Setzt alle Uhren auf Null

Es ist Samstagnacht 3:00 Uhr. Der Wecker versucht mich zu wecken. Mein mit Adrenalin durchseuchter Körper hielt mich aber schon seit gestern Abend wach und sorgte für einen eher sehr empfindlichen Schlaf. Also raus aus dem Bett, anziehen, Zähneputzen und alle bereits zugriffbereit positionierten Klamotten an den Mann gebracht, die gepackte Tasche gegriffen und in das bereits tags zuvor vollgetankte Auto gesprungen. Los geht’s in Richtung Schweiz.

Die ersten Gedanken die mir am Lenker gähnend durch den Kopf schossen während ich unser Ortsschild in stockfinsterer Nacht hinter mir gelassen hatte: „Was machst Du hier eigentlich?“.

Diese zu diesem Zeitpunkt, womöglich noch berechtigte Frage, würde sich, was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnte, in 24 Stunden als eine der überflüssigsten Fragen in meinem HiFi Dasein in Luft auflösen.

Um was geht es hier eigentlich?

Ach ja, ich vergaß. Heute durfte ich auf Einladung des Vertriebs mir das neueste Ergebnis des Hauses Clarisys-Audio anhören. Die Clarisys Audio Atrium. Hierbei handelt es sich um ein 6-teiliges Lautsprechersystem das gemäß der Hausphilosophie als Flächenstrahler konzipiert wurde.

Man muss konstatieren, dass die Atrium als der aktuelle Technologieträger von Clarisys Audio geplant und umgesetzt wurde. Man bemüht sich bei solch einer Beschreibung oftmals die hochbeliebte Marketingsprache zu verwenden, die im Ergebnis dann schreibt: „Es gab für die Entwicklung und praktische Umsetzung keine Limitierung.“. So platt es sein mag, irgendwie ist das nicht ganz so falsch. Dazu gleich mehr.

Front
Clarisys Audio Atrium – Frontal Ansicht

Die Ankunft – Oder die Reise beginnt – Oder nur noch 30 Minuten bis zur Katastrophe

Wir haben 9:10 Uhr. Ich habe mein Fahrtziel in der Schweiz erreicht. Mein Gastgeber, ich nenne ihn mal für heute Florian, wartet bereits auf mich. Es sei noch erwähnt, dass ich über fast alle Schritte beim Entwicklungsprozess der Atrium, im Planungsprozess hieß Sie noch „Stadium“, informiert war. Auch hatte ich in meinem „Giftschrank“, ein Bereich in meinem HiFi Bild-Archiv der nur für meine Augen reserviert ist, Bildmaterial von Rendering-Bildern bis zum finalen Ergebnis. Auch hatte ich bereits Bilder erhalten von der aktuellen Situation des Hörraumes. Also eigentlich war für mich alles bekannt. Alles? Habe ich gerade „alles“ geschrieben? Ich ticke doch nicht ganz richtig! Ankunft Ende!

Rendering der ersten Version. Hier war der Arbeitstitel noch „Stadium“.

Ich stehe mit Florian vor einer doppelflügelige Eingangstür, die bei so mancher Bank den Konferenzraum ziert in dem die Pressetermine für die Bekanntgabe der Aktionärsberichte Verwendung findet. Dahinter sollte ich mich also die nächsten 14 Stunden aufhalten? Eine gewisse Spannung war schon zu spüren. Mensch mach die Tür auf.

Die Tür ging auf, das Zimmer war bereits in Aktion, es lief leise etwas Hintergrundmusik und einige Lichtquellen erzeugten eine angenehme Atmosphäre. Der Showroom war quasi für mich angerichtet. Der Gast, also ich, betrat den Raum, was jetzt kommt und passierte ist nichts anderes als eine emotionelle Konfrontation mit dem Unausweichlichen.

Mein Frontallappen hörte mit jeglicher Aktivität für gefühlt Minuten auf irgendwas zu machen: Wer mich kennt weiß, dass ich immer einen losen Spruch auf Lager habe. Ob zur richtigen oder falschen Zeit. Ich habe eigentlich immer einen flachen Witz auf Lager um die Situation zu lockern. Nichts, aber auch gar nichts davon war in diesem Moment greifbar.

Ich wurde in ca. 9 Meter Entfernung mit einer nicht zusammenhängenden Schrankwand von Lautsprechern konfrontiert, die in diesem Moment zu mir sprach „So Du nichts ahnender HiFi Jeck, jetzt schau dir mal 260 cm Höhe in Farbe und Live an!

Die Klappe fiel vor meinem geistigen Auge. Der Unterkiefer übrigens auch. Zweihundert-Sechzig-Zentimeter. Eine Größe die selbst meine reichlich vorhandene Phantasie auf das Extremste belastete. Ich kenne auch eine Apogee Grand (228cm) oder eine Infinity IRS (228cm) oder auch eine Wilson Audio WAMM (214cm). Aber das hier legte noch ein Pfund drauf. Mein Frontallappen, der sich langsam wieder berappelt, kommt auf eine Eingebung die mich schaudern lässt: „Alles andere ist Spielzeug“. Ich schlage mit der flachen Hand auf meine Stirn. Der Frontallappen schweigt.

Mir kommt da ein Kino-Slogan von Godzilla in den Sinn: „Size does matter“. Ich möchte dem geneigten Leser empfehlen kurz an seine Decke zu schauen. Wenn ich richtig liege, sitzen sie gerade in einem Deutschen Zimmer mit einer Standard Deckenhöhe von 245cm! Nur zur Erinnerung, diese Lautsprechertürme hier vor mir, waren nochmals 15cm höher! Punkt.

Die Reise beginnt jetzt!

Im zweiten Anlauf habe ich mir ein wenig den Raum, sorry ‚die Halle‘, angeschaut. Eine 12 Meter Tiefe, begleitet von einer 10 Meter Raumbreite und on Top eine unfassbare Deckenhöhe von 4 Metern! Der Raum – vor allem die Decke – ist akustisch behandelt.

Der Raum ist angemessen dekoriert und die Wandverkleidung ist technisch toll und atmosphärisch umgesetzt. Die Lautsprecher werden von hinten mit stattlichen Grünpflanzen flankiert. Der Raum wirkt stimmig und sehr einladend. Selbst rechts und links neben den Lautsprechern verbleiben noch 1 Meter Platz. Moment, 2 mal 1 Meter machen 2 Meter. 10 Meter Raumbreite weniger 2 Meter machen eine Stereobasis von „lächerlichen“ 8 Meter. Irre! Der Abstand zum Hörplatz, eine 3 Mann Couch, befand sich bei handgestoppten 8 Meter. Sorry, mein Humor bricht gerade wieder durch.

Zum Größenvergleich. 193cm versus 260cm.

Nachdem die Raumdimensionen ein wenig auf mich eingewirkt haben, bewegte ich mich zu dem Setup welches sich da zwischen den Lautsprechern „türmte“. Ein Sammelsurium wie aus einem HiFi-Quartett. Okay, das Lautsprechersystem wie auch der Hörraum waren schon mehr als quartett-würdig.

Ich spare mir jetzt eine hyperinflationäre Emotionsgala von dem angeschlossenen Fuhrpark und überlass Euch eine profane Geräteliste zum Schmökern:

  • Lautsprecher
    Clarisys Audio Atrium
  • Analog Sektion
    Kronos Audio Professional mit Discovery RS Arm
    Batterie System und externem Netzteil
    MySonicLab Signature Platinum MC System
  • Digital Sektion
    Pink Faun Dual Ultra mit Ultra Bridge
    Lampizator Horizon DAC
  • Verstärker Sektion
    Convergent Audio Technology SL1 Legend Extreme Black Path
    Convergent Audio JL7 HP-Monoblöcke
  • Sonstiges
    Stromfilter Lampizator Horizon
    Kabel von Magnan
    Racks von Ictra design Proto AS sowie Proto Amp Stands

Sollte ihr der Meinung sein das in der Auflistung die ganzen Soulution Komponenten fehlen, dann sei hier erwähnt, das wir zum Hören nur die oben aufgeführten Komponenten verwendet haben. Der Rest des Geräteparks, hinten im Raum standen unter anderem noch drei weitere Soulution 701, waren nicht angeschlossen.

Man bat mich freundlicherweise auch den Preis zu erwähnen. Nun, die Clarisys Audio Atrium kostet Nach aktuellen Stand ca. 750.000 EUR. Das gehörte Gesamtsystem, entsprechend der aufgeführten Geräteliste, liegt bei ca. dem doppelten Preis eines Lautsprecherpärchen.

Ich habe gefühlt Stunden damit verbracht den Raum, die Lautsprecher sowie das Setup zur Kenntnis zu nehmen, es waren aber vielleicht nur 15 Minuten. Man muss sich einmal vor Augen führen, dass hier in diesem Hörraum sich das Who-Is-Who der HiFi-Industrie vor einem auftürmte.

Selbst auf einer HighEnd wirst du diese Geräteauswahl nur in Summe von verschiedenen Ausstellerräumen erleben dürfen. Wenn denn überhaupt! Und dies alles befindet sich jetzt und gerade in diesem Moment vor mir in einem durchaus artgerechten Hörraum!

Ein einmaliger Wahnsinn!

Die Katastrophe betritt die Bühne

Nun begann der angenehme Teil des Tages nämlich das Musikhören.

Die ersten Musikstücke liefen an und ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr all die Titel die da an mir vorbei liefen. Okay eines war mein Lieblingsstück von „Club for Five“ mit ihrer „Brothers in Arms“ Version. Aber die ersten 20 Minuten sind in meinen Erinnerungen komplett weg. Komplett ausradiert. Und nein, das war nicht dadurch begründet dass ich fasziniert von dem Klangeindruck war der auf mich einwirkte, nein vielmehr war ich schlicht überfordert von dem brutalen Gesamtklangeindruck der sich wie eine überdimensionale Wand auf und über mich schob. Diese schiere Größe die auf einer Gesamtfläche von 8,0 mtr x 2,60 mtr, es sind rechnerisch also ca. 21 qm², zylindrisch auf mich einschlug war für mich, bzw. mein Hirn nicht erfassbar. Der Klangeindruck überforderte mich und mein bisheriges Hören von Musik vollständig und vollumfänglich. Es war Stress, purer Stress. Kein negativer Stress, aber ich erwischte mich dabei wie ich hilflos versuchte die Einzelgeschehnisse der Musikstücke wie Fein- oder Grobdynamik, Auflösung, Bühnentiefe wie auch Bühnenbreite, Darstellung der Interpreten im Raum, Höhendimensionierung der Bühne oder auch Klangfarben zu kategorisieren oder einzustufen, Und jeder dieser Schritte scheiterte kläglich. Ich habe nichts, aber auch gar nichts geregelt bekommen. Nach 20 Minuten habe ich Florian signalisiert eine Pause einzulegen. Mein Hirn war heiß gelaufen. Es folgte eine Therapiestunde! Und die sofortige Zunahme von Kaffee. Statt einfach sich der Musik zu ergeben habe ich wohl versucht die Musik zu analysieren. Ein ganz großer Fehler. Solche 20 Minuten, in dieser Form, habe ich seit meinem Hobbystart 1982 noch nie erlebt!

Aber es sollte sich ab diesem Punkt alles ändern.

Setzt die Uhren auf Null

Nach dieser Zwangspause, wo ich mit Florian viel geredet habe um zu verstehen was da passiert ist, fing ich an das System weniger vergleichend, sondern vielmehr als musikalisches Gesamtsystem zu verstehen und zu erleben.

Die schiere Größe der gesamten Musikabbildung ist ein Faktor den ich so noch nie erlebt habe. Man muss dazu wissen, dass alle Panels eigentlich als Bändchen System realisiert wurden. Das bedeutet, das alle sichtbaren Flächen, Panels oder Flächen sind in diesem Zusammenhang austauschbare Begriffe, nur an zwei Seiten aufgehängt sind. Nämlich oben und unten.

Beide Subwoofer und Setup

Auch die beiden Subwoofer sind tatsächlich als Bändchen realisiert. Im Bild sind das die beiden innenstehenden Flächen. Die Subwoofer selbst sind nochmals dreifach segmentiert und bedienen verschiedene Frequenzbereiche zwischen 12 Hz und 40 Hz. Danach übernehmen die beiden Panels links und rechts von den Subwoofern. Das Panel in „Harfenform“ übernimmt von 15 Hz bis 500 Hz. Und das „schmalste Panel“, welches tatsächlich zwei Bändchen in sich trägt, bedient den Mittelton und Hochtonbereich.

Das Mitteltonbändchen arbeitet von 500 Hz bis 16 KHz. Und das verbleibende Hochtonbändchen Kümmert sich um die Frequenzen von 9 KHz. Bis 35 KHz. Ach ja, dass „drehbare Panel“ ist, oh Überraschung, drehbar konstruiert und kann somit beliebig auf den Hörplatz ausgerichtet werden.

Der bei allen Panels verwendete Magnettyp N52 entspricht dem zur Zeit qualitativ hochwertigsten Magnetmaterial das für Unternehmen auf dem Markt frei erhältlich ist. Danach fängt die Magnetqualität an, die ausschließlich für militärische Anwendungen zum Einsatz kommt und für Normalsterbliche legal nicht erhältlich ist.

Randnotiz: Auf das 1.200 kg oder auch 1,2 Tonnen schwere Lautsprechersystem entfallen knapp 500 kg alleine auf die Menge des verwendeten Magnetmaterials! Beeindruckend.

Der Klangeindruck

Eigentlich kann ich bei der nun folgenden Klangbeschreibung nur verlieren, da jeder Zuhörer der dieses Erlebnis erfahren darf einen gänzlich anderen Background an Hörerfahrung mitbringt. Insofern seid mir gnädig, dass ich hier aus meiner Sicht der Dinge die Sache beschreibe.

Fangen wir mit dem Bassbereich an. Wir haben hier zwei in Trapezform realisierte Panels die nur nur für den Bassbereich bis 45 Hz verantwortlich zeichnen. Und wir reden hier von Flächenlautsprechern. Ein Vorteil von Flächenlautsprechern ist das geringe Gewicht des Treibers, also der Folie. Das bedeutet vereinfacht geschrieben, dass man durch die trägheitsärmere, weil masseärmere Folie, diese besser kontrollieren kann. Das endet in der Regel darin, das Musik schnell und sehr kontrolliert präsentiert werden kann. Vereinfacht geschrieben. Und genau dies ist zu erfahren. Der Bass ist unwahrscheinlich schnell, fast explosionsartig und unwahrscheinlich präzise. Mögen konisch dynamische Basstreiber knallen bis zum bitteren Ende, so ist das hier gezeigte Verhalten von einer ganz anderen Qualität. Brutal und elegant. Vielleicht vergleichbar mit einem Kampf mit Säbeln (groß brutal schwingend geführt) gegen Florett (feinsinnig, punktgenau, effektiv).

Mir ist aktuell nur noch das Flächenstrahlersystem von Alsyvox bekannt das ein zweites Panel als Subwoofer in einem Flächenlautsprechersystem anbietet. Die Atrium zeigt aber deutlich was hier machbar ist, wenn man die Grobdynamik in sozialraumfeindliche Lautstärken überführt. Es scheint fast so als wenn es keine limitierenden Faktoren für die Atrium gibt. Wir haben bei 120db, in 8 Meter Enfernung gemessen, die Instrumental Version des Titels Victory vom 2017er Album Battlecry der Gruppe Two Steps from Hell mehrmals gehört. Dies war eine großorchestrale Großoffensive auf Leib, Seele und Gehör. Man konnte das Orchester auf ganzer Front erleben und spüren. Als die Tiefbass-Einheit nach 30 Sekunden ausholte und eine Basswelle nach der anderen in den Raum ausrollte wurde die Musik zum fühlbaren Ereignis.

Und das irritierende dabei war, dass man eigentlich die ganze Sache nochmal und lauter hören wollte. Die Darstellung der Musik war der komplette Overkill. Keine Limitierung.

Die Instrumentengruppen sind schön platziert und werden mit Energie und Vehemenz dargestellt. Man könnte auch „Lockerheit der Souveränität“ schreiben. Ich kam spontan zu dem Schluß, das zukünftige Konzertbesuche aus meinem Terminkalender ersatzlos gestrichen werden können!

Ein Moment bei dem ich das erste Mal Gänsehaut am kompletten Arm, dem Unterschenkel sowei Oberschenkel spürte und mein Adrenalin diesmal im Takt des Rhythmus durch mein Herzkreislaufsystem schwappte. Das war ultimativ und sowas habe ich noch bei keinem anderen Stereo-System erlebt. Dieser Wechsel zwischen Grob- und Feindynamik ist einfach ergreifend. Ob laut ob leise die Sprachverständlichkeit war immer zu jeder Zeit und Lautstärke klar und deutlich und niemals nervend. Zumindest wenn das zugrunde liegende Master dies auch so hergab.

Wir haben an diesem Tag alle möglichen Musikarten durchgehört. Rap, Funk, Rock, Pop, Metal, Klassik Elektro oder auch humorige Deutsche Gesangskunst wie Bodo Wartke & Marti Fischers Barbaras Rhabarberbar, alles wurde in einer Größe projiziert, dass es eine wahre Wonne war.

Ob man Musik aus der Zeit vor oder nach dem Loudness War auflegte, es klang einfach wie man es sich immer als musikaffiner Mensch wünscht. Zeitlos gut und so wie vom Produzenten gedacht. Dieses Elend, das man von zuhause her kennt, wo die ein oder andere Musikgattung der entsprechenden Epoche (vor Loudness War/nach Loudnaess War) mal gut und mal mal weniger gut klang war hier über die Atrium einfach nicht feststellbar.

Wir haben auch mit dem Anwinkeln des „kleinen Panels“ gespielt. Hier kann man die Musikdarstellung wie mit einem Brennglas auf den Hörplatz individuell fokussieren. Wie man es halt möchte oder wie es halt notwendig ist um der Aufnahme gerecht zu werden. Von der intimen stabilen Mittendarstellung bis zum „Stadium Betrieb“ wo man sich so fühlte, als wenn man frontal von zwei Lautsprecherarray-Türmen beschallt wird. Die Spielwiese der Möglichkeiten ist selbst nach der Installation noch veränderbar.

Mein Fazit

Die Clarisys Audio Atrium ist ein wahres Statement. Beim Konzept der Flächenstrahler ist die Atrium zurzeit sicherlich Maß aller Dinge. Wie dieser Lautsprecher die Musik in den Raum stellt ist faszinierend.

Diese schiere Größe, diese unbegrenzt scheinende Dynamik, diese unglaublich frappierende Schnelligkeit der Flächen ist für den geneigten Zuhörer ein einmaliges Erlebnis das scheinbar nur durch einen Aufgabesieg des selbigen limitiert wird.

Bei all diesen Superlativen, vergisst die Atrium nicht ihre sonstigen Stärken wie Feindynamik, Auflösung, zeitliche Korrektheit wie auch feindifferenzierte Darstellung von Tonbereichen aufzuzeigen.

Ein Punkt warum die Atrium die Musik so darstellen kann wie sie dies in dieser Hörsession getan hat, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch an dem sehr großzügig umgesetzten und wunderbar artgerechten Hörraum.

Und hier könnte man aber auch noch als konstruktive Kritik anmerken, das dem Raum in der Tiefe noch 2 oder 3 Meter fehlen. Frevel.

Die 14 Stunden verflogen wie im Flug und wurden nur zweimal durch Nahrungsaufnahme unterbrochen. Ein Wahrnehmungserlebnis das wahrlich die 1.200 km Reise zu jedem Zeitpunkt gerechtfertigt hat. Ich schreibe hier abschließend nur eines: Danke für diese Einladung!

Schlussakkord und Anekdötchen

Zwischendurch stand ich bei laufender Musik auf und positionierte mich genau auf der Stereobasis der beiden Lautsprecher am inneren Rand der rechten Seite. So wie ich stand konnte ich faktisch keinen Direktschall erleben. Und dennoch, ich stand da ungläubig und wunderte mich in welcher Klarheit und Qualität ich Musik erlebte wo doch kein Lautsprecher mich direkt anschaute. Mir war ziemlich schnell klar, dass ich 100% der Rückwandreflektionen erlebte, aber das in einer dermaßen guten Qualität, das ich mich zu der Aussage hinreißen ließ: „Die Reflektionen klingen ja besser als so manches Gesamtsystem“.

Bei diesem Event wurden meine HiFi Uhren auf Null zurückgesetzt. Die Überschrift des Artikel ist übrigens aus dem Film Pacific Rim übernommen und sollte eine neue Zeitrechnung im Film andeuten.  

Für mich bgann heute auch eine neue Zeitrechnung. Meine Beurteilungsskalen wurden nach oben hin erweitert. Ein bleibendes Erlebnis welches durch diesen Text ein wenig dokumentiert werden sollte. Danke fürs Lesen.

Ein wenig Spass muss ja sein. Ein typisch schweizerische Geste. Such den Gipfel.

Links:

Hersteller: Clarisys Audio – https://clarisysaudioglobal.com/

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