Einmal Bi-Wiring mit Allem

Es war mal wieder soweit, das HiFi Studio Klang-Form hatte zu einem Workshop mit dem Arbeitstitel „Kniffe und Tricks bei Lautsprecher“ geladen. Hinter dem etwas allgemein formulierten Arbeitstitel ging es in rund 100 Minuten um die Aufstellung von Lautsprechern sowie im Großen Ganzen um den Themenblock Bi-Wiring und Bi-Amping.

Moderiert wurde der Workshop von dem bekannten STEREO Redakteur Matthias Böde.

Als Workshop-Setup diente eine Accuphase Kette mit einem Vollverstärker E-5000, dem SACD Spieler DP-570, der Stereo-Endstufe P-4600 und einer Strom-Managementlösung PS-1250 ebenfalls von Accuphase. Gehört wurde an einem Pärchen Fischer&Fischer SN/SL 470. Und die komplette Verkabelung kam aus der Siltech Classic Legend 380 Serie.

Hinweis: Alle Musikstücke aus dem Workshop kamen von einer SACD aus dem Album „Das STEREO-Festival der Master-Tapes“ aus dem Hause STEREO.

Das STEREO Festival der Master-Tapes

Block #1: Lautsprecher Positionierung

Im ersten Durchgang wurde die Positionierung der Lautsprecher praktisch demonstriert. Hierzu standen die Lautsprecher zu Beginn in einem idealen Zustand. Der ideale Zustand war im Vorfeld durch Probieren und Testen definiert worden. Hierbei waren die Lautsprecher nach innen angewinkelt. Die ideale Position wurde durch ein mit Gewebeband abgeklebten Bodenbereich in dem die Lautsprecher stand visualisiert.

Mit einem sich wiederholenden Vorher-Nachher Szenario wurden klanglichen Veränderungen durch Änderung von Lautsprecher Hörposition demonstriert. So wurde der Lautsprecher zuerst in die ideale Position gebracht und dann durch ein Musikstück vorgestellt. Danach erfolgte die Änderung und es wiederholte sich der Hörvorgang mit demselben Musikstück. Es wurde dabei penibelst darauf geachtet, dass immer die identische Lautstärke zum Hören verwandt wurde. Kontrolliert wurde diese durch die digitale Ziffern Lautstärkeanzeige des E-5000 der hier sogar eine Nachkommstelle anbietet.

  • Aus der idealen Position wurde die Anwinklung auf 0 Grad gesetzt.  
  • Aus der idealen Position wurde die Basisbreite nach Links und Rechts vergrößert.
  • Aus der idealen Position wurde der Abstand zur Rückwand verringert.

Bei der Beschreibung der unterschiedlichen Höreindrücke im Vorher-Nachher Szenarien werde ich es mit sehr leicht machen. Es gab bei jedem der drei Durchläufe eine Veränderung des Klangbildes zur idealen Position festzustellen. Ob es nun die Darstellung der Räumlichkeit, die Differenzierbarkeit von Instrumenten, von Rauminformationen zur Tiefenstaffelung oder auch die Bassintensität betraf, die als idealen Position markierte Position wurde vom Publikum wie auch mir als beste Wahl bestätigt.

Block #2: Bi-Wiring & Bi-Amping

In diesem Demonstrationsblock wurden alle Szenarien mit einem Vollverstärker mit einem Single-Amplifier Modus durchgeführt.

  • Ansteuerung des gebrückten Lautsprechers mit einem Single-Wire Kabel auf dem Mittel-Hochton Terminalanschluss.
  • Ansteuerung des gebrückten Lautsprechers mit einem Single-Wire Kabel auf dem Bass-Terminalanschluss.
  • Austausch der Standard Brücke, bei Fischer & Fischer ist das bereits durch ein Kabel realisiert, durch ein Kabel aus derselben Serie wie bei den anderen verwendeten Kabeln des Setups.

Und in zweiten Demonstrationsblock ging es um Echtes Bi-Amping. Dabei wurden immer zwei Stereo Kabel zu jedem Lautsprecher verwandt.

  • Die Stereo-Vollverstärker bediente mit einem Stereo Kabel den Mittel-Hochton und mit einem zweiten Stereo Kabel den Bassbereich.
  • Die Stereo-Vollverstärker bediente den Mittel-Hochton mit einem Stereo-Kabel und die Stereo-Endstufe bediente den Bassbereich ebenfalls mit einem Stereo-Kabel.

Zusammenfassung der Szenarien

Jede der oben beschriebenen Veränderungen brachte eine klangliche Veränderung mit sich. Es gab also immer einen Effekt der Veränderung zu beobachten. Ich vertrete die Meinung das innerhalb der obigen Liste einen steigenden Mehrwert erlebte. Das Maximum war mit der zusätzlichen Endstufe und dem damit verbundenen echten Bi-Amping. Ich habe eine Fischer&Fischer 470 bisher noch nie so spielfreudig, dynamisch wie auch musikalisch breitgefächert erlebt wie in diesem echten Bi-Amping Szenario.

Der Accuphase P-4600 ist hier im Fokus der Begierde.

Auf was sollte man auf jeden Fall achten

Bei dem Anschließen eines Single-Wire Kabel an ein Bi-Wiring Terminal sollte man darauf achten dieses immer an den Bassbereich des Bi-Wiring Terminals anzuschließen! Tatsächlich gibt es eine physikalischen Notwendigkeit wo man das Kabel am Bi-Wiring Terminal anzuklemmen hat. Der Bassbereich des Lautsprechers verbraucht nämlich deutlich mehr Energie als der Mittel-Hochtonbereich und sollte deshalb auch vor dem Mittel-Hotonbereich mit der vollen Leistung des Eingangssignals bedient werden.

Würde man hingegen, was wohl viele Menschen machen, das Single-Wire Kabel an den Mittel-Hochtonbereich anschließen, würde man mit klangliche Einbußen im Bassbereich leben müssen. Die Qualität der Tieftowiedergabe wie auch die Differenzierbarkeit würde leiden.

Fazit

Es war einfach nur erstaunlich, dass jede einzelne der oben aufgeführten Szenarien, ob Positionierung der Lautsprecher, Bi-Wiring oder auch Bi-Amping, zu einer nachvollziehbaren Veränderung des Klangs führte. Das Fazit muss lauten: Wer Bi-Wiring an seinen Lautsprechern verwenden kann, ist in der Lage mit verschiedenen Upgrade Stufen seinen Lautsprecher das vorhandene Potential zu entlocken.

Die Moderation war von Herr Böde jederzeit souverän und hat auch Spaß gemacht und schaffte es das Thema kurzweilig und interessant rüberzubringen. Das war einer der besseren Work-Shops die ich bisher besuchen durfte. Vielen lieben Dank an Klang-Form wie auch an Herrn Böde.

Randbemerkung: Alles was oben beschreiben wurde, ist auch auf weniger teure Komponenten anwendbar.

Links

Link zu Accuphase Deutschland (deutsch)
Link zu Klang-Form (deutsch)
Link zu Siltech (englisch)

Vergleich der SACD Giganten

Ende Januar dieses Jahres hat sich die Firma Klang-Form in Tönisvorst einen ganz besonderen Workshop einfallen lassen. Auf dem Programm stand der akustische Vergleich zwischen drei der aktuellsten SACD Player die auf dem Deutschem Markt erhältlich sind.

Folgende Modelle wurden getestet

  • Esoteric K-01XD
  • Accuphase DP-750
  • Accuphase DP-1000 & DC-1000

Bei der Accuphase Kombination handelt es sich um einen SACD-Transport sowie der dazu passende Digital-Analog-Wandler. Da der Accuphase DC-1000 (DAC) nur im Paket mit dem Accuphase DP-1000 (Transport) erhältlich ist, der Digital-Analog-Wandler kann nicht einzeln erworben werden, stellt diese Accuphase Kombination einen zusammengehörigen SACD Player dar.

Den drei SACD Playern wurde als gemeinsame Verstärker-Plattform ein Accuphase Vorverstärker C-3900 sowie eine Accuphase A-75 Endstufe vorgeschaltet. Als Lautsprecher wurde ein Pärchen Focal Scala Utopia Evo mit der Accuphase Endstufe verbunden.

Das komplette Setup wurde mit Kabeln aus dem Kabelsortiment des Hersteller Cardas unter- und miteinander verbunden. Dies umfasste Strom-, Lautsprecher- wie auch die XLR Signalkabel. Alle Stromkabel wurden zentral an eine Netzleiste, eine EAT FM-8, angeschlossen.

Die Vergleichsmethodik

Im Workshop selbst wurden verschiedenste Musikstücke nacheinander angespielt und vergleichen. Bestehende Pegelunterschiede zwischen den verschieden SACD Player wurden durch im Vorfeld durchgeführte Tests per Lautstärkeanpassungen am Vorverstärker ausgeglichen. Somit gab es für die Zuhörer eine recht ordentliche Vergleichssituation zwischen den SACD Spielern.

Mit folgenden SACD Titel wurde verglichen

  • Interpret: Patrica Barber / Album: Modern cool / Titel: Light my fire.
  • Interpret: Michael Jackson / Album: Thriller / Titel: Thriller
  • Interpret: David Crosby / Album: Croz / Titel: Holding on to nothing
  • Interpret: Atzko Kohashi & Eddy Koopman / Album: Sketches of seasons / Titel: Winter
  • Interpret: Sophie Zelmani / Album: Time to Kill / Titel: Why

Vergleich zwischen den SACD Spielern

Für mich persönlich gestaltet es sich extremst schwer die durchaus vorhandenen klanglichen Unterschiede zwischen den hier vorgestellten SACD Spielern textlich zu formulieren. Es gab Unterschiede in der Bühnendarstellung zwischen den Playern. Sowohl in der Bühnenbreite wie auch in der Bühnentiefe. Eine bessere Separierung von Musikern voneinander war ebenso im Vergleich zu vernehmen. Für mich waren das zumeist marginale Unterschiede. Einige Zuhörer wollen deutlichere Unterschiede wahrgenommen haben.

Das gesamte Test-Setup am heutigen Tag

Mein Fazit

Für mich spielten alle drei SACD Spieler auf einem sehr hohen musikalischen Niveau. Mein persönlicher Favorit wäre in diesem Vergleich der Esoteric K-01XD gewesen. Er klang für mich gegenüber den Accuphase Geräten eine Spur dynamischer sowie etwas präsenter. Der Esoteric wurde auch innerhalb der Zuhörer mehrheitlich als Favorit genannt.

Links

Klang-Form die 8.te – Höffner H10 Plus

Am heutigen Samstag ging es auf Einladung von Klang-Form mal wieder für mich nach Tönisvorst. Auf dem Programm stand die Vorstellung und Demonstration eines Lautsprechers der Firma Höffner aus Aachen. Konkret ging es um das vollaktive Model Höffner H10 Plus.

Das Setup mit Lautsprecher, Vorstufe und CD-Player.

Das Vorspiel

In kleiner Runde von 8 eingeladenen Gästen, den ein oder anderen Gast kennt man ja in der Zwischenzeit, wurde man wie freundlich mit einem Getränkewunsch begrüßt und man konnte sich schon mal mit dem heutigen Setup etwas vertraut machen.

Die Höffner H10 Plus wurde in der heutigen Session von einem Accuphase C-2450 angesteuert. Als Quelle diente als CD-Player ein Accuphase DP-750. Wie üblich wurde eine Cardas Verkabelung verwandt. Es sei erwähnt, das heute ausschließlich über den CD-Spieler gelauscht wurde.

Die Produkt-Vorstellung

Zur Eröffnung der Hörsession wurde der Lautsprecher durch den Entwicklers Markus Höffner kurz vorgestellt. Herr Höffner erläuterte mit ruhigen und sachlichen Worte die Ziele bei der Entwicklung seines Zöglings, der H10 Plus.

Das Setup mit Höffner H10 Plus und dem Entwickler Herr Markus Höffner.

Es sollte ein Lautsprecher entstehen, dem hohe Neutralität, dynamisches Ansprech- und zeitrichtiges Abstrahlverfahren, gute räumliche Wiedergabequalität bei breiter Abstrahlung auf die Agenda geschrieben wurde.

Als Basis hierfür dient ein klassisches Drei Wege Layout, wobei jedem der drei dynamischen Treiber seine eigene Verstärkerstufe zugeordnet wurde. Als Frequenzweiche kommt bei dem aktiven Lautsprecher ein integriertes DSP zum Einsatz.

Dieses DSP kann beim Kauf zusätzlich zu seiner Standard-Voreinstellung, was quasi den Werkseinstellungen entspricht, noch mit zwei zusätzlichen DSP-Speicherplätze für besondere Klangwünsche des Käufers vorbelegt werde.

Eine kundenseitige Anpassung der DSP-Parameter ist nicht vorgesehen. Das verbaute DSP nimmt keine Raumkorrekturen oder Anpassungen vor. Es wurde vor dem Start der Hörsession dann noch ein Fragebogen ausgeteilt um eine Bewertung des Lautsprechers durch die Zuhörer zu ermöglichen.

Die Hör-Session

Es wurden mehrere vorgewählte Titel abgespielt. Vor dem abspielen eines jeden Titels gab es ein kurzes Intro mit allerlei Hintergrundinformationen. Die Liste hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Torun Eriksen / Wish you were here
  • Bruce Cockburn / The Charity of night
  • Otis Tylor / Hey Joe
  • Karrin Allyson / Moanin
  • Angelo Branduardi / Il Ladro
  • Natalie Merchant / Texas
  • Patricia Barber / Album Cafe Blue / Titel weiß ich leider nicht mehr.

Mein persönlicher Eindruck

Der Lautsprecher spielte sehr neutral und hat die Tendenz Monitor-Qualitäten nachzueifern. Für den raumakustischen schwierigen Raum konnte die H10 Plus einige unerwartet, auf Grund ihres geringen Korpus Volumen, ordentliche Bassqualitäten präsentieren. Der Bass war bei leisen Passagen immer in notwendiger Quantität präsent und doch unaufdringlich. Auch wenn Grobdynamisch sicherlich nicht das Steckenpferd der H10 Plus wird, so konnte er in Sachen Bassqualität gefallen. Die Breiten- wie auch die Tiefenstaffelung war sehr ordentlich und bildete die Szenarien der abgespielte Titel gut ab. Bei der Höhendarstellung gab es hingegen von meiner Seite Kritik. Die Musiker, vor allem die Gesangsinterpreten, schienen so, als wenn Sie aus einem Orchestergraben von unten heraus musizierten. Durch die geringe Bauhöhe des Lautsprechers leidet meines Erachtens die Abbildungsqualität in der Vertikalen-Achse.

Mein Fazit

Der Lautsprecher selbst wird mit seiner Klangsignatur sicherlich seine Kundschaft wie auch seinem Freundeskreis finden. Das Design der Lautsprecher wie auch seine Dimensionierung wird ein Pluspunkt und Kaufanreiz darstellen. Der größte Kritikpunkt des Lautsprechers wird allerdings der aufgerufene UVP von 19.800 EUR für ein Pärchen Höffner H10 Plus sein. Mit solch einem Preisetikett reiht sich die Höffner H10 Plus in ein Preissegment ein, das bereits heute mit sehr namhaften und etablierten Konkurrenzprodukten hochwertig besetzt ist. Hier braucht man jetzt einiges an Phantasie um die eigene Kundschaft auf sich und sein Produkt aufmerksam zu machen. Aber Bange machen gilt nicht. Die Ansätze sind ordentlich und einer Weiterentwicklung im Produkt wie auch Markt stehen alle Wege offen.

Links

Link zum Hersteller: https://hoeffner-audio.de/

Link zum Veranstalter: https://www.klang-form.de/

Klang-Form Workshop mit Matthias Böde

Heute berichte ich einmal nicht, wie so oft, über einen reinen Hör-Session Termin, sondern über einen ganz speziell zusammengestellten HiFi-Workshop mit dem STEREO Redakteur Matthias Böde.

Das Thema der Veranstaltung laut Einladung war: „Faszination Super-Tonträger“

Super-Tonträger? Watt?

Nein, das ist kein neues HiFi Medium das in den Markt einzieht. Und nein, es ist auch kein neues Marketing-Instrument um ein solches anzukündigen. Es ging in dem Workshop vor allem darum, den Anwesenden aufzuzeigen welch klangliche hochwertige Aufnahmen mit existierenden Vinyl- und CD-Formaten wie umsetzbar sind und auch existieren.

In diesem Zusammenhang zeigte Herr Böde Derivate von CDs und Vinyl-Scheiben die man als Normalsterblicher im Alltagsleben nie zu Gesicht, geschweige denn zu hören bekommt. Auch ging es um eine Crystal-Disc sowie eine Schallplatte aus Kupfer.

Runde 1 | Ein Album, Zwei Versionen

In der ersten Runde wurden zwei verschieden produzierte Versionen von ein und demselben Master vorgestellt. Hierbei haben zwei amerikanische Mastering-Profis das identische Masterband von der ursprünglichen Aufnahme für Ihre Produktion erhalten. Ziel war es offensichtlich, dass man schauen wollte mit welcher Handschrift die Mastering-Profis der Aufnahme neues Leben einhauchen würden.

Interpret: Art Pepper / Album:  Art Pepper Meets The Rhythm Section

Runde 2 | 33er gegen 45er

Hierbei ging es um den Vergleich eines Titels der einmal auf einer 33er Vinyl Version und einmal als 45er Vinyl Version vorlag. Auch hier waren die Masterbänder offensichtlich identisch. Der einzige Unterschied lag in dem unterschiedlichen Schneidesystem. Im Vergleich zur Runde 1 konnte man hier Ad hoc Unterschiede im Klang nachvollziehen. Die 45er Version lag klanglich in einigen Bereich vorne. Das heißt nicht dass die 33 Aufnahmen schlecht waren. Ganz im Gegenteil. Beide Versionen sind klanglich sehr ordentlich, lediglich die 45er Version packt noch etwas Räumlichkeit und Durchzug drauf.

Interpret: Al Dimeola, John McLaughlin, Paco DeLucia / Album: Friday Night in San Francisco

Verglichen wurde die 33er Version von IMPEX gegen die 45er Version von IMPEX

Runde 3 | 33er gegen 33er

Nun kam es zum Vergleich zwischen zwei verschiedenen Vinyl Pressverfahren. Es trat eine 33er MFSL Version gegen eine 33er UltraDisc One-Step Version an. Auch hier konnte man Unterschied im Klangbild deutlich wahrnehmen. Wir reden auch hier nicht von Welten aber die One-Step Version hauchte der Aufnahme noch etwas mehr Leben in den Titel.

Interpret: Santana / Album: Abraxas

Verglichen wurde eine MFSL Version gegen die UltraDisc One Step (Numbered Version) Version.

Runde 4 | Eine Weißpressung

Eine bitte was? Hier ging es nicht um einen klanglichen Vergleich, sondern es wurde eine „Weißpressung“ als Solches vorgestellt. Eine Weißpressung stellt ein Vorserienmuster einer Pressung an. Diese Pressmuster werden den beteiligten Parteien an der Produktion zur Verfügung gestellt um diese auf Fehler jeglicher Art zu überprüfen. Wenn alle Parteien grünes Licht geben wird die richtige Pressung gestartet. Der Name Weißpressung erklärt sich daraus, dass sowohl die verwendeten Cover wie auch die Label-Aufkleber auf beiden Vinyl-Seiten selbst, in aller Regel, noch weiß sind.

Interpret Charly Byrd / Album: The Guitar Artistry Of Charlie Byrd

Runde 5 | Vinyl gegen Compact Disc

Nun kam es zu dem Vergleich einer 45er Vinyl gegen eine CD. Die zu grundeliegende Aufnahme wurde damals, weil es noch keine Magnetbänder zur Speicherung gab, direkt auf eine Folie im Studio geschnitten. Von dieser Folie wurden dann später die die Vinyl-Kopien hergestellt. Es sei erwähnt, dass als Grundlage für die CD Produktion ein Masterband in Anwendung kam deren Ursprung auch von dieser Folie stammt.

Interpret: Anne Bisson / Album: Four Seasons In Jazz – Live At Bernie’s

Verglichen wurde eine 2017 Direct Schnitt 45er Vin vs. UHQ-CD. Beides vom Label: Camilio

Runde 6 | Compact Disc vs. Crystal Disc

Nun wurde es wild. Gehört wurde ein Titel von Jacintha. Einmal gepresst auf eine hochwertigen CD-Produktion und einmal von einer Crystal Disc. Eine Crystal Disc? Genau, richtig gelesen. Was das ist? Bei einer Crystal Disc handelt es sich im ersten Moment um eine normale CD. Beim zweiten Blick stellt man fest, dass die CD nicht aus Kunststoff sondern aus Glas hergestellt ist. Dieses Glasverfahren wurde in Japan entwickelt und soll eine CD-Aufnahme klanglich nach vorne bringen. Grundsätzlich verfolgt man bei der Crystal Disc Produktion den Ansatz, durch verbesserte Vertiefungen eine bessere Auslesbarkeit zu gewährleisten. Zusätzlich scheint ein geändertes Reflektionsverfahren als Spiegelschicht zur Anwendung zu kommen. Hinzu kam, dass die Aufnahme auf der Crystal in einer MQA Kodierung vorlag. Da ein entsprechender CD-Player von Esoteric als Quelle diente konnte man hier womöglich das vielleicht zurzeit beste technisch Klangsystem einer CD-Produktion erleben.

Klanglich lag die Crystal CD vorne. Räumlichkeit und Klarheit war gut nachzuvollziehen und selbst bei mehrmaliger Wiederholung der Teststellung reproduzierbar. Unangenehmer Nebeneffekt der Crystal Disc ist allerdings der Preis der Anschaffung einer solchen CD. Hier steht ein Preis von 1.600 EUR pro Exemplar auf der Preisliste.

Interpret: Jacintha / Album: Here’s To Ben: A Vocal Tribute To Ben Webster

Verglichen wurde eine Ultimate HiQuality CD gegen die Crystal Disk inkl. MQA Kodierung.

Runde 7 | 45er Vinyl vs. DMM-Dubplate

In der vermeintlich letzten Runde wurde es dann spektakulär. Es wurde ein Titel aus dem Stockfish Repertoire aufgelegt. Eine 45er Stockfish Aufnahme trat gegen eine DMM-Dubplate an. Die Dubplate ist eine Kupferplatte wo die Aufnahme direkt reingeschnitten wurde. Es trat also Kunststoff gegen Metall an. Und was dann kam versetzt den Raum in Staunen. Die Dubplate klang überragend. Es gab kein Knistern, es gab kein Rauschen. Auch das normalerweise gut zu erahnende Geräusch der Nadel in der Spurrille war komplett raus aus der Wahrnehmung. Zumindest bei der Lautstärke bei der vorgeführt wurde. Und dann setzt die Musik ein. Wenn man in Runde 1 bis 6 noch mehrere Anläufe brauchte um hier und da die Qualitätsunterschiede herauszuarbeiten so war das hier nicht notwendig. Die Strahlkraft der Aufnahme war einmalig. Selbst die schon sehr gut klingende 45er Version wurde deutlich auf Platz 2 zementiert. Ein beeindruckendes Erlebnis. Die technische Klarheit einer CD (produktionstechnisch gesehen) wurde hier mir der Strahlkraft des Analogmediums perfekt gekreuzt. Beeindruckend. Allerdings gibt es auch hier das Problem der Anschaffungskosten. Für die DMM-Dubplate werden 640 EUR aufgerufen.

Das Gewicht der Dubplate liegt irgendwo zwischen 750 und 1.000 gr. Und die Dubplate ist nur ein einseitig bespielt. Die Unterseite der Platte ist blankes Metall.

Interpret: Chris Jones / Titel: No sanctuary Here / Label: Stockfish

Das Setup

Das Setup bestand im Analogzweig aus einem Dr. Feickert Blackbird mit Jelco Tonarm und einem Dynavector 20X2L Tonabnehmersystem der über eine Dynavector P75 mk IV Phonostufe seine Signale an eine Rotel Michi Vorstufe weitergab. Die Verstärkung übernahmen zwei Rotel Michi M8 Mono-Endstufen. Der Digitalzweig bestand aus einem Esoteric K-03 XD SACD-Player. Wiedergegeben wurde über ein französisches Lautsprecherpärchen Apertura Enigma mk II.

Das Setup aus meiner Sitzposition fotografiert

Mein Fazit

Zuerst möchte ich dem Team von Klang-Form für den gelungenen Workshop gratulieren. Ein tolles Event das sicherlich den anwesenden Personen in Erinnerung bleibt. Ein weiteres Highlight aus Tönisvorst. Danke schön und weiterhin viel Erfolg mit solchen Events.

Ein persönliches Statement

Herr Böde wird in der deutschen HiFi-Community leider oft als polarisierender STEREO Redakteur wahrgenommen. Nach meinem Empfinden ist Herr Böde ein Charakterkopf der dem Thema HiFi und Musik in der heutigen Zeit ein Gesicht gibt. Ein Umstand den nur wenige Personen aus der Szene vermögen können.

Seine Art in solchen Workshops eher unterhaltsam aufzutreten ist nicht unbeabsichtigt sondern spiegelt sein Verständnis zum Thema und HiFi wieder. Seine Lockerheit und sein Auftreten in den Workshops wird oft mit fehlender Ernsthaftigkeit gleichgesetzt. Seine unterhaltsame Art und Weise einer Präsentation wird ihm auch als oberflächliches Knowhow vorgeworfen.

Mir scheint es so, dass dies ein persönliches Problem der zumeist bierernst auftretenden „HighEnder“ mit überzogenen Erwartungshaltung ist.

Man kann in solchen Workshops kaum erwarten das einem die ganze Welt des Musikhörens in 90 Minuten erklärt wird. Aber genau dieser Personenkreis erwartet ja auch, das man auf jeder HiFi Messe die besten Anlagen mit dem bestmöglichen Klang zu hören bekommt.

Kommt man in die Gelegenheit mit Herr Böde persönlich zu sprechen, so merkt man als Zuhörer recht schnell, dass hier ein riesiges Repertoire an Knowhow aus den Bereichen Musik, Szene wie auch dem Markt vorhanden ist.

Gut gemacht Herr Böde.

Klang-Form die 5.te

Heute stand bereits die 5.te Musik-Einladung in Tönisvorst bei Klang-Form an. Thema der heutigen Veranstaltung war: „Selbstmitgebrachtes“. Sprich: Die Gäste, durften heute das Musikprogramm selbst gestalten! Und es waren viele Gäste. Sogar aus Belgien.

Knapp 20 Personen saßen in Reih und Glied vor dem heutigen Setup und lauschten der Dinge die Ihnen da in den nächsten 3 Stunden zu Gehör kam.

Im Setup stand heute: Als Dreher ein Dr. Feickert Volare mit Jelco Tonarm und Dynavector System. Als CD-Quelle fungierte eine Marantz KI Rubi, Als Verstärker dirigierte ein Marantz PM 10. Zu Gehör brachte das Ganze ein Pärchen Focal Sopra 2 in „Schwarz“.

Das mit dem Schwarz war heute wie zufällig auch eine immer wiederkehrende Farbe. Warum? Gefühlt war jeder zweite Tonträger von einem Künstler der bereits verstorben war. Oder der Titel des Künstlers drehte sich um dieses Thema. Dieser Umstand zog sich wie ein roter Faden durch die Session und verselbstständigte sich zu einem Running Gag im Publikum. Auf diese Art und Weise entspannte sich die Atmosphäre relativ schnell und kam gut zwischen den Titel ins Gespräch. Tolle Atmosphäre.

Der Dreher wurde heute (leider) nur zum Warmspielen verwendet da tatsächlich und das was für mich sehr überraschend, alle Gäste nur Ihre CDs dabei hatten!

Hier eine Auswahl der Künstler die heute bei Klang-Form zu hören waren:

– Steve Hackett
– Leonhard Cohen
– Black Pumas
– Puhdys
– The Teskey Brothers
– Ingram Washington
– David Roth
– Christina Lux

Noch eine kleine Anektode aus der Hör-Session: Wie schon erwähnt war auch belgischer Besuch vor Ort. Um genau zu sein, es war eine Frau und ein Mann. Die sehr sympatische Frau sprach mit einem leichten Akzent gut Deutsch und war total aufgeregt als Sie einen Musikwunsch äußern konnte. Sie suchte in ihrem Jute Beutel nach einer CD und fragte in Gruppe ob man hier auch die Gruppe Puhdys kennen würde. Ihr könnte Euch sicherlich vorstellen was für einen Raunen durch den Raum ging. „Heiterkeit sei jederzeit bereit“ sag ich da immer.

Der gespielte Puhdys Titel vom Album Wilder Frieden (Titel Wilder Frieden) klingt interessanter Weise zu Beginn wie Rammstein. Allerdings nur solange wie keiner der Puhdys singt.

Es waren sehr kurzweiligedrei Stunden die musikalisch sehr spannend waren. Zur Anlage möchte ich sagen, dass Sie sehr gefällig spielte und ein guter Begleiter für den heutigen Event war.

Weitere Informationen: Klang-Form

„Kuriose Musikstücke“ bei Klang-Form

Für heute hatte ich eine musikalische Einladung bei Klang-Form in Tönisvorst.

Das gehörte Setup

In einem lockeren Umfeld wurde bei einer Tasse Kaffee ein kurzweiliges Potpourri an „kuriosen“ Musikstücken vorgetellt. Hierbei wurden Titel angespielt die sich durch Ihre Hintergrund- oder Entstehungsgeschichte hervortaten oder sich auch durch die Qualität der Aufnahme auszeichneten.

Eine sehr interessante Form des Musikhörens. Angenehm war auch der Umstand, das nach jedem Titel es die Möglichkeit gab, ein Feedback in die Runde abzugeben. Dadurch gab es die die oder andere Anektode oder Hintergrundwissen zu dem zuvor gespieten Titel. Auch mögliche Fagen konnten so im direkten Dialog unter den fachkundigen Musikliebhabern beantwortet werden.

Gehört wurde auf folgenden Komponenten:
– Lautsprecher: AudioGrade Ardora
– Verstärker: Cayin Röhren
– CD: Luxman

Weitere Informationen:
AudioGrade | Cayin | Luxman | Dr. Feikert | Klang-Form Tönisvorst