Heute ging es mal wieder im Namen des Herren zu einem livehaftigen Besuch eines HiFi Lautsprecher und Elektronik Herstellers: Bohne Audio.
Ziel war es, sich einen Eindruck über die aktuelle BB-10L zu verschaffen. Konkret gibt das Pärchen in einem Gesamtpaket mit einer 4-Kanal-Endstufe und einem miniDSP-System das mit Dirac die Raumkorrektur vornimmt.
Das Paket, bestehend auch dem miniDSP (mit integriertem Vorverstärker), einer 4-Kanal-Endstufe und dem Pärchen BB-10L wird aktuell für 10.000 EUR angeboten.
Nachdem wir viel zu früh vor Ort waren, die eingeplanten Staus rund um Köln waren alle nicht präsent, konnten wir zum Glück den Termin vorziehen. Also rein in ein großes Wohnzimmer das auch gleichzeitig Präsentationsfläche darstellte. Jörg Bohne empfang uns sehr freundlich und bot uns auch gleich mal einen Kaffee an. Super. Was will man mehr: Keine Staus, 1 Stunde zu früh und nun auch noch einen Kaffee. Eigentlich könnten wir auch gleich wieder nach Hause.
Nix da. Show-Time.
Obwohl Jörg bekannt war das wir wegen der BB-10L da waren, konnte er die neugierigen Blicke für die BB-15 sofort richtig deuten und schob eine Pre-Demo der BB-15 vor. Und dann überrollte uns das Geschehen. Die ersten Take von Infected Mushroom („Head Of NASA …“) drückte sich förmlich ins Gesicht.
Auch wenn die Lautstärke sozialraumfeindlich war, so erahnte man bereits was da gleich mit dem sich aufbauenden Staudruck im Lautsprechergehäuse passieren würde. Ich merkte, wie ich mich langsam selbstschützend mit dem Rücken in Richtung Rückenlehne des Sofas bewegte. Ich glaube ich versuchte dem drohenden Bassorkan zu entkommen. Und dann brach es über uns hinein. Livehaftig drückte uns der Pegel die Falten aus dem Gesicht. Und dabei klang dieser Pegel auch noch recht Präzise und unverzerrt.
Willkommen bei Bohne Audio. Da wo Falten gestrafft werden!
Selten habe ich solche abartigen Pegel so „defibrillierend“ erlebt. Das war „faszinierend“, würde Mister Spock schreiben. Dann tue ich das auch mal. Nach dem Druckausgleich sahen meine Ohren wahrscheinlich auch nach Vulkanischem Ursprung aus.
Nach einer Weile – wir hatten jetzt schon unsere Freude – wendeten wir uns dem eigentlichen Kandidaten zu. Der BB-10L.
Schon die ersten Takte, empfanden wir in der Grundtonabstimmung, gefälliger. Überhaupt fanden wir den Lautsprecher sehr erwachsen. Und die Bändchen, schlichtweg das Highlight des Lautsprechers, sorgten für das ein oder andere Aha-Erlebnis. Die Bändchen waren allgegenwärtig. Blitzschnell und staubtrocken. Glänzend oder strahlend. Es schien nichts zu geben was dem Bändchen eine Hürde aufbürden könnte. Dadurch dass die Bändchen als Dipol realisiert sind, konnte man die Strahlkraft auch als zusätzliche Rauminformationen verwerten. Alleine das Bändchen (bei 1.000 Hz angekoppelt) machte Spaß die verschiedenen bekannten Musikstücke neu zu erforschen. Für die Größe des Lautsprechers war die Tiefe des Basses und auch Präzision außergewöhnlich. Auch der Bassbereich war präsent und konnte der Geschwindigkeit des Bändchens gut folgen. Auch die Abbildungsfähigkeit im Grundton musste keine Federn lassen. Eine gut gefundene Abstimmung zwischen den beiden Treibern, wie ich finde.
Durch das Dirac Raumkorrektursystem konnte man die Treiber noch mal ein wenig anpassen. Die Impulse waren trocken und knallhart. Erstaunlich für die Größe des Lautsprechers. Das hat Spaß gemacht.
Also was die Live-Haftigkeit dieses Lautsprechers anbetrifft, so wird dieses Set sicherlich im oberen Drittel einer möglichen Lautsprecherauswahlliste zu finden sein. Es machte einfach Spaß damit laut zu hören.
Da ich heute nur „beratend“ zur Seite stand, gab „der Interessent“ das Musik-Programm und Hörverhalten vor. Insofern alles richtig gemacht. Ich hätte mir gerne die Kombination auch mal mit meinem Musikgeschmack und in meiner präferierten Lautstärke angehört. Ging (heute) leider nicht.
Aber auch so war das heutige Show-Programm bei Bohne wirklich „Livehaftig“.
Weitere Informationen: https://bohne-audio.com/