantgarde Acoustic eine Mezzo XD vor. Das ist erstmal nicht so wirklich interessant, also für mich, da Avantgarde Acoustic Lautsprecher auf jeder HiFi Messe omnipräsent ist. Nein, das besondere war vielmehr der Umstand, dass Holger Fromme himself die Produktdemonstration in Neuss durchführte! Das ist deshalb erwähnenswert, weil er eben nicht bei jeder HiFi-Messe als Präsentator in Erscheinung tritt. Wer ist Holger Fromme? Oh, Sorry. Herr Fromme ist der Inhaber und Geschäftsführer von Avantgarde Acoustic. Sprich: Hier führte der Chef noch selbst vor.

Holger Fromme in Aktion

Mein drittes Highlight war die Audio Physic 25 mit einem Paarpreis von 5.000 EUR. Das Pärchen bot eine sehr intensive und interessante Performance. Hier sollte man noch mal bei einem Händler nachfassen.

Hier das Setup bei der Firma AudioQuest. Ein Pärchen Audio Physic 25

Mein persönliches Fazit über die Messe

Die Veranstaltung in Neuss hat meiner Ansicht nach alle Erwartungen erfüllt. Na klar geht alles „besser“ und „größer“. Und ja, man kann so eine Messe noch „HighEndiger“ gestalten. Man muss aber feststellen, dass die Veranstalter eine gute Mischung bei den HiFi-Demonstrationen gefunden und ein gutes Augenmaß in der Darstellung der HiFi-Branche in Gänze bewiesen hat.

Diese Spur an „Normalität“ gepaart mit einer Prise HighEnd garniert und einer guten Wahl der Lokation, bestätigt die Entscheidung des Veranstalters auch im Jahr 2020 die World of HiFi in Neuss stattfinden zu lassen.

Wenn es denn einen Kritikpunkt gibt, dann den vorhandenen öffentlichen Parkplatz vor dem Dorint Hotel. Der war am Samstag wie auch am Sonntag bereits eine Stunde nach der Messeeröffnung am Ende seiner Kapazität. Aber wie kann man das schön humorvoll umschreiben: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“

Bis nächstes Jahr in Neuss!