Aktiver Netzwerkfilter LAB 12 gordian

Die Corona Krise hatte auch einen positiven Aspekt. Die staatlich verordnete Quarantäne brachte mich endlich dazu mir die Zeit zu nehmen um mich mit dem Thema Netzfilter zu beschäftigen. Dieses Thema stand schon ziemlich lange auf meiner ToDo-Liste. Und wie der Zufall es wollte, fiel mir bei der Internet-Suche auf, dass der Vertrieb eines dieser als Voodoo-Zubehör titulierten Geräte hier bei mir um die Ecke beheimatet ist. Ich rede von der Firma CM-Audio in Mönchengladbach. Und was soll man sagen, der Vertrieb bietet auch ein Testpaket eines aktiven Netzfilters zum Ausleihen & Testen an. Also wurden kurzerhand die Formalitäten erledigt und das Testpaket bestellt. Und die Lieferung erfolgte wirklich schnell.

Warum habe ich mir den LAB12 gordian ausgewählt? Bei meinen Recherchen zum Thema im Preissegment bis 2.000 EUR wurden öfters dieselben Anbieter vorgestellt: Ein Gerät von Isotek oder ein Gerät von LAB12. Nachdem ich mich ein wenig mehr eingelesen hatte entscheid ich mich für den LAB12, wohlwissend dass auch der Isotek bei CM-Audio zu erhalten gewesen wäre.

Warum der LAB12?

In den Internetquellen war zu lesen, dass der LAB12 im Gegensatz zum Isotek sich dadurch auszeichnet, da er weniger bis gar keine Dynamikeinbußen im Klangbild verursachen würde. Und diese Eigenschaft war für mich wichtig genug um mich für den LAB12 als Testpaket zu entscheiden.

Das Gerät wurde sehr gut verpackt geliefert. Auch waren die notwendigen Kabel beigelegt. Also erstmal das Gerät ausgepackt und sich akklimatisieren lassen. Genügend Zeit um ein paar Produktfotos von dem Testgerät zu fotografieren und die BDA zu studieren.

Das Gerät besitzt das bekannte 43cm HiFi Raster. Der Netzfilter lässt sich also in aller Regel mit dem einen oder anderen Baustein im Rack gut kombinieren. Die Verarbeitung entspricht der Erwartung in diesem Preissegment. Es gibt keine scharfe sondern abgerundete Kanten. Auf der Rückseite befinden sich 6 Strom-Steckplätze. Im Gegensatz zu vielen anderen Stromfilter sind hier alle 6 Dosen „gefiltert“. Wobei man wissen sollte, dass der LAB12 nur dann „filtert“ wenn es auch wirklich was zu filtern gibt. Ist alles zuhause mit dem Stromnetz in Ordnung kann man sich praktischerweise das Gerät eigentlich sparen. Die Praxis sieht leider zumeist ganz anders aus.

Und da wo ich wohne sind vier Kohlekraftwerke und zwei Aluminium verarbeitende Unternehmen im Stromnetz eingebunden. Und das im Umkreis von keinen 10 Kilometern. Also wenn es irgendwo Sinn macht einen Netzfilter an seinem Musik Setup zu betreiben, dann in solch einer schwierigen Umgebung. Richtigerweise existieren auch noch andere Szenarien die einen Netzfilter „notwendig“ machen können. So zum Beispiel bei Altbauwohnungen mit wenig aktuellen Kabelbäumen. Auch durch Fremdeinflüsse beeinträchtigte Stromliefersystem, Stichpunkt Einstrahlungen, können einen Netzfilter notwendig erscheinen lassen.

Nachdem alle Fotos gemacht sind und sich das Gerät akklimatisiert hat wird der Netzfilter im Setup angeschlossen.

Für die Testphase wurden an den LAB12 gordian nur ein Röhrenverstärker, ein DAC wie auch ein CD-Spieler angeschlossen. Andere Geräte wurden während der Testphase nicht angeschlossen oder ausgetauscht. Also Netzschalter an und Musik ab.

Verbrauchsanzeige ohne Verbraucher

Nach dem anschalten des Netzfilters erhält man eine Art Statusanzeige über das Stromnetz wie auch aktuelle Werte der angeschlossenen Verbraucher. Zu diesem Zeitpunkt war noch keines der angeschlossen Geräte angeschaltet. Somit entsprechen die hier abgebildeten Werte dem Leerlauf des Stereo-Setup. Dass hier dennoch Werte zu sehen sind, liegt darin begründet, dass eines der angeschlossenen Geräte nicht wirklich vom Strom gekappt ist. Eine Art Standby-Funktion.

Dann wurden alle Geräte angeschaltet. Und ich weiß, dass ich einem spannungsgeladenen Röhrenverstärker besitze. Ich wusste nur nie wie das in Zahlen ausschaut. Das klärte sich im kommenden Moment.

Verbrauchsanzeige beim Ruhestrom(!)

Hier sieht man den Status des Stromnetzes nachdem der Verstärker (Röhrenverstärker), der DAC und der CD-Spieler angeschaltet wurden. Zum Hinweis: Es wurde keine Musik wiedergegeben und der Lautstärkeregler des Verstärkers stand auf dem Wert 0(!)

Machen wir es nicht allzu spannend. Wenn die Musik auf Zimmerlautstärken-Niveau läuft ändert sich die Wattangabe auf maximal 425 Watt.

Was ändert sich denn nun?
Und ändert sich überhaupt was?

Man glaubt ja nicht wirklich dass durch den Einsatz eines Netzfilters irgendwas passiert, aber ich wurde eines besseren belehrt! Ich möchte hier auch nicht von einem Einmaleffekt reden. Das was sich „änderte“ war reproduzierbar. Zum einen wenn a) der Netzfilter in das Stereo System integriert war wie auch b) wenn der Netzfilter aus dem Stereo Setup wieder herausgenommen wurde.

Ich hatte genau drei Änderungen im Klangbild des Setups wahrgenommen.

  • Meine Stereo Bühne verbreiterte sich. Musiktitel die ohne Netzfilter sich im Bereich zwischen den Lautsprechern abspielte, waren nun auch außerhalb der Lautsprecher wahrnehmbar. Diese extreme Form der Breitenstaffelung und Breite auch über die Lautsprecher hinaus, kenne ich normalerweise nur von Lautsprechern mit Breitbändern. Ein abgemilderter Effekt trat nun auch bei meinem Stereo System auf.
  • Es gab eine verbesserte Klangfarbendarstellung bei Instrumenten. Und zwar in der Intensität der Klangfarbenwahrnehmung. Musste man ohne Netzfilter genau hinhören um festzustellen ob es sich bei einem Tasteninstrument um ein Klavier, Flügel oder gar Keyboard handelte, wurde diese Information jetzt einfach „geliefert“. Ohne sich großartig mit dem dargebotenen Tastaturanschlag des Instrumentes auseinander zusetzen erkannte man mit dem Anschlag das verwendete Instrument. So trivial sich dies anhört, so schwer ist dies wahrzunehmen wenn man die Aufnahme nicht kennt. Die Erläuterung gilt auch für andere Instrumente deren Klangfarbe nun differenzierter und auch farbenprächtiger war. Ein kleiner Vergleich dazu: Bei einem Kinofilm wo das Nummernschild eines Autos wenig genau zu erkennen ist, würde sich der Effekt so darstellen als wenn man die Bildschärfe um ein paar Nuancen verbessert hat. Durch die dazugewonnene Schärfe erkennt der Zuschauer nun ohne großartig auf das Nummernschild zu achten welche Buchstaben abgebildet sind. Die Wahrnehmung von Details erfolgt viel selbstständiger.
  • Als dritte Wahrnehmung habe ich kleinste Musiksignale wahrgenommen die ich vorher nicht gehört habe. So gab es in einem Musikstück ein sehr leises Klicken. Im ersten Moment klang es als wenn jemand einen Knackfrosch bedienen würde. Tatsächlich aber war es das Schlagen eines Sticks auf das Hihat des Schlagzeuges.

Mein Fazit

Die Integration eines aktiven Netzfilters in mein Stereo Setup hat sich nicht als Voodoo herausgestellt. Der Netzfilter vermag tatsächlich das Niveau der Anlage anzuheben. Die Musik wird durchhörbarer und erhält eine breitere Klangbasis bei verbesserter Kleinsignalverarbeitung. Es klingt übertrieben und altbacken, aber man fängt an seine CD Sammlung nochmals anzuhören. Für mich ist klar, der LAB12 ist mein Ziel!

Nochmals Vielen lieben Dank an Herr Flöter und Herr Fink von CM-Audio. Das war ein ganz toller Service während der kompletten Testphase. Absolut Empfehlens- und Nachahmungswert!

Weitergehende Informationen
Vertrieb des LAB12 gordian in Deutschland CM-Audio
Test des LAB12 gordian bei audiophil-online (auch technische Infos zum Filter)

HiFi Anomalie #5

Es gibt viele Extreme im Kreise der Audiophilen Gemeinschaft. Doch diese Horninstallation ragt ein wenig über das Normalmaß der Extreme hinaus. Bereits das Setup im Haus kann schon als außergewöhnlich bezeichnet werden. Und im bildlichen gesprochen , ist es auch schon „überragend“.

Das Setup aus der Sicht des Zuhörers. Und es „überragt“ auch diese.

Wenn man sich die Wand hinter dem offensichtlichen Stereo System anschaut, so assoziiert der Fachmann mit den beiden großen roten Vierecken zwei Basshörner. Der etwas unbedarfte Betrachter wird möglicherweise zwei Wandschränke ohne Türen vermuten.

Lieber unbedarfter Betrachter,
Ich muss Dir mitteilen, das sind keine Einbauschränke.

Das sind Mündungsfeuer zweier mehr oder weniger begehbarer Basshörner. Denn, was im Raum beginnt, muss auch irgendwo dahinter enden!

Und das Ende ist näher als man glaubt … 😉

Und es endet im Garten …

Ab sofort braucht man sich nicht mehr wundern, wenn in einer technischen Spezifikation für Lautsprecher der Punkt: „Wetterfest“ auftaucht.

Was ein HiFi Anomalie 😉

Acapella Audio Arts Bassonobile

Heute wurde ich spontan zu einer Hörsession eingeladen. Ich wusste nur, dass es einen Lautsprecher des deutschen Herstellers ACapella Audio Arts zu hören geben wird. Da war ich doch einmal gespannt.

Beim Gastgeber angekommen wurde ich, nennen wir Ihn der Einfachheit einfach Stefan, sehr freundlich begrüßt. In einer gemütlichen Fünfer Runde mit gleichgesinnten HiFi- und Musikfreunden ging es dann erstmal zum Rauchen. Also die anderen Kollegen rauchten. Ich nicht. Ich rauche nämlich nicht. 😉

Das Setup

Das Setup
  • Lautsprecher: Acapella Audio Arts BassoNobile
  • Endstufen: Jadis JA 80
  • Vorverstärker: Audionet Stern
  • CD/DAC: dCS Paganini
  • Tuner: McIntosh MR-78
  • Laufwerk: TW Acoustic Raven AC-3
  • Arm 1: TW Acoustic 10.5 / Koetsu Vermillion
  • Arm 2: Roksan Artemiz / Ortofon (Mono)
  • Phono-Verstärker: Brinkmann Audio Edison
  • Kabel: Schnerzinger und HMS

Die Raucherzeit wurde natürlich auch zweckdienlich verwendet um sich persönlich etwas besser kennenzulernen und sich über die alltäglichen Dinge eines „Musikbekloppten“ auszutauschen. Danach wurde der Dreher angeworfen. Eigentlich lief er bereits schon die ganze Zeit. Aber nun wurde die hochehrwürdig die Nadel gesenkt.

Wir hörten vornehmlich Jazz angehauchte Musik aus verschiedenen Zeiten. Alte Aufnahmen und neuere Aufnahmen. Zwischendurch kam auch eine neue selbstaufgenommene Schallplatte eines HiFI Bekannten auf den Dreher der sich privat mit elektronischer Musik beschäftigt.

Was bei der Anlage auffiel, war die Stabilität der Abbildung der Ensembles. Die Musiker standen auf verschiedenen Positionen innerhalb der Lautsprecher und wurden dort auch in der Höhe dargestellt. Die Musiker standen in der Abbildung erhöht und spielten über die Köpde des Publikums. Selbst mit einer Änderung der Hörposition verblieben die Musiker auf ihren angestammten Plätzen. Rhythmus und Schmelz der Musik, vor allem von den Bläsern, glänzten aus den Lautsprechern und strahlten in den Raum.

Die Authentizität der Blechbläser war tonal ziemlich nach am Original. Und ein im Musikbild existierender Flügel stand so plastisch im Raum, so dass man meinte, man könne einen zum Publikum hin geöffneten Flügeldeckel erkennen. Bemerkenswert. Und die Anschläge auf der Klaviatur vermochte die Größe des Flügels im Raum wunderschön nachzuzeichnen.

Die Größe des Lautsprechers war auch hier in dem Raum für einen verbesserten Gesamteindruck der Musik förderlich. Es ist immer wieder festzustellen, und heute auch hier, das hoch gebaute Lautsprecher die Musik gleichmäßiger in vertikaler Richtung dem Zuhörer präsentieren können.

Die Bassperformance war nicht dominant sondern der Musik auf dem Musikträger angepasst. Da wir keine elektronische Musik und auch kaum basshaltige Musik hörten muss man diesen Eindruck heute aussparen. Dennoch war das obere Bassfundament vorhanden und folgte (ziemlich) zeitrichtig dem sphärischen Horn. Ein Bruch war nicht zu vernehmen.

Bei einer möglichen nächsten Session würde ich dann vermehrt mich diesem Thema Bassreproduktion widmen wollen.

Fazit

In einer tollen Kette, mit vielen tollen Einzelkomponenten, schafft es die ACapella Arts Bassonobile die Klangvorarbeiten realistisch in den Raum zu transportieren und für ein sehr entspanntes und plastisches Hören zu sorgen. Eine wirklich bemerkenswerte Kette die sicherlich Ihrem Besitzer für einige Zeiten viel Freude bereiten wird.

Danke Stefan für die Möglichkeit das ich Deinem Setup lauschen durfte.

Weitere Information: ACapella Audio Arts Bassonobile

 

Ein Besuch bei Seta-Audio

Heute ging es für mich zu einer besonderen Einladung. Es ging zur Firma Seta-Audio. Mit dem Eigentümer der Firma Florat Seta war ich schon längere Zeit bekannt. In den Tiefen der sozialen Medien lief man sich immer wieder in den einschlägigen Seiten über den Weg. Aufgrund der Vielzahl an Chats zwischen uns kam es dann zu den ersten Telefonaten. Von meiner Seite aus konnte ich feststellen, dass Florat die gleiche Wellenlänge belegt wie meinereiner. So war es dann fast unausweichlich, dass wir auch den letzten Schritt gehen und uns im richtigen Leben treffen sollten. Und genau davon berichte ich hier.

Florat hatte die Wochen vor unserem Treffen geschäftlich in Düsseldorf zu tun. Er hatte sein Top-Produkt, die Soulitaire 12, bei der Redaktion des Lite-Magazins abgegeben und holte das Testpärchen wieder zurück. Wissend dass die Soulitaire 12 nun vor Ort zur Verfügung standen, machten wir beide einen fixen Termin aus. Das klappte sofort.

Ergänzend muss ich erwähnen, lockte mich die Möglichkeit, die neue Röhrenendstufe von Cay-Uwe Kulzer zu lauschen. Florat und Cay-Uwe kennen sich sehr gut und haben bereits in dem ein oder anderen Projekt zusammen gearbeitet. Und da ich, wie der Zufall es wollte, in einem Forum einiges im Vorfeld über diese Röhren-Endstufe gelesen hatte, war es um mich geschehen und der Termin wurde quasi unausweichlich.

Das heutige Setup

Die Soulitaire 12

Der Lautsprecher ist eine Konstruktion aus der Feder von Florat. Dass Cluster-Flex-Gehäuse, eine spezielle Form der Bassunterstützung, ist zum Patent angemeldet. Ebenso ist die Beschichtungsmethodik wie auch das verwendete Material der Membrane wie auch die Konstruktion zur Fixierung des Hochtöner zum Patent angemeldet. Auf technische Einzelheiten werde ich hier nicht eingehen, da ich wahrscheinlich nicht die entsprechende Kompetenz besitze. Die Idee hinter den Patenten, wie auch die Umsetzung lassen auf jede Menge „Gehirnschmalz“ schließen. Es kann nicht jeder von seinem Produkt behaupten das gleich mehrere Patente vorliegen. Das nötigt schon einen gewissen Respekt ab.

Der Lautsprecher selbst ist als konventionelle Bauform umgesetzt. Keine gebogen Seitenwände oder speziell der Akustik wegen geformtes Gehäuse. Die Haupttreiber sitzen auf Achse hintereinander und idealisieren den Punktstrahler.

Der Klangeindruck

Bei dem Klang tat ich mich anfänglich ein wenig schwer. Der Bass war dominat und präzise behauptete aber das Klangbild. Der Bass war überhaupt sehr präsent. Während man bei anderen Lautsprechern zumeist erst beim Verstärker den Volumenregler drehen muss um die angeschlossenen Lautsprecher aus dem Schlaf zu holen, waren die 12er sofort da. Sprich, auch beim leise hören hatte man bereits eine bemerkenswerte Bassqualität. Nur das mit den Mitten und Höhen gefiel mir zu Beginn gar nicht.

Der Mittelton und Hochtonbereich war doch eher zurückhaltend. Der berühmt berüchtigte Vorhang hing da im Raum. Dieser Eindruck sollte mich die nächste Stunde verfolgen. Bis dahin hörten wir uns verschiedenste Musikbeispiele an. Dann machten wir eine Pause und hingen besagte Röhrenendstufe in die Kette und wiederholten den musikalischen Testlauf.

Man konnte jetzt schon feststellen dass sich das Klangbild zum Positiven hin veränderte. Es waren zwar keine Welten, aber die Musik kam klarer, dynamischer und in den Klangfarben kräftiger aus den Lautsprechern.

Man muss erwähnen, dass wir im ersten Durchlauf lediglich einen einfachen Yamaha Vollverstärker im Einsatz hatten. Mit der Integration der Röhrenendstufe Sonus Natura Lumina in die Kette wurde der Yamaha zum Vorverstärker degradiert. Dieser Schritt tat der Klangabbildung schon mal sehr gut. Die Mitten und der Hochton profitierten von dieser Änderung. Auch wenn das Klangbild in meiner Wahrnehmung immer noch eher verhangen klang. Man merkte aber schon was die Lautsprecher vermögen. Vor allem der Bass wurde gewaltig und impulsiv aber auch sehr diszipliniert. Es warerstaunlich was für eine Qualität im Bassfundament von der 12 geliefert wurde.

Und die Röhre mit ihren nominell 10 Watt zeigt klare Kante. Meine Güte hatte die iSpaß. Und die Röhre rettete was vom Yamaha und dem eher unterdurchschnittlichen CD-Spieler zu retten war.

Die Röhre und die Soulitaire 12 zogen den (Musikalischen-) Karren aus dem Sumpf und vermittelten dem Zuhörer klar wohin die musikalische Reise gehen kann wenn sowohl die Musikquelle wie auch der Vorverstärker wie auch die Raumsituation der Gesamtqualität des Soulitaire 12 angepasst wird.

Für mich war es schwer für diesen Bericht die richtigen Worte zu finden. Denn die eher gedämpften Mittel- und Hochtonfähigkeiten waren so nicht das Gelbe vom Ei. Aber die Tendenzen die man durch verbessertes Equipment und auch erhöhte Lautstärke erfuhr lässt nur einen Schluss zu: Man muss diesen Lautsprecher mit seinem Equipment in seinem Raum gehört haben.

Fazit

Der Lautsprecher bietet ein interessantes musikalisches Potential. Das beweist auch der Test des Lite-Magazins. Der Link ist unten angehängt. Aber dazu müsste mein lieber Florat sich ein besseres Equipment anschaffen. Kein Endanwender wird dieses Schwergewicht an einem einfachen Yamaha Verstärker betrieben. Cay-Uwes Lumina Röhre wäre ein toller Anfang! Und bei der Quelle solltest Du auch unbedingt ein höheres Regal greifen.

Und wenn meine Informationen, die ich in der Zwischenzeit erhalten habe stimmen, dann löst sich mit einer geänderten Positionsänderung des Lautsprechers im Testraum auch das ein oder andere Überdämpfungsproblem.

Ich würde ganz bestimmt für einen ReTest wieder anreisen. Denn das Konzept scheint mir etwas Besonderes zu sein. Definitiv!

Weitergehende Informationen:
Homepage Seta-Audio: http://www.seta-audio.de/home/
Homepage Sonus Natura: https://www.sonus-natura.com/

Testbericht
Seta-Audio Soulitaire 12 im LiteMagazin

Sonus Natura Lumina

Das folgende Röhrenprodukt hat durch einige zufällige Querverweise in den sozialen Medien zu meiner erhöhten Aufmerksamkeit geführt.

Es geht um die Röhrenendstufe Sonus Natura Lumina.

Das Design und den Formatfaktor finde ich persönlich sehr ansprechend. Auch das eingelassene Tragblech zur Aufnahme der Röhrensockel und Röhren wie auch deren Beschriftung finde ich designtechnisch durchaus gelungen. Und die Gesamtverarbeitung scheint sehr vielversprechend zu sein.

Verbaut werden zwei EL 156er Röhren die immerhin 2x 10 Watt auf das Lautsprecherterminal drücken können. Durch die integriere Auto-BIAS Funktion wird das umständliche Anpassen/Abgleich der Röhren hinfällig.

Ich werde versuchen mir einen musikalischen Eindruck dieser Stereo-Röhrenendstufe aus deutscher Fertigung zu verschaffen. Dazu werde ich mich dann wohl mal in Richtung Süden der Republik bewegen müssen. Weitere Eindrücke über dieses Produkt werde ich dann zu einem späteren Zeitpunkt einfließen lassen.

Weitere Information beim | Hersteller
Weitere technische Information im | Open-End-Music Forum

Fischer & Fischer bei Klang-Form

Heute ging es für mich mal wieder in das beschauliche Städtchen Tönisvorst am Rand von Krefeld am Niederrhein. Die Firma Klang-Form hatte zu einer Hörsession mit Fischer & Fischer Lautsprechern geladen. Um genau zu sein, ging es um die beiden Modelle SN 270 und SN 670.

Und als kleines Bonbon wurde die Hörsession persönlich von Herr Thomas Fischer geleitet.

Der freundliche Herr Fischer

Um genau zu sein, gab es zwei Hörsessions die beide, was nicht anders zu erwarten war, ausgebucht waren. Während einer Hörsession wurden beide Lautsprechermodelle nacheinander vorgeführt. Im ersten Abschnitt wurde die SN 270 vorgeführt. Anschließend wurde, nach einer kurzen Pause, die SN 670 angeschlossen.

Beide Fischer & Fischer Lautsprecher wurden durch eine reine Luxman Kette bedient. Als Vor-/Endstufenkombination stand eine Luxman C-900u und M-900u zur Verfügung. Und als Quelle diente ein Luxman SACD D-08u.

Die rund 90 minütige Hörsession war sehr informativ gehalten und wurde durch Herr Fischer sehr souverän und unterhaltsam geleitet. Die Musikstücke wurden mit einer kleinen Vorgeschichte eingeleitet und dann abgespielt. Die präsentierten Musikstücke waren schön ausgewählt und lagen nicht immer im sonst so präsenten audiophilen Musikrepertoire der bekannten HiFi Messen.

  • Harry Belafonte
  • Kruder Dorfmeister
  • Henry Macini
  • Smetana
  • Herbert Pixner Project
  • Johnny Cash
  • Jimmy Smith
  • und andere 😉

Natürlich wurden auch die Lautsprecher und Ihre speziellen Gehäuse in einem eigenen Abschnitt erläutert. Die Fischer & Fischer Lautsprecher, übrigens seit 40 Jahren auf dem Markt, sind dafür bekannt das sie mit Schiefergehäusen Ihr eigenes Klangkonzept verfolgen. Die Schiefergehäuse zeichnen sich durch eine extreme Resonanzarmut aus. So werden unerwünschte Klangadditionen vermieden und die Musikreproduktion wird ausschließlich den verbauten Chassis überlassen.

Die Kurbel-Spieluhr

Kurbel-Spieluhr

Dass dieses Konzept auch tatsächlich funktioniert demonstrierte Herr Fischer eindrucksvoll mit einer Kurbel-Spieluhr. Hierzu wurde die Spieluhr auf ein Konkurrenzprodukt (Lautsprecher) gestellt und abgespielt. Man erlebte wie die Spieluhr das Holzgehäuse des Lautsprechers akustisch anregte und die Melodie deutlich hörbar im Raum wahrnehmbar war. Die Wiedergabe der Spieluhr war deutlich lauter zu vernehmen, als wenn man die Spieluhr nur in der Hand abspielte. Zum Gegenbeweis stellte Herr Fischer die Spieluhr nun auf das Schiefergehäuse der SN 670 und kurbelte das Lied erneut. Die Melodie der Spieluhr war kaum noch zu vernehmen. Man musste schon genau hinhören das man überhaupt die Spieluhr wahrnahm. Dies war eine sehr schlüssige und auch nachhaltige Demonstration der Resonanzuntersdrückung durch das verwendete Schiefergehäuse.

Was kann man zu den Lautsprechern schreiben?

Die SN 270 überraschte mich positiv ein wenig mehr als die SN 670. Auch wenn die Kalotte der 270er bei gehobener Lautstärke an Ihre Grenzen stieß, so konnte Sie im Bassfundament positiv überraschen. Auch in der Abbildung des Bühnenbildes war das eine gelungene Demonstration. Die 670er kann alles besser. Der AMT hat die Lufthochheit und die Bässe sind dominant aber nicht aufdringlich. Die Neutralität und Lockerheit der 670er war schon erwähnenswert. Völlig unaufgeregt präsentierte die 670er die zugeführte Musik. Völlig unspektakulär zirkelte Sie das Musikgeschehen unaufdringlich ohne sich groß verausgaben zu müssen in den Raum. Das war so ein Klangbild wo sich der Lautsprecher selbst wegrevidierte. Die Musik stand im Raum und spielte. Die Technik verschwand in den Hintergrund der Session.

Fazit

Das waren kurzweilige 90 Minuten mit einigen musikalischen Highlights und einer schönen Produktpräsentation von zwei musikalisch interessanten Lautsprechern. Man kann schon verstehen warum Fischer & Fischer seit 40 Jahren im HiFi Bereich eine konstante Größe auf dem Markt darstellt.

Weitere Informationen: https://fischer-fischer.de/

Burg Vondern Oberhausen

Heute ging es für mich in den Ruhrpott nach Oberhausen. Genauer gesagt zur Burg Vondern. Hier wurde eine HiFi-Messe angeboten. Veranstaltet von einem Händler der früher selbst in Oberhausen ansässig war, jetzt aber am Niederrhein in Weeze beheimatet ist.

Vor Ort angelangt war die eigentliche Präsentationsfläche eher übersichtlich.

Im Gewölbekeller der Burg stand an einer Mauer eine Vintage-Anlage zum Anfassen. Gegenüber war eine Technics-Anlage mit zwei Vinyldreher aufgestellt. Im Nebenraum hingegen wurde es sehr interessant. Hier spielte ein Pärchen Tocaro 40e Lautsprecher an einer AitTight Anlage mit Scheu-Laufwerk. Die Tocaro Lautsprecher arbeiten mit einer Timbrier Feder und besitzt einen selbstgebauten Treiber. Der komplette Treiber wird InHouse produziert und das Material Holz spielt in der Produktion eine wesentliche Rolle. Zudem ist die Membran des Treibers eine Eigenkonstruktion wie auch die Herstellung. Die Membran wird nämlich nach alter Sitte „handgeschöpft“. Die Funktionsweise der Feder wie auch des Treibers könnt Ihr über den angehängten Link nachschauen.

Musikalisch konnte der Lautsprecher durchaus in einem ersten „drüber Hören“ gefallen. Kostenpunkt, ungefähr 6.600 EUR (ohne Gewähr).

Im oberen Geschoß spielte ein Setup mit Spendor Lautsprecher und einem Verstärker von Edwards Audio. Gefällig klingendes Setup das aber mit der Raumgröße zu kämpfen hatte.

Ebenso befand sich ein Souvenirverkauf (HiFi-Tassen, Shirts, HiFi-Bücher) wie auch Vinylverkauf auf der Ebene. In einem weiteren Zimmer wurde dann das Highlight der „Messe“ vorgeführt. Eine Installation der Firma Loftsound. Hierbei handelte es sich um eine Living Voice Auditorium R25A. Diese wurde angesteuert durch eine AitTight Vor- und Endstufe. Als Quelle diente ein VPI Prime Signature. Im Raum selbst war noch zusätzlich ein Schnerzinger Grid Protector installiert. Hierbei handelt es sich um ein Gerät zur Reinigung der Strom-Netzleitungen von Hochfrequenzstörungen. Man legte bei der Vorführung erhöhten Wert festzustellen, dass dieses Gerät nicht zur Gattung des Voodoo gehört. Ich werde das hier nicht weiter kommentieren, da dies in diesem Umfeld nicht nachvollziehbar war, da die Nachhallzeiten des sehr hohen Zimmers eher suboptimal war und die Geräuschkulisse der Menschen auch keine bessere Wertung zugelassen hätte. Aber die musikalische Darbietung des Setups war sehr ansprechend. Es wurde eine Aufnahme der Callas dargeboten. Das klang für die vorgefundene Zimmerarchitektur doch sehr vital und breitzeichnend.

Das Klangloft Setup

In einem Nebengebäude wurde von der Firma Denon ein Kino-Setup demonstriert das den Besuchern die Immensive Technik (Auro/Atmos) darbieten sollte. Ebenso wurde das Pure Audio System näher vorgeführt. Hierbei handelt es sich um eine BluRay die mehrere Klang-Techniken auf einmal zulässt. So kann der Künstler sein musikalisches Werk sowohl als Stereo Spur, zusätzlich als 5.1 Aufnahme und ebenso noch als Dolby Atmos Mischung auf den BluRay Datenträger ablegen. Ein Video ist nicht zwingend notwendig. Zum Zeitpunkt meines Besuchs war der größte Raum der Messe gut besucht.

Im Obergeschoß fand dann noch eine Demonstration mit Audreal Elektronik an Diapason Adamantes und einer Silberstatic statt.

Fazit

Die Messe war sehr übersichtlich. Mehr zu sehen als oben beschrieben gab es nicht viel. Aber immerhin existierten zwei wirklich interesssante Highlights mit den Tokaro 40e und den Living Voice R25A Lautsprechern.

Link: http://tocaro.de/
Link: https://bt-hifi.com/talk-electronics.html
Link: https://www.loftsound.de/schnerzinger-grid-protector

Flächenbrand

Ein schon lange geplanter Termin konnte für mich völlig unerwartet doch noch in den letzten Tagen des Jahres 2019 angegangen werden. Der Ort meines Begehrens war Viersen im westlichen Teil des Niederrheins. Und mein Ziel hieß Silberstatic.

Silberstatic ist eine kleine deutsche Manufaktur die sich ausschließlich mit der Herstellung von Lautsprechern beschäftigt. Nicht irgendwelchen Lautsprechern, sondern Lautsprechern der Gattung Elektrostaten. Um die Sache dann doch noch etwas zu konkretisieren: Silberstatic stellt Vollbereichselektrostaten her.

Kurzer Exkurs zum Thema

Bei einem Elektrostaten werden Schallwellen durch eine zwischen zwei Statoren befindliche Folie erstellt. Auf dieser Folie ist eine leitfähige Beschichtung aufgebracht. Da die Statoren mit einer konstanten Energie elektrisch aufgeladen werden, kann die Folie im Takt der Musik zwischen den Statoren pulsieren, sprich nach vorne und hinten schwingen. Vorteil eines solchen Elektrostaten bzw. einer solchen pulsierenden Folie ist die relativ massearme Folie. Dadurch ist die in einem Rahmen eingespannte Folie in der Lage, elektronischen Impulsen sehr schnell zu folgen. Da bei einem Vollbereichselektrostaten auch der Bassbereich übertragen wird, ist in aller Regel die Folienfläche um einiges Größer als zum Beispiel bei Hybridkonstruktionen wo der Bassbereich mit konventionellen Basstreibern realisiert wird. Verschweigen sollte man nicht, dass in aller Regel der Bassbereich eines Vollbereichselektrostaten auch ein Problembereich darstellt. Konstruktionsbedingt hat die Folie nur einen sehr begrenzten Raum zwischen den Statoren um den für Bass notwendigen Hub vollziehen zu können. Das ist dann zumeist der Punkt wo dann das Knowhow des Entwicklers zum Tragen kommt um dennoch die bestmögliche Bassqualität anzubieten.

Zurück zum Besuch. Nachdem ich die Zieladresse in Viersen erreicht habe klingelte ich. Ein sehr freundlicher Herr machte auf und begrüßte mich und bat mich einzutreten. Das war er also, der Kopf hinter Silberstatic: Dirk Jesberger. Dirk führte mich in den ersten Stock zum Hörzimmer. Hier standen dann die Objekte der Begierde. Eine Silberstatic 6 und eine Silberstatic 7.

Nach etwas Smalltalk über seine Elektrostaten und dem obligatorischen Kaffee fingen wir an uns ein wenig mit der Musik zu beschäftigen. Parallel zum Kaffee wunderte Ich mich ein wenig über die angeschlossene Elektronik. Als Verstärker fungierte ein Bob Carver HR-895. Und als Musikquelle diente ein Sony CDP-XA555ES. Beides sehr betagte HiFi Geräte. Also Musik in den Player, Puck drauf und Play gedrückt.

Profilansicht auf das Setup – Silberstatic Nr. 6

Höreindruck

Und da war es dann. Diese raumfüllende Wellenfront die im Takt der Musik den Raum füllte. Fast ansatzlos folgte der Lautsprecher der Musik ohne für den Zuhörer angestrengt zu wirken. Mitten und Hochtonwiedergabe standen bruchlos im Raum und wirkten aus einem einzigen Guss.

Die Bühnendarstellung der Lautsprecher war beeindruckend und das Fuß-Mit-wipp-Gefühl, ein für mich sicheres Indiz dafür, dass die Musik mich berührt, setzte bereits nach wenigen Takten ein. Während die Mittel- bzw. Hochtonqualität für mich nicht überraschend kam, war ich von der Bassqualität in dem eher als „unbehandelt“ zu nennenden Raum angenehm positiv überrascht. Der Bassbereich zeigt dieselben Qualitäten des darüber liegenden Frequenzspektrums.

Die Wellenfront beschrieb eine nachzuvollziehende Bühne die das Ohr des Zuhörers umschmeichelte. Der Bass der Folie zupfte am Trommelfell als gäbe es nichts Leichteres als die Wiedergabe von Bassfragment im Raum zu reproduzieren. Das war schon zu diesem Zeitpunkt mehr als ich erwartet hätte.

Alleine der Umstand, dass man als Zuhörer das Suchen nach objektiven Qualitätskriterien wie Klangfarbe oder Abbildungsgenauigkeit hinten anstellte um der Musik zu lauschen, soll ein wenig die Qualität der Lautsprecher beschreiben. Lied zwei und drei und vier bestätigten diesen Eindruck. Ich war schon sehr positiv überrascht mit welcher Leichtigkeit eine solche Klangqualität mit dieser Elektronik in diesen Raum gestellt wurde. Verfärbungen fielen mir nicht auf. Der Bass war auch da wo Bass auf dem Tonträger war. Einfach nur Musik lauschen.

Mein Kopf verabschiedete sich kurzfristig aus der rationellen Gedankenwelt zur Beschreibung eines emotionslosen und wertfreien Berichtes. Ich erwischte mich, wie mein Kopf sich folgende Fragen stellte: „Wie würde der Lautsprecher in einem akustisch behandelten Raum klingen“, „Was würde passieren wenn man auch noch ‚hochwertigere‘ Elektronik anschließen täte?“ und „Wird eine verbesserte Raumpositionierung weitere Qualitäten heben?“. All diese Fragen lenkten mich zwar nur kurzfristig von der Musik ab, zeigten aber im Nachhinein deutlich, wie sehr ich mich von der bildhaften Darstellung der Musik hab inspirieren lassen.

Ein entspanntes kaum hörbares Ausatmen, gepaart mit einem spontanen Lächeln zeigte eine innere Zufriedenheit meinerseits. Diese Vorstellung hat mich berührt.

Das beschriebene Szenario gilt sowohl für die Silberstatic 6 wie auch 7. Der Unterschied zwischen der 6er und der 7er liegt entsprechend der vermehrt zur Verfügung stehenden Membranfläche in der Bassqualität pro 7. Zudem wirkt die vergrößerte Abstrahlfläche bei der 7 positiv auf die vertikale Darstellung der Bühnendimensionierung.

Frontalansicht auf das Setup – Silberstatic Nr. 6
Frontalansicht auf das Setup – Silberstatic Nr. 7

Ich hoffe dass Dirk, wenn möglich, mir zeitnah ein Pärchen Silberstatic 7 für eines der kommenden Wochenenden zur Verfügung stellen kann. Denn Ich würde zu gern die erlebten klanglichen Qualitäten in meinen bescheidenen Räumlichkeiten reproduzieren.

Es sei noch erwähnt, das die Silberstatic wahrscheinlich auf dem AudioForum 2020 in Krefeld zu hören sein werden. Ich möchte mich hiermit nochmals bei Dirk für die für mich aufgebrachte Zeit zum Lauschen seiner Lautsprecher herzlichst bedanken. Danke Dirk. Tolle Arbeit, toller Lautsprecher.

Weitere Informationen: http://silberstatic.de/

Beton angerührt

Am heutigen Nikolaustag waren wir, Markus Greilinger und meine Wenigkeit, im Namen des Herren zu einem schon länger geplanten Termin nach Krefeld unterwegs. Besucht wurde Thomas Muty.

Thomas kannte ich bereits aus verschiedensten Facebook-Gruppen und einem persönlichen Besuch bei mir Zuhause. An dem damaligen Besuchstag stellten wir bereits fest, dass wir Beide auf derselben HiFi Welle funkten. Somit stand schon fest, dass es einen Gegenbesuch in Krefeld geben wird.

Und dieser Gegenbesuch wurde heute eingelöst.

Thomas lud uns nicht nur zum Hören seines neuen BetonArt Diverso & Tyron 21 Setups ein, sondern auch zu einem sehr ausführlichen Frühstück. Und was soll man sagen, das war ein sensationelles Frühstück. Thomas hat sich extra zu dem heutigen Anlaß Platz-Karten einfallen lassen. Somit wußten Markus und Ich sofort wer wo am Frühstückstisch zu sitzen hat. Eine tolle Idee und handwerklich fein umgesetzt.

Hier mein Platz. CEO. I love it.

Also setzten wir uns erstmal an den fürstlich gedeckten Frühstückstisch und unterhielten uns über Gott und die Welt und stellten auch erste Kontakte zum Setup her. Während wir uns gegenseitig kennenlernten zauberte Thomas als Chef de Cuisine in der Küche das Rührei für uns. Man muss sagen, so werde ich am liebsten empfangen. Ganz großes Kino Thomas.

Nach dem Frühstück ging es dann zum Stereo Setup.

Das komplette Setup in frontaler Sicht

Optisch ist das BetonArt Setup mit seinen beiden 155cm hohen Diverso Mains nicht zu übersehen. Im Gesamtpaket der beiden BetonArt Diversos gehören noch der HiFi-Akademie PowerDac und der HiFi-Akademie PowerAmp P6. In den beiden HiFi-Akademie Geräten sind das mitgelieferte DSP System für die Raumanpassung und die notwendigen Endstufen-Verstärker ausgelagert.

Zwischen den beiden Lautsprechern thronte noch der einsame Tyron-21. Die 21 im Namen steht übrigens für den 21 Zoll großen verbauten Basstreiber. Für Unwissende: 21 Zoll entsprechen ca. 53cm, dem Durchmesser des Bass-Chassis. Diese Dimension sieht man auch nicht jeden Tag. Zumindest nicht in Stereo-Setups.

Verdeckt und somit für den Gast nicht sichtbar war ein Streamer für die alleinige Musikwiedergabe verantwortlich. Also Elektronik angeschaltet, Tablet an den Mann gebracht und die Musik entfesselt.

Wie war es denn nun klangtechnisch?

Das wird nun eine ganz schwierige Kiste das zu erklären. Ich habe bereits in den letzten zwei Wochen intensiv darüber nachdenken müssen, wie ich das an diesem Tage wahrgenommene Musikerlebnis zu formulieren habe, damit mein Besuchsbericht der Qualität des Setup, der gegebenen Raumsituation wie auch der Emotion des Besitzer gerecht wird.

Fange ich mit Thomas an. Thomas hatte bereits im Vorfeld einige Raumprobleme identifiziert. Da gab es das Thema Nachhall. Im direkt angrenzenden Treppenhaus gab es einen Nachhall von sicherlich 1-2 Sekunden. Das Treppenhaus wurde bereits großflächig durch einen selbstgebauten Absorber bedämpft. Die beiden Zugänge zu der oberen wie auch der unteren Etage hingegen waren noch nicht bedämpft. Noch während unseres Besuches kamen zwei bestellte Akustikvorhänge um den Nachhall weiter einzudämmen.

Sicht auf den Hörbereich von der linken Seite

Die eigentliche Raumachse wo die Anlage thront wird vorne und hinten durch zwei klangharte Wände begrenzt. Rechts vom Setup begrenzte eine riesige Glaswand zum Garten hin den Raum. Nach Links vom Setup ist der Raum komplett offen.

Das rote Sofa auf dem wir uns befanden, ein sehr schickes übrigens, übernahm quasi schon eine absorbierende Rolle in der Raumoptimierung. Die Rückwand hinter dem roten Sofa war erfreulicherweise weit weg. Somit drohten erstmal keine wesentlichen Raumeinflüsse durch indirekte Schallwellen. Ein großflächiges Bücherregal an der Rückwand übernahm zusätzlich die Rolle eines Diffusors.

Vor dem Lautsprecher und dem Sofa befand sich ein Teppich der die Erstreflektionen am Boden bekämpfen sollte. Wie ich jetzt erfahren habe, hat Thomas bereits diesen Teppich gegen eine großflächige Teppich Auslegeware ausgetauscht.

Hinter jeder Diverso war ein selbstgebauter Absorber aufgehangen. Ebenso wurde das TV während der Demonstration mit einer selbstgefertigten Absorber Konstruktion verdeckt. Schlussendlich hat Thomas auch noch einige Absorber an der Decke fixiert um die Erstreflektionen zu minimieren.

Die Musikqualität selbst war bis oberhalb der Frequenzskala einer Basssaite bei Zimmerlautstärke sehr ordentlich. Der verbaute AMT lieferte das von Ihm erwartete Hochton Spektakel ohne zu nerven oder sich in den Vordergrund zu schieben. Die Mitten taten ihm gleich. Das Gesamtbild in dem erwähnten Frequenzband war so, wie man es von einem Setup dieser Qualität erwarten durfte. Zumindest unter diesen schwierigen Raumbedingungen.

Was war denn schwierig und was war mit dem Bass?

Der Bass war bei einigen Musikstücken sehr schlank im Raum dargestellt. Bei einem Musikstück von Sarah Conners Live Album war dann bei Zimmerlautstärke überhaupt kein Basslauf zu hören. Um das zu konkretisieren: Man hörte klar und detailliert das der Bassist sein Instrumente zupfte, aber der entsprechende treibende Basslauf fehlte klanglich vollständig! Es hörte sich so an, als hätte der Bassist vergessen den Klinkenstecker seines Instrumentes in den Verstärker zu stöpseln. Sowas hatte ich so auch noch nicht erlebt. Tatsächlich haben wir alle drei im Nachgang überprüft ob wirklich in diesem Musikstück ein Basslauf zu hören war. Und jeder von bestätigte, dass an besagter Stelle ein deutlicher Basslauf zu vernehmen war.

Ein Blick über den Referenzplatz auf das Setup.

Der beschriebene Bassbereich war quasi ausgelöscht. Und zwar genau auf dem Sitzplatz plus 70cm dahinter. Lauschte man an der hinteren Wand oder Ecke gab es „etwas“ mehr Bass, aber nicht so intensiv wie man dies von dem Loudness Effekt her kennt.

Und das war der Moment wo ich zum Thema „Schwierig“ komme. Dieses Problem muss – und ich glaube auch wird der – Thomas in der kommendem Zeit angehen. Eine Verschärfung der Problematik ist der Umstand, dass Thomas die Sitzposition bzw. die Position des roten Sofas nicht verändern kann. Denn der Bereich hinter dem Sofa muss frei bleiben um den Zugang zur Gartentür zu gewährleisten. Das macht zukünftige Lösungsansätze auch nicht einfacher.

Dass dieses Setup auch eine enorm hohe Bassqualität besitzt führte uns Thomas ebenso vor. Ich habe auch schon einige einzelne Subwoofer erlebt, aber Der hier krönte sich zur Bassbestie. Nicht nur die Basswellen überrollten uns, nein, auch die Möbel fingen an zu reden. Und als Oberknaller fingen meine Füße an zu kribbeln da sich die Bodenvibrationen durch die Schuhsohlen „fraßen“ und meine Strümpfe zum Tanz aufforderten. Frischluft bekamen sowohl die Stümpfe wie auch die Füße durch den Luftzug der Bass-Druckwelle die gleichmäßig die Hosenbeine hin und her flatterten ließen. Respekt.

Geht doch, dachte ich mir. Damit war klar, dass die Diverso und der Tyron auch dass Bass Management Ihrer Qualität entsprechend beherrschen. Nur die Raumbehandlung ist noch nicht da wo sie hin muss.

Fazit Thomas hat sich da ein richtig gutes Setup in den Raum gestellt. Leider ist es ihm nicht vergönnt dieses adäquat zu nutzen. Zumindest nicht zu dem Zeitpunkt wo wir vor Ort waren. Aber wie ich hörte, sind bereits andere Mächte am Werk um dem Wellental ein Schnippchen zu schlagen.

Markus und ich möchten uns für ein Super Frühstück und ein tolle Zeit bei und mit Dir bedanken. Wir hoffen, dass dich unser intensiver Gedankenaustausch motiviert hat an deinem Raum weitere akustsche Änderungen durchzuführen um das bestmögliche Ergebnis zu erlangen. Wir drücken alle Daumen. Vielen Dank für die tollen Stunden.

Und im Falle eines Falles? Ab in den Keller 😉

Links zur weiteren Informationen:
https://betonart-audio.de/diverso/

Zu Besuch bei einem Kaiser

Duisburg Die am Rande des westlichen Ruhrgebiets gelegene Arbeiterstadt ist eigentlich nicht dafür bekannt, dass Sie einen leibhaftigen Monarchen beheimatet. Dennoch hatte ich am heutigen Tag die seltene Möglichkeit, eingefädelt durch Björn Kraayvanger, Eigentümer von Len-HiFi, eine persönliche Audienz bei jenem welchen Kaiser zu erhalten.

Eine Audienz mit der Kaiser Kawero! Chiara.

Die Chira ist beileibe keiner dieser alltäglichen Lautsprecher die Mann bzw. Frau in jedem x-beliebigen HiFi Geschäft zu sehen, geschweige denn zu hören bekommt. Und so war es für mich ein Tag wo es dann doch passieren konnte.

Leider wurde die Audienz durch den kurzfristigen Verkauf des „Vorverstärkers“ empfindlich gestört. Aber zum Glück konnte man diesen Ausfall durch einen zur Hand befindliches Austauschgerät temporär ersetzen. Fairerweise sollte hier erwähnt werden, dass der „Austausch-Verstärker“, ein Moonriver Audio 404, in keinster Weise die normalerweise betriebene Vor-/Endstufe ersetzen konnte. Aus diesem Grund werde ich heute auch auf eine klangliche Beschreibung des Setups verzichten und diese hoffentlich nach einem zweiten Termin, sorry Audienz, nachreichen.

Ein paar technische Informationen zum Lautsprecher

  • Hergestellt in Deutschland
  • Das Gehäuse besteht aus einem Kunstharz-Pressholz (Biegesteifigkeit von Stahl)
  • Das Gehäuse hat keine parallele Flächen
  • Nach hinten abstrahlendes Passivmembran von Scan-Speak
  • Mundorf AMT Hochtöner (Sonderanfertigung)
  • Duelund CAST Cu Kondensatoren und Drosseln

Ein erster Eindruck

Aber selbst die heutige Kette, die man ruhig ungewöhnlich nennen kann, konnte bei Zimmerlautstärke, als angenehm und unaufdringlich beschrieben werden. Wobei das Setup auch in dieser Konstellation leichte Fehler auf der Schallplattenpressung sofort entlarvte ohne dass man großartig suchen bzw. zuhören musste.

Warum ich die fehlerhafte Pressung erwähne? Nun, ich hatte eine Pressung dabei, die auf meiner Anlage leicht verzerrt klang. Da ich wusste, dass ich heute eine hochwertige Anlage mit einem sehr guten Dreher vorfinden würde, erhoffte ich mir, dass sich mein Verdacht unison bestätigte. Und siehe da, ohne das mein Gastgeber etwas von meinem Vorhaben erahnte, fiel ihm mit dem ersten Takt die leichte Verzerrung während des Gesprächs mit mir sofort auf. Das war während eines ablenkenden Gespräches nicht zwingend zu erwarten gewesen.

Dieses etwas unübliche Demonstrationsbeispiel zeigte mir aber jetzt schon welche Detailgenauigkeit in dieser Kette wie auch in diesem Lautsprecher steckt.

In den nächsten Stunden lauschten wir dann noch ein paar mitgebrachten Vinyls wie auch einigen Platten des Gastgebers. Die 45er Columbia Pressung des Friday Night in San Francisco Albums, mit Al Di Meola, John McLaughlin und Paco de Luca ließ dann mit diesem Setup einen Hauch von Live-Atmosphäre im Wohnraum entstehen.

Alter Falter. Da freut man sich jetzt schon auf die Zweite Audienz beim Kaiser.

Ich möchte mich hiermit nochmals herzlich bei meinem heutigen Gastgeber für ein paar schöne Stunden und Gespräche danken und hoffe dass eine baldige Wiederholung ermöglicht werden kann.

Die Kaiser Acoustics Kawero! Chiara

Der Moonriver Audio 404

Der J-Sikora Initial Max

Das J-Sikora Laufwerk von Oben

Das heutige Setup

Weitere Informationen