Alles rund um die Audiophile Musikreproduktion wie auch der zugrunde liegenden Musik und die humorvolle Aufarbeitung von Wahrnehmungsanomalien der HiFi-Szene.
Für heute hatte ich eine musikalische Einladung bei Klang-Form in Tönisvorst.
Das gehörte Setup
In einem lockeren Umfeld wurde bei einer Tasse Kaffee ein kurzweiliges Potpourri an „kuriosen“ Musikstücken vorgetellt. Hierbei wurden Titel angespielt die sich durch Ihre Hintergrund- oder Entstehungsgeschichte hervortaten oder sich auch durch die Qualität der Aufnahme auszeichneten.
Eine sehr interessante Form des Musikhörens. Angenehm war auch der Umstand, das nach jedem Titel es die Möglichkeit gab, ein Feedback in die Runde abzugeben. Dadurch gab es die die oder andere Anektode oder Hintergrundwissen zu dem zuvor gespieten Titel. Auch mögliche Fagen konnten so im direkten Dialog unter den fachkundigen Musikliebhabern beantwortet werden.
AudioGrade Ardora
Cayin Mono Röhre
Dr. Feikert mit Dynavector
Gehört wurde auf folgenden Komponenten: – Lautsprecher: AudioGrade Ardora – Verstärker: Cayin Röhren – CD: Luxman
Heute war ich zu einer Hörsession in Tönisvorst bei der Firma Klang-Form.
Angehört wurde eine Audiosolutions Figaro XL.
Bei der Figaro XL handelt es sich um einen „ausgewachsenen“
Standlautsprecher mit 180cm Dienstgipfelhöhe. Der Hersteller ist in Litauen
ansässig und produziert auch dort. Der Paarpreis beläuft sich auf sehr
übersichtliche. 9.000 EUR.
Der Termin war 2 Wochen vorher terminiert worden. Die Behandlung bzw.
Betreuung über die nächsten 2 Stunden war einfach nur „outstanding“
(hervorragend).
Das heutige Setup
Zur Begrüßung gab es einen kleinen ersten Blick in den „Fuhrpark“,
also den Verkaufsraum wo sich die Accuphase und Luxman Geräte der höchsten
Kategorie gut sortiert zeigten. Zusätzlich stand auch ein Pärchen McIntosh
MC2301 zum Verkauf für lächerliche 15.480 EUR das PAAR!!! Die sahen aus wie aus
dem Ei geschält. Ich will hier nicht von einem Schnäppchen reden, aber die
Standardpreise für dieses Kaliber sind anderorts schon höher 😉
Parallel dazu wurde mir der erste Kaffee gereicht. Es werden am Ende deren
drei gewesen sein. Danach ging es zu einem Rundgang durch alle Verkaufsräume.
In der ersten Etage gab es ein zweigeteiltes Wohnraumstudio in dem
Stereo-Komponenten der 10k Kasse aufgebaut war. In der dritten Etage, unterm
Dachgebälk, waren der Fuhrpark bis 10k platziert.
Alle Geräte/Setups waren ordentlich präsentiert und betriebsbereit.
Anschließend ging es zu der Eigentlichen Präsentation der Figaro XL.
Die Figaro XL stand in einem 60 qm2 Raum und war durch zwei Trigon
Mono-Blöcke (früher Restek) befeuert. Als Vorverstärker diente eine
Luxmann-Vorverstärker und als alleinige Quelle ein Luxman CD-Player.
Nach kurzer Rückfrage ob alles okay sei, entfernte sich meine sehr
freundliche und auch fachliche visierte Betreuung mit den Worten: „Ich
lass Sie mal alleine machen, Sie können auch gerne ‚aufdrehen‘!“. Ich
staune.
Da ich eigentlich kein laut Hörer bin, spiele ich mein Standardrepertoire
für solche Hörsessions ab. Acapella mit Alt-Stimme, ein sehr ordentlich
aufgenommenes Hörspiel gefolgt von großorchestraler Klassik und zum Schluss
noch etwas Live Atmosphäre mit klassischer Gitarre.
AudioSolutions Figaro Xl bei Klang-Form
AudioSolutions Figaro Xl bei Klang-Form
Der Beginn war eher verhalten. Der Bass war etwas zurückhalten und drängte
sich alles andere als in den Vordergrund. Dafür war das, was ich hörte sehr
entspannend und kam völlig stressfrei im Ohr an. Aber so richtig dolle war das
(noch) nicht. Die Alt-Stimme der Acapella Version habe ich schon besser weil
„knarziger“ gehört. Man kann bei geeigneter Auflösung der Anlage
hören wie der Halsbereich des Alt-Sängers beginnt beim Ein- und Ausatmen zu
vibrieren. Etwas ernüchternd von dem weniger verheisungsvollen Einstieg habe
ich nun das Hörspiel eingelegt. Das klang schon mal gar nicht schlecht. Die
Stimmen waren im Raum hinter den Lautsprecher oder leicht davor zu hören. Die
Darstellungshöhe der Sprecher passte auch. Und die Sprachverständlichkeit war
gut gegeben. Es wurde spannender. Hier wurde meine Erwartungshaltung an diesen
Lausprecher erfüllt.
Nächste CD. Klassik. Und zwar das große Besteck. Und nun entschloss ich mich
mal die Grobdynamik der Figaro XL anzutesten. Also mal eben den Volumenregler
von bisher -55/-60 auf -40 angehoben.
Da kam es dann, das WOW. Oberhalb der Zimmerlautstärke drehte die Figaro nun
auf. Der Lautsprecher punktete mit einer für diese Preisklasse erstaunlichen
Dynamik. Der Bassbereich füllte den Raum und folgte den Monos auf Schritt und
Tritt. Der Hochton spielte locker sein Pensum runter ohne angestrengt zu
wirken. Die Ortbarkeit blieb stabil und versprühte den richtigen Drang nach
mehr Musik. Meine erste Vermutung sollte sich also bestätigen. Die Figaro ist
alles andere als ein Leise-Lautsprecher! Gib ihr Saft und Sie wird mit Spaß an
der Musik antworten. Auch beim nächsten Klassiktitel dieselbe Tendenz. Toll wie
der Lautsprecher einfach nur Spass versprüht.
Zwischendurch setzte sich meine Betreuung nochmals zu mir um mit mir meine
Eindrücke abzustimmen. Der Kollege brachte auch noch ein Drum-Solo mit, welches
sofort im Laufwerksschacht des CD-Spielers eingelegt wurde. Auch dieses Live
mit Publikum eingespielte Drum-Solo war packend und mitreißend. Das Auge folgte
quasi den Drum-Sticks und beim Bass-Drum wurde die Größe der Drums sehr schön
dargestellt. Auch hier wurden meine Erwartungen erfüllt.
Zum Schluss wollte ich die anfängliche Acapella Sequenz nochmals mit der
aktuellen Lautstärke gegen prüfen. Was soll ich sagen, auch wenn es noch nicht
so klang wie bei mir zuhause mit meinen Hornlautsprechern und meiner Röhre, so
war klar zu hören, dass die Figaro XL ihr Klangpotenzial erst mit einem Pegel
knapp über der Zimmerlautstärke richtig beginnt auszuspielen.
Was bei dieser Lautstärke ebenso auffällt war der eher schlanke
Tiefbassbereich. Da gibt es andere Lautsprecher die mehr im Keller rumgraben
können. Aber dieser Makel war fast nebensächlich. Zu sehr machten diese
Lautsprecher durch andere Merkmale Spaß und Freude.
Mein Fazit
Ich hatte zwei kurzweilige Stunden bei Klang-Form. Es gab eine hervorragende (Kunden- )Betreuung mit Smalltalk und Fachgespräch. Und ich habe einen außergewöhnlichen Lautsprecher mit einem tollen Preisleistungsverhältnis gehört.
Ich möchte darauf hinweise das wir hier von 9.000 EUR das Paar sprechen! Eine weniger ausgeprägte Tiefbasswiedergabe wird durch eine tolle musikalische Präsenz kompensiert. Man darf kein Neutralitäswunder erwarten. Und ebenso handelt es sich hier nicht um einen Lautsprecher der die letzten Feinheiten rausschält. Aber er kann, wenn er denn losgelassen wird, ein enorm breites Lächeln in Dein Gesicht zaubern ohne das man dabei die Fehler im Ganzen sucht. Und das bei einem Preis von nur 9k?!!
Ein echter Männer Lautsprecher mit HighEnd-Allüren bei dem selbst musikalische Schwachstellen durch eine tolle Live-Haftigkeit und ordentlichen Dynamik-Reserven wett gemacht werden.
„Es begab sich zu einer Zeit eine Begegnung der besonderen Art„.
So könnte man diesen Bericht auch beginnen. Denn dieser Bericht spiegelt, ihm nachhinein betrachtet, eine besondere Entwicklung für mich und mein HiFi Hobby wieder.
Es war mein zweiter Besuch bei einem HiFi Gleichgesinnten aus einen der unzähligen Facebook-Gruppen. Nach monatelange kennenlernen und ideologischem Abtasten in Facebook, hatte ich die Möglichkeit den „Gleichgesinnten“ zu besuchen. Ich nenne den Gleichgesinnten einfach mal Markus. Das macht mir das Schreiben etwas einfacher.
Ich fragte also bei Markus nach ob er Zeit für einen Besuch hätte. Und siehe da, er hatte Zeit. Und so trafen wir uns beide bei Ihm Zuhause im März wie auch im April 2018.
Markus seine Equipment bestand beim ersten Treffen noch aus einem Lautsprecher Pärchen Bowers & Wilkens 804 D3 und einem Denon PMA-2500 NE. Am zweiten Termin im April hingegen wartete bereits ein nagelneuer McIntosh MA8000 auf mich. Der Denon musste also zwischenzeitlich seinen Platz räumen.
Eine evolutionäre Sache halt.
Bowers & Wilkens 804D3 an Denon PMA-2500NE (März 2018)Der Küchenchef empfiehlt: Etwas Bowers & Wilkens 804 D3 an McIntosh MA8000 (April 2018)
Ist ja nicht so als wäre mir die Wohnung von Markus nicht schon bekannt gewesen. In unendlich vielen Postings aus den verschiedensten Facebook-Gruppen konnte man das Setup bereits reichlich begutachten. Kaum eine Facebook Gruppe wo das Setup nicht bestaunt wurde. Zum einen wegen der Komponenten. Zum Zweiten aufgrund des hohen ästetischen Wohnkultureindrucks. Die Bilder von Markus trafen und treffen zumeist den Geschmacksnerv der Leser und entfachte wahre Liebesbeurkundungen in Sachen Raumgestaltung.
Als besonderes Highlight neben seinem Stereo-Setup galt und gilt immer noch seine akustische Maßnahme an der Zimmerdecke. Sein Deckensegel. Markus war quasi einer der Vorreiter für kombinierte Deckensegel. Kombiniert? Markus hatte die Lichttechnik der Decke mit Schallabsorbern kombiniert und sanft in die Raumecke eingebettet. So schafft das nicht jeder. Schon gar nicht in einem Wohnzimmer. Dieses Deckensegel wurde auch auf anderen (Home-)Pages vorgestellt und diente mehr oder weniger als Vorlage für mehrere DIY Projekte. Sozusagen, ganz großes Kino.
Das „berühmte“ Deckensegel.
Zum Klangeindruck des Equipment
Als Quelle diente Tidal, das zu diesem Zeitpunkt über einen Auralic mini Streamer zugespielt wurde. Ein kleines NAS war ebenfalls als Quelle vorhanden. Klanglich konnte mich diese Kette richtiggehend überzeugen. Ein klarer Hochtonbereich war gepaart mit einem gut in allen Dimensionen auflösenden Mitteltöner. Die Kombination aus Hoch- und Mitteltöner ergab eine gut nachvollziehbare Staffelung der Musik in Tiefe und Breite. Erstaunlich war es, dass die eher als unscheinbar zu nennenden Standlautsprecher die Bühne bereits nach oben schoben. Also vom Boden lösten. Das ist eher ungewöhnlich, weil diese Eigenschaft eher durch die „großen“ Lautsprecher dargeboten werden. Wenn diese denn gut sind.
Der Tieftonbereich und Grundtonbereich ist auch sehr ansprechend. Impulsfähigkeit und Kontrolle sind durch den Verstärker durchwegs sehr homogen und transportieren jede Menge Emotionen in den Raum. Man sollte aber erwähnen, das die 804er ein wenig „Gas“ vom Verstärker benötigen um eine über das komplette Frequenzband verteilte Spielfreude darzustellen. Der Bass braucht knapp Zimmerlautstärke, eher etwas mehr, um ein breites Grinsen in die Gesichter der Zuhörer zu zaubern. Dann macht es richtig Spass. Aber auch leise ist der Lautsprecher durchaus in der Lage jede Menge Spaß mit vielen Musikkategorien zu verschaffen. Ohnehin hatte ich den Eindruck, das die Kombi McIntosh/B&W sich als Art universeller Wurlitzer entpuppten. Es gab kaum eine Musikrichtung die nicht entsprechend ordentlich wiedergegeben wurden.
Mein Fazit
Die Kombination McIntosh MA 8000 und B&W 804 D3 ist ein wunderschönes Ensemble, dass man wohnzimmertauglich integrieren wie auch präsentieren und dabei in die Welt des audiophilen Musikhörens eintauchen kann. Ob ein akustisches Kleinensemble oder die opernhafte Bühnen-Rockshow von Pink Floyd „The Wall“, diese Kombination fühlt sich zuhause und lässt die Musik im Raum leben. Nicht mehr und nicht weniger.
Hier noch ein paar Bild Impressionen.
Anderen fliegt hier das Blech weg. Ich zog mir die Schuhe aus.