Setzt alle Uhren auf Null

Es ist Samstagnacht 3:00 Uhr. Der Wecker versucht mich zu wecken. Mein mit Adrenalin durchseuchter Körper hielt mich aber schon seit gestern Abend wach und sorgte für einen eher sehr empfindlichen Schlaf. Also raus aus dem Bett, anziehen, Zähneputzen und alle bereits zugriffbereit positionierten Klamotten an den Mann gebracht, die gepackte Tasche gegriffen und in das bereits tags zuvor vollgetankte Auto gesprungen. Los geht’s in Richtung Schweiz.

Die ersten Gedanken die mir am Lenker gähnend durch den Kopf schossen während ich unser Ortsschild in stockfinsterer Nacht hinter mir gelassen hatte: „Was machst Du hier eigentlich?“.

Diese zu diesem Zeitpunkt, womöglich noch berechtigte Frage, würde sich, was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnte, in 24 Stunden als eine der überflüssigsten Fragen in meinem HiFi Dasein in Luft auflösen.

Um was geht es hier eigentlich?

Ach ja, ich vergaß. Heute durfte ich auf Einladung des Vertriebs mir das neueste Ergebnis des Hauses Clarisys-Audio anhören. Die Clarisys Audio Atrium. Hierbei handelt es sich um ein 6-teiliges Lautsprechersystem das gemäß der Hausphilosophie als Flächenstrahler konzipiert wurde.

Man muss konstatieren, dass die Atrium als der aktuelle Technologieträger von Clarisys Audio geplant und umgesetzt wurde. Man bemüht sich bei solch einer Beschreibung oftmals die hochbeliebte Marketingsprache zu verwenden, die im Ergebnis dann schreibt: „Es gab für die Entwicklung und praktische Umsetzung keine Limitierung.“. So platt es sein mag, irgendwie ist das nicht ganz so falsch. Dazu gleich mehr.

Front
Clarisys Audio Atrium – Frontal Ansicht

Die Ankunft – Oder die Reise beginnt – Oder nur noch 30 Minuten bis zur Katastrophe

Wir haben 9:10 Uhr. Ich habe mein Fahrtziel in der Schweiz erreicht. Mein Gastgeber, ich nenne ihn mal für heute Florian, wartet bereits auf mich. Es sei noch erwähnt, dass ich über fast alle Schritte beim Entwicklungsprozess der Atrium, im Planungsprozess hieß Sie noch „Stadium“, informiert war. Auch hatte ich in meinem „Giftschrank“, ein Bereich in meinem HiFi Bild-Archiv der nur für meine Augen reserviert ist, Bildmaterial von Rendering-Bildern bis zum finalen Ergebnis. Auch hatte ich bereits Bilder erhalten von der aktuellen Situation des Hörraumes. Also eigentlich war für mich alles bekannt. Alles? Habe ich gerade „alles“ geschrieben? Ich ticke doch nicht ganz richtig! Ankunft Ende!

Rendering der ersten Version. Hier war der Arbeitstitel noch „Stadium“.

Ich stehe mit Florian vor einer doppelflügelige Eingangstür, die bei so mancher Bank den Konferenzraum ziert in dem die Pressetermine für die Bekanntgabe der Aktionärsberichte Verwendung findet. Dahinter sollte ich mich also die nächsten 14 Stunden aufhalten? Eine gewisse Spannung war schon zu spüren. Mensch mach die Tür auf.

Die Tür ging auf, das Zimmer war bereits in Aktion, es lief leise etwas Hintergrundmusik und einige Lichtquellen erzeugten eine angenehme Atmosphäre. Der Showroom war quasi für mich angerichtet. Der Gast, also ich, betrat den Raum, was jetzt kommt und passierte ist nichts anderes als eine emotionelle Konfrontation mit dem Unausweichlichen.

Mein Frontallappen hörte mit jeglicher Aktivität für gefühlt Minuten auf irgendwas zu machen: Wer mich kennt weiß, dass ich immer einen losen Spruch auf Lager habe. Ob zur richtigen oder falschen Zeit. Ich habe eigentlich immer einen flachen Witz auf Lager um die Situation zu lockern. Nichts, aber auch gar nichts davon war in diesem Moment greifbar.

Ich wurde in ca. 9 Meter Entfernung mit einer nicht zusammenhängenden Schrankwand von Lautsprechern konfrontiert, die in diesem Moment zu mir sprach „So Du nichts ahnender HiFi Jeck, jetzt schau dir mal 260 cm Höhe in Farbe und Live an!

Die Klappe fiel vor meinem geistigen Auge. Der Unterkiefer übrigens auch. Zweihundert-Sechzig-Zentimeter. Eine Größe die selbst meine reichlich vorhandene Phantasie auf das Extremste belastete. Ich kenne auch eine Apogee Grand (228cm) oder eine Infinity IRS (228cm) oder auch eine Wilson Audio WAMM (214cm). Aber das hier legte noch ein Pfund drauf. Mein Frontallappen, der sich langsam wieder berappelt, kommt auf eine Eingebung die mich schaudern lässt: „Alles andere ist Spielzeug“. Ich schlage mit der flachen Hand auf meine Stirn. Der Frontallappen schweigt.

Mir kommt da ein Kino-Slogan von Godzilla in den Sinn: „Size does matter“. Ich möchte dem geneigten Leser empfehlen kurz an seine Decke zu schauen. Wenn ich richtig liege, sitzen sie gerade in einem Deutschen Zimmer mit einer Standard Deckenhöhe von 245cm! Nur zur Erinnerung, diese Lautsprechertürme hier vor mir, waren nochmals 15cm höher! Punkt.

Die Reise beginnt jetzt!

Im zweiten Anlauf habe ich mir ein wenig den Raum, sorry ‚die Halle‘, angeschaut. Eine 12 Meter Tiefe, begleitet von einer 10 Meter Raumbreite und on Top eine unfassbare Deckenhöhe von 4 Metern! Der Raum – vor allem die Decke – ist akustisch behandelt.

Der Raum ist angemessen dekoriert und die Wandverkleidung ist technisch toll und atmosphärisch umgesetzt. Die Lautsprecher werden von hinten mit stattlichen Grünpflanzen flankiert. Der Raum wirkt stimmig und sehr einladend. Selbst rechts und links neben den Lautsprechern verbleiben noch 1 Meter Platz. Moment, 2 mal 1 Meter machen 2 Meter. 10 Meter Raumbreite weniger 2 Meter machen eine Stereobasis von „lächerlichen“ 8 Meter. Irre! Der Abstand zum Hörplatz, eine 3 Mann Couch, befand sich bei handgestoppten 8 Meter. Sorry, mein Humor bricht gerade wieder durch.

Zum Größenvergleich. 193cm versus 260cm.

Nachdem die Raumdimensionen ein wenig auf mich eingewirkt haben, bewegte ich mich zu dem Setup welches sich da zwischen den Lautsprechern „türmte“. Ein Sammelsurium wie aus einem HiFi-Quartett. Okay, das Lautsprechersystem wie auch der Hörraum waren schon mehr als quartett-würdig.

Ich spare mir jetzt eine hyperinflationäre Emotionsgala von dem angeschlossenen Fuhrpark und überlass Euch eine profane Geräteliste zum Schmökern:

  • Lautsprecher
    Clarisys Audio Atrium
  • Analog Sektion
    Kronos Audio Professional mit Discovery RS Arm
    Batterie System und externem Netzteil
    MySonicLab Signature Platinum MC System
  • Digital Sektion
    Pink Faun Dual Ultra mit Ultra Bridge
    Lampizator Horizon DAC
  • Verstärker Sektion
    Convergent Audio Technology SL1 Legend Extreme Black Path
    Convergent Audio JL7 HP-Monoblöcke
  • Sonstiges
    Stromfilter Lampizator Horizon
    Kabel von Magnan
    Racks von Ictra design Proto AS sowie Proto Amp Stands

Sollte ihr der Meinung sein das in der Auflistung die ganzen Soulution Komponenten fehlen, dann sei hier erwähnt, das wir zum Hören nur die oben aufgeführten Komponenten verwendet haben. Der Rest des Geräteparks, hinten im Raum standen unter anderem noch drei weitere Soulution 701, waren nicht angeschlossen.

Man bat mich freundlicherweise auch den Preis zu erwähnen. Nun, die Clarisys Audio Atrium kostet Nach aktuellen Stand ca. 750.000 EUR. Das gehörte Gesamtsystem, entsprechend der aufgeführten Geräteliste, liegt bei ca. dem doppelten Preis eines Lautsprecherpärchen.

Ich habe gefühlt Stunden damit verbracht den Raum, die Lautsprecher sowie das Setup zur Kenntnis zu nehmen, es waren aber vielleicht nur 15 Minuten. Man muss sich einmal vor Augen führen, dass hier in diesem Hörraum sich das Who-Is-Who der HiFi-Industrie vor einem auftürmte.

Selbst auf einer HighEnd wirst du diese Geräteauswahl nur in Summe von verschiedenen Ausstellerräumen erleben dürfen. Wenn denn überhaupt! Und dies alles befindet sich jetzt und gerade in diesem Moment vor mir in einem durchaus artgerechten Hörraum!

Ein einmaliger Wahnsinn!

Die Katastrophe betritt die Bühne

Nun begann der angenehme Teil des Tages nämlich das Musikhören.

Die ersten Musikstücke liefen an und ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr all die Titel die da an mir vorbei liefen. Okay eines war mein Lieblingsstück von „Club for Five“ mit ihrer „Brothers in Arms“ Version. Aber die ersten 20 Minuten sind in meinen Erinnerungen komplett weg. Komplett ausradiert. Und nein, das war nicht dadurch begründet dass ich fasziniert von dem Klangeindruck war der auf mich einwirkte, nein vielmehr war ich schlicht überfordert von dem brutalen Gesamtklangeindruck der sich wie eine überdimensionale Wand auf und über mich schob. Diese schiere Größe die auf einer Gesamtfläche von 8,0 mtr x 2,60 mtr, es sind rechnerisch also ca. 21 qm², zylindrisch auf mich einschlug war für mich, bzw. mein Hirn nicht erfassbar. Der Klangeindruck überforderte mich und mein bisheriges Hören von Musik vollständig und vollumfänglich. Es war Stress, purer Stress. Kein negativer Stress, aber ich erwischte mich dabei wie ich hilflos versuchte die Einzelgeschehnisse der Musikstücke wie Fein- oder Grobdynamik, Auflösung, Bühnentiefe wie auch Bühnenbreite, Darstellung der Interpreten im Raum, Höhendimensionierung der Bühne oder auch Klangfarben zu kategorisieren oder einzustufen, Und jeder dieser Schritte scheiterte kläglich. Ich habe nichts, aber auch gar nichts geregelt bekommen. Nach 20 Minuten habe ich Florian signalisiert eine Pause einzulegen. Mein Hirn war heiß gelaufen. Es folgte eine Therapiestunde! Und die sofortige Zunahme von Kaffee. Statt einfach sich der Musik zu ergeben habe ich wohl versucht die Musik zu analysieren. Ein ganz großer Fehler. Solche 20 Minuten, in dieser Form, habe ich seit meinem Hobbystart 1982 noch nie erlebt!

Aber es sollte sich ab diesem Punkt alles ändern.

Setzt die Uhren auf Null

Nach dieser Zwangspause, wo ich mit Florian viel geredet habe um zu verstehen was da passiert ist, fing ich an das System weniger vergleichend, sondern vielmehr als musikalisches Gesamtsystem zu verstehen und zu erleben.

Die schiere Größe der gesamten Musikabbildung ist ein Faktor den ich so noch nie erlebt habe. Man muss dazu wissen, dass alle Panels eigentlich als Bändchen System realisiert wurden. Das bedeutet, das alle sichtbaren Flächen, Panels oder Flächen sind in diesem Zusammenhang austauschbare Begriffe, nur an zwei Seiten aufgehängt sind. Nämlich oben und unten.

Beide Subwoofer und Setup

Auch die beiden Subwoofer sind tatsächlich als Bändchen realisiert. Im Bild sind das die beiden innenstehenden Flächen. Die Subwoofer selbst sind nochmals dreifach segmentiert und bedienen verschiedene Frequenzbereiche zwischen 12 Hz und 40 Hz. Danach übernehmen die beiden Panels links und rechts von den Subwoofern. Das Panel in „Harfenform“ übernimmt von 15 Hz bis 500 Hz. Und das „schmalste Panel“, welches tatsächlich zwei Bändchen in sich trägt, bedient den Mittelton und Hochtonbereich.

Das Mitteltonbändchen arbeitet von 500 Hz bis 16 KHz. Und das verbleibende Hochtonbändchen Kümmert sich um die Frequenzen von 9 KHz. Bis 35 KHz. Ach ja, dass „drehbare Panel“ ist, oh Überraschung, drehbar konstruiert und kann somit beliebig auf den Hörplatz ausgerichtet werden.

Der bei allen Panels verwendete Magnettyp N52 entspricht dem zur Zeit qualitativ hochwertigsten Magnetmaterial das für Unternehmen auf dem Markt frei erhältlich ist. Danach fängt die Magnetqualität an, die ausschließlich für militärische Anwendungen zum Einsatz kommt und für Normalsterbliche legal nicht erhältlich ist.

Randnotiz: Auf das 1.200 kg oder auch 1,2 Tonnen schwere Lautsprechersystem entfallen knapp 500 kg alleine auf die Menge des verwendeten Magnetmaterials! Beeindruckend.

Der Klangeindruck

Eigentlich kann ich bei der nun folgenden Klangbeschreibung nur verlieren, da jeder Zuhörer der dieses Erlebnis erfahren darf einen gänzlich anderen Background an Hörerfahrung mitbringt. Insofern seid mir gnädig, dass ich hier aus meiner Sicht der Dinge die Sache beschreibe.

Fangen wir mit dem Bassbereich an. Wir haben hier zwei in Trapezform realisierte Panels die nur nur für den Bassbereich bis 45 Hz verantwortlich zeichnen. Und wir reden hier von Flächenlautsprechern. Ein Vorteil von Flächenlautsprechern ist das geringe Gewicht des Treibers, also der Folie. Das bedeutet vereinfacht geschrieben, dass man durch die trägheitsärmere, weil masseärmere Folie, diese besser kontrollieren kann. Das endet in der Regel darin, das Musik schnell und sehr kontrolliert präsentiert werden kann. Vereinfacht geschrieben. Und genau dies ist zu erfahren. Der Bass ist unwahrscheinlich schnell, fast explosionsartig und unwahrscheinlich präzise. Mögen konisch dynamische Basstreiber knallen bis zum bitteren Ende, so ist das hier gezeigte Verhalten von einer ganz anderen Qualität. Brutal und elegant. Vielleicht vergleichbar mit einem Kampf mit Säbeln (groß brutal schwingend geführt) gegen Florett (feinsinnig, punktgenau, effektiv).

Mir ist aktuell nur noch das Flächenstrahlersystem von Alsyvox bekannt das ein zweites Panel als Subwoofer in einem Flächenlautsprechersystem anbietet. Die Atrium zeigt aber deutlich was hier machbar ist, wenn man die Grobdynamik in sozialraumfeindliche Lautstärken überführt. Es scheint fast so als wenn es keine limitierenden Faktoren für die Atrium gibt. Wir haben bei 120db, in 8 Meter Enfernung gemessen, die Instrumental Version des Titels Victory vom 2017er Album Battlecry der Gruppe Two Steps from Hell mehrmals gehört. Dies war eine großorchestrale Großoffensive auf Leib, Seele und Gehör. Man konnte das Orchester auf ganzer Front erleben und spüren. Als die Tiefbass-Einheit nach 30 Sekunden ausholte und eine Basswelle nach der anderen in den Raum ausrollte wurde die Musik zum fühlbaren Ereignis.

Und das irritierende dabei war, dass man eigentlich die ganze Sache nochmal und lauter hören wollte. Die Darstellung der Musik war der komplette Overkill. Keine Limitierung.

Die Instrumentengruppen sind schön platziert und werden mit Energie und Vehemenz dargestellt. Man könnte auch „Lockerheit der Souveränität“ schreiben. Ich kam spontan zu dem Schluß, das zukünftige Konzertbesuche aus meinem Terminkalender ersatzlos gestrichen werden können!

Ein Moment bei dem ich das erste Mal Gänsehaut am kompletten Arm, dem Unterschenkel sowei Oberschenkel spürte und mein Adrenalin diesmal im Takt des Rhythmus durch mein Herzkreislaufsystem schwappte. Das war ultimativ und sowas habe ich noch bei keinem anderen Stereo-System erlebt. Dieser Wechsel zwischen Grob- und Feindynamik ist einfach ergreifend. Ob laut ob leise die Sprachverständlichkeit war immer zu jeder Zeit und Lautstärke klar und deutlich und niemals nervend. Zumindest wenn das zugrunde liegende Master dies auch so hergab.

Wir haben an diesem Tag alle möglichen Musikarten durchgehört. Rap, Funk, Rock, Pop, Metal, Klassik Elektro oder auch humorige Deutsche Gesangskunst wie Bodo Wartke & Marti Fischers Barbaras Rhabarberbar, alles wurde in einer Größe projiziert, dass es eine wahre Wonne war.

Ob man Musik aus der Zeit vor oder nach dem Loudness War auflegte, es klang einfach wie man es sich immer als musikaffiner Mensch wünscht. Zeitlos gut und so wie vom Produzenten gedacht. Dieses Elend, das man von zuhause her kennt, wo die ein oder andere Musikgattung der entsprechenden Epoche (vor Loudness War/nach Loudnaess War) mal gut und mal mal weniger gut klang war hier über die Atrium einfach nicht feststellbar.

Wir haben auch mit dem Anwinkeln des „kleinen Panels“ gespielt. Hier kann man die Musikdarstellung wie mit einem Brennglas auf den Hörplatz individuell fokussieren. Wie man es halt möchte oder wie es halt notwendig ist um der Aufnahme gerecht zu werden. Von der intimen stabilen Mittendarstellung bis zum „Stadium Betrieb“ wo man sich so fühlte, als wenn man frontal von zwei Lautsprecherarray-Türmen beschallt wird. Die Spielwiese der Möglichkeiten ist selbst nach der Installation noch veränderbar.

Mein Fazit

Die Clarisys Audio Atrium ist ein wahres Statement. Beim Konzept der Flächenstrahler ist die Atrium zurzeit sicherlich Maß aller Dinge. Wie dieser Lautsprecher die Musik in den Raum stellt ist faszinierend.

Diese schiere Größe, diese unbegrenzt scheinende Dynamik, diese unglaublich frappierende Schnelligkeit der Flächen ist für den geneigten Zuhörer ein einmaliges Erlebnis das scheinbar nur durch einen Aufgabesieg des selbigen limitiert wird.

Bei all diesen Superlativen, vergisst die Atrium nicht ihre sonstigen Stärken wie Feindynamik, Auflösung, zeitliche Korrektheit wie auch feindifferenzierte Darstellung von Tonbereichen aufzuzeigen.

Ein Punkt warum die Atrium die Musik so darstellen kann wie sie dies in dieser Hörsession getan hat, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch an dem sehr großzügig umgesetzten und wunderbar artgerechten Hörraum.

Und hier könnte man aber auch noch als konstruktive Kritik anmerken, das dem Raum in der Tiefe noch 2 oder 3 Meter fehlen. Frevel.

Die 14 Stunden verflogen wie im Flug und wurden nur zweimal durch Nahrungsaufnahme unterbrochen. Ein Wahrnehmungserlebnis das wahrlich die 1.200 km Reise zu jedem Zeitpunkt gerechtfertigt hat. Ich schreibe hier abschließend nur eines: Danke für diese Einladung!

Schlussakkord und Anekdötchen

Zwischendurch stand ich bei laufender Musik auf und positionierte mich genau auf der Stereobasis der beiden Lautsprecher am inneren Rand der rechten Seite. So wie ich stand konnte ich faktisch keinen Direktschall erleben. Und dennoch, ich stand da ungläubig und wunderte mich in welcher Klarheit und Qualität ich Musik erlebte wo doch kein Lautsprecher mich direkt anschaute. Mir war ziemlich schnell klar, dass ich 100% der Rückwandreflektionen erlebte, aber das in einer dermaßen guten Qualität, das ich mich zu der Aussage hinreißen ließ: „Die Reflektionen klingen ja besser als so manches Gesamtsystem“.

Bei diesem Event wurden meine HiFi Uhren auf Null zurückgesetzt. Die Überschrift des Artikel ist übrigens aus dem Film Pacific Rim übernommen und sollte eine neue Zeitrechnung im Film andeuten.  

Für mich bgann heute auch eine neue Zeitrechnung. Meine Beurteilungsskalen wurden nach oben hin erweitert. Ein bleibendes Erlebnis welches durch diesen Text ein wenig dokumentiert werden sollte. Danke fürs Lesen.

Ein wenig Spass muss ja sein. Ein typisch schweizerische Geste. Such den Gipfel.

Links:

Hersteller: Clarisys Audio – https://clarisysaudioglobal.com/

Ähnlicher Besuchsbericht: Zu Besuch bei einer Legende

Kurzbesuch bei der Röhrenschmiede

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Am gestrigen Freitag ging es für mich zu einem einen abendlichen Abstecher zu „Röhrenschmiede“ nach Krefeld. Hier hatte ich die Gelegenheit die neuen 6c33c Prototypen von Andreas Klug ein erstes Mal zu begutachten und auch in einer kurzen Session anzuhören.

Andreas hatte sich in der zurückliegendenWoche mit aller Macht ins Zeug gelegt seine neueste Verstärkerkreation, die bisher noch ohne eine Modellbezeichung versehen ist, fertig zu bekommen. Und tatsächlich wurde die zweite Mono-Endstufe keine 24 Stunden vor meinem Besuch betriebsfertig.

Der Prototyp in der Draufsicht mit ‚Visitenkarte‘

Optisch unterscheiden sich die Mono-Endstufen im Prototypenzustand durch eine gänzlich andere Formensprache im Vergleich zu seinen bisherigen Gerätekreationen. Mir persönlich gefiel das minimalistische Erscheinungsbild die das Pärchen ausstrahlte. Man könnte das Erscheinungsbild auch als Auf-Das-Wesentliche-Reduziert beschreiben.

Die verbaute 6c33c-Röhre, die gemeinhin als „Warzenschwein“ bekannt ist, stellt eine imposante Erscheinung dar. Die Röhre selbst wurde 1982 tatsächlich in sowjetischen Kampfjets verbaut und waren somit Teil der damaligen Bordelektronik und galten als EMP sicher. Bekannt wurde deren Existenz in einem Militärjet Umstand erst, als 1976 eine sowjetische MIG in den Westen übergelaufen ist.

Die 6c33c Monos im operativen Testbetrieb

Klanglich waren die ersten Eindrücke vielversprechend. Die ca. 2 x 80 Watt drückten Live-Stimmung in den Hörraum und machten Spaß auf mehr. Gestern Abend ging es erstmal darum die ersten Funktionstest anzugehen und erste Erfahrungen im operativen Betrieb zu sammeln.

Meine erste Erkenntnis, wenn auch eher humorvoll gesehen: Die 6c33c steht in einem würdigen Konkurrenzkampf mit der Zimmerheizung. Ich werde das Projekt sicherlich noch eine Weile verfolgen dürfen und bin gespannt auf das was musikalisch noch zu erleben sein wird. Die Grundzutaten scheinen mir eine interessante Basis zu sein.

Links

Link zur Röhrenschmiede

Besuch bei Speaker-Delight

Ende Mai ging es für mich zu einem Kurzbesuch nach Dinslaken. Ziel war es, mir die beiden neuen Hornmodelle von Speaker-Delight aus der Nähe anzusehen und natürlich auch anzuhören.

Mit der Authentic No. 0,5 (Paarpreis bei 1.750 EUR) wird aktuell der Einstiegslautsprecher in die Authentic Hornfamilie definiert. Für mich war es heute von Interesse zu erfahren in wieweit Entwickler Stephan Dasbach es geschafft hat sein KnowHow aus dem Flagschiff der Serie, der Authentic No. 3, auf sein Einsteigermodell runterzubrechen.

Beim ersten Blickkontakt im Hörraum ist eine Familienzugehörigkeit zu der Authentic Familie nicht zu verleugnen. Die markante Formensprache der Authentic Reihe ist sofort wiederzuerkennen. Zumindest wenn man den Lautsprecher in der Multiplex Buche Version als Vergleichsgrundlage nimmt.

Das allen Lautsprecher der Authentic Serie familieneigene Design, besitzt für den ausstehenden Betrachter einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Eine Eigenschaft die leider nicht für jeden Lautsprecher auf dem Markt zutrifft.

Nach einer netten Begrüßung und etwas Smalltalk fingen wir an uns dem ersten Pärchen zuzuwenden. Die Authentic 0.5 stand in einer schwarzen Version für die Hörsession bereit. Als Verstärker diente eine PA-Endstufe. Als Quelle diente ein HTPC der als roon-Client eingebunden war.

Besuch bei Speaker-Delight
Authentic No. 0,5 in einer schwarzen Ausführung.

Der Lautsprecher verspühte eine Menge Klangspaß und überraschte mit einer ordentliche Gesamtperformance. Der Bass war im Grundtonbereich knackig und die Mitten wie auch die Höhen waren präsent. Die Musik wurde über die 0.5er räumlich wiedergegeben. Raumtiefe war ebenso kein Fremdwort. Und mit zunehmender Lautstärke erahnte man, das erhöhte Lautstärken für den Lautsprecher auch kein Problem darstellen würde. Die typische Eigenschaft eines Hornlautsprecher, Musik direkt und anspringend wiederzugeben war ebenso unverkennbar.

Der Lautsprecher spielte auf, als wollte er dem Zuhörer mitteilen wollen, dass er bitte als ernstzunehmender Klangkörper wahrgenommen wollte. Toller Einstand nach meinem Empfinden.

Es gilt zu bedenken, dass wir hier einen Lautsprecher mit einem Stückpreis von 875 EUR betrachten. Wiedergabe von Klangfarben, räumliche Darstellung, Grobdynamik, Feindynamik wie auch Impulivität sind klassenspezifisch im oberen Viertel seines Preissegmentes einzustufen. Wobei das Leisehören eine Stärke der Authentic 0,5 darstellt.

Als Gegenwert erhält man ein ruhiggestelltes Gehäuse aus 20-30mm Multiplex. Das Aluminium Horn ist mit einem 1 Zoll BMC Kompressonstreiber kombiniert. In Verbindung mit den beiden 26er Bässen erhält man einen guten Wirkungsgrad von 96db. Somit sollte der Betrieb des Lautsprechers mit fast jedem erhältlichen Verstärker auf dem Markt machbar sein, auch mit einer Röhre.

Mein Fazit für die Authentic 0,5

Das aktuelle Einstiegsmodel der Authentic Reihe spielt auf einem für sein Preissegment eher hohem klanglichen Nievau. Was die Gehäusevariante betrifft, so würde ich persönlich eine farblich unbearbeitete Gehäuseversion – wie unten abgebildet – bevorzugen.

Gehört wurde unter anderm Musik von folgenden Alben:
– Yello – Touch Yello
– Supertramp – Some Things Never Change
– Club for Five – You’re the voice

Link auf die private Homepage des Entwicklers

Flächenbrand

Ein schon lange geplanter Termin konnte für mich völlig unerwartet doch noch in den letzten Tagen des Jahres 2019 angegangen werden. Der Ort meines Begehrens war Viersen im westlichen Teil des Niederrheins. Und mein Ziel hieß Silberstatic.

Silberstatic ist eine kleine deutsche Manufaktur die sich ausschließlich mit der Herstellung von Lautsprechern beschäftigt. Nicht irgendwelchen Lautsprechern, sondern Lautsprechern der Gattung Elektrostaten. Um die Sache dann doch noch etwas zu konkretisieren: Silberstatic stellt Vollbereichselektrostaten her.

Kurzer Exkurs zum Thema

Bei einem Elektrostaten werden Schallwellen durch eine zwischen zwei Statoren befindliche Folie erstellt. Auf dieser Folie ist eine leitfähige Beschichtung aufgebracht. Da die Statoren mit einer konstanten Energie elektrisch aufgeladen werden, kann die Folie im Takt der Musik zwischen den Statoren pulsieren, sprich nach vorne und hinten schwingen. Vorteil eines solchen Elektrostaten bzw. einer solchen pulsierenden Folie ist die relativ massearme Folie. Dadurch ist die in einem Rahmen eingespannte Folie in der Lage, elektronischen Impulsen sehr schnell zu folgen. Da bei einem Vollbereichselektrostaten auch der Bassbereich übertragen wird, ist in aller Regel die Folienfläche um einiges Größer als zum Beispiel bei Hybridkonstruktionen wo der Bassbereich mit konventionellen Basstreibern realisiert wird. Verschweigen sollte man nicht, dass in aller Regel der Bassbereich eines Vollbereichselektrostaten auch ein Problembereich darstellt. Konstruktionsbedingt hat die Folie nur einen sehr begrenzten Raum zwischen den Statoren um den für Bass notwendigen Hub vollziehen zu können. Das ist dann zumeist der Punkt wo dann das Knowhow des Entwicklers zum Tragen kommt um dennoch die bestmögliche Bassqualität anzubieten.

Zurück zum Besuch. Nachdem ich die Zieladresse in Viersen erreicht habe klingelte ich. Ein sehr freundlicher Herr machte auf und begrüßte mich und bat mich einzutreten. Das war er also, der Kopf hinter Silberstatic: Dirk Jesberger. Dirk führte mich in den ersten Stock zum Hörzimmer. Hier standen dann die Objekte der Begierde. Eine Silberstatic 6 und eine Silberstatic 7.

Nach etwas Smalltalk über seine Elektrostaten und dem obligatorischen Kaffee fingen wir an uns ein wenig mit der Musik zu beschäftigen. Parallel zum Kaffee wunderte Ich mich ein wenig über die angeschlossene Elektronik. Als Verstärker fungierte ein Bob Carver HR-895. Und als Musikquelle diente ein Sony CDP-XA555ES. Beides sehr betagte HiFi Geräte. Also Musik in den Player, Puck drauf und Play gedrückt.

Profilansicht auf das Setup – Silberstatic Nr. 6

Höreindruck

Und da war es dann. Diese raumfüllende Wellenfront die im Takt der Musik den Raum füllte. Fast ansatzlos folgte der Lautsprecher der Musik ohne für den Zuhörer angestrengt zu wirken. Mitten und Hochtonwiedergabe standen bruchlos im Raum und wirkten aus einem einzigen Guss.

Die Bühnendarstellung der Lautsprecher war beeindruckend und das Fuß-Mit-wipp-Gefühl, ein für mich sicheres Indiz dafür, dass die Musik mich berührt, setzte bereits nach wenigen Takten ein. Während die Mittel- bzw. Hochtonqualität für mich nicht überraschend kam, war ich von der Bassqualität in dem eher als „unbehandelt“ zu nennenden Raum angenehm positiv überrascht. Der Bassbereich zeigt dieselben Qualitäten des darüber liegenden Frequenzspektrums.

Die Wellenfront beschrieb eine nachzuvollziehende Bühne die das Ohr des Zuhörers umschmeichelte. Der Bass der Folie zupfte am Trommelfell als gäbe es nichts Leichteres als die Wiedergabe von Bassfragment im Raum zu reproduzieren. Das war schon zu diesem Zeitpunkt mehr als ich erwartet hätte.

Alleine der Umstand, dass man als Zuhörer das Suchen nach objektiven Qualitätskriterien wie Klangfarbe oder Abbildungsgenauigkeit hinten anstellte um der Musik zu lauschen, soll ein wenig die Qualität der Lautsprecher beschreiben. Lied zwei und drei und vier bestätigten diesen Eindruck. Ich war schon sehr positiv überrascht mit welcher Leichtigkeit eine solche Klangqualität mit dieser Elektronik in diesen Raum gestellt wurde. Verfärbungen fielen mir nicht auf. Der Bass war auch da wo Bass auf dem Tonträger war. Einfach nur Musik lauschen.

Mein Kopf verabschiedete sich kurzfristig aus der rationellen Gedankenwelt zur Beschreibung eines emotionslosen und wertfreien Berichtes. Ich erwischte mich, wie mein Kopf sich folgende Fragen stellte: „Wie würde der Lautsprecher in einem akustisch behandelten Raum klingen“, „Was würde passieren wenn man auch noch ‚hochwertigere‘ Elektronik anschließen täte?“ und „Wird eine verbesserte Raumpositionierung weitere Qualitäten heben?“. All diese Fragen lenkten mich zwar nur kurzfristig von der Musik ab, zeigten aber im Nachhinein deutlich, wie sehr ich mich von der bildhaften Darstellung der Musik hab inspirieren lassen.

Ein entspanntes kaum hörbares Ausatmen, gepaart mit einem spontanen Lächeln zeigte eine innere Zufriedenheit meinerseits. Diese Vorstellung hat mich berührt.

Das beschriebene Szenario gilt sowohl für die Silberstatic 6 wie auch 7. Der Unterschied zwischen der 6er und der 7er liegt entsprechend der vermehrt zur Verfügung stehenden Membranfläche in der Bassqualität pro 7. Zudem wirkt die vergrößerte Abstrahlfläche bei der 7 positiv auf die vertikale Darstellung der Bühnendimensionierung.

Frontalansicht auf das Setup – Silberstatic Nr. 6
Frontalansicht auf das Setup – Silberstatic Nr. 7

Ich hoffe dass Dirk, wenn möglich, mir zeitnah ein Pärchen Silberstatic 7 für eines der kommenden Wochenenden zur Verfügung stellen kann. Denn Ich würde zu gern die erlebten klanglichen Qualitäten in meinen bescheidenen Räumlichkeiten reproduzieren.

Es sei noch erwähnt, das die Silberstatic wahrscheinlich auf dem AudioForum 2020 in Krefeld zu hören sein werden. Ich möchte mich hiermit nochmals bei Dirk für die für mich aufgebrachte Zeit zum Lauschen seiner Lautsprecher herzlichst bedanken. Danke Dirk. Tolle Arbeit, toller Lautsprecher.

Weitere Informationen: http://silberstatic.de/

Livehaftig bei Bohne Audio

Heute ging es mal wieder im Namen des Herren zu einem livehaftigen Besuch eines HiFi Lautsprecher und Elektronik Herstellers: Bohne Audio.

Ziel war es, sich einen Eindruck über die aktuelle BB-10L zu verschaffen. Konkret gibt das Pärchen in einem Gesamtpaket mit einer 4-Kanal-Endstufe und einem miniDSP-System das mit Dirac die Raumkorrektur vornimmt.

Das Paket, bestehend auch dem miniDSP (mit integriertem Vorverstärker), einer 4-Kanal-Endstufe und dem Pärchen BB-10L wird aktuell für 10.000 EUR angeboten.

Nachdem wir viel zu früh vor Ort waren, die eingeplanten Staus rund um Köln waren alle nicht präsent, konnten wir zum Glück den Termin vorziehen. Also rein in ein großes Wohnzimmer das auch gleichzeitig Präsentationsfläche darstellte. Jörg Bohne empfang uns sehr freundlich und bot uns auch gleich mal einen Kaffee an. Super. Was will man mehr: Keine Staus, 1 Stunde zu früh und nun auch noch einen Kaffee. Eigentlich könnten wir auch gleich wieder nach Hause.

Nix da. Show-Time.

Obwohl Jörg bekannt war das wir wegen der BB-10L da waren, konnte er die neugierigen Blicke für die BB-15 sofort richtig deuten und schob eine Pre-Demo der BB-15 vor. Und dann überrollte uns das Geschehen. Die ersten Take von Infected Mushroom („Head Of NASA …“) drückte sich förmlich ins Gesicht.

Auch wenn die Lautstärke sozialraumfeindlich war, so erahnte man bereits was da gleich mit dem sich aufbauenden Staudruck im Lautsprechergehäuse passieren würde. Ich merkte, wie ich mich langsam selbstschützend mit dem Rücken in Richtung Rückenlehne des Sofas bewegte. Ich glaube ich versuchte dem drohenden Bassorkan zu entkommen. Und dann brach es über uns hinein. Livehaftig drückte uns der Pegel die Falten aus dem Gesicht. Und dabei klang dieser Pegel auch noch recht Präzise und unverzerrt.

Willkommen bei Bohne Audio. Da wo Falten gestrafft werden!

Selten habe ich solche abartigen Pegel so „defibrillierend“ erlebt. Das war „faszinierend“, würde Mister Spock schreiben. Dann tue ich das auch mal. Nach dem Druckausgleich sahen meine Ohren wahrscheinlich auch nach Vulkanischem Ursprung aus.

Nach einer Weile – wir hatten jetzt schon unsere Freude – wendeten wir uns dem eigentlichen Kandidaten zu. Der BB-10L.

Schon die ersten Takte, empfanden wir in der Grundtonabstimmung, gefälliger. Überhaupt fanden wir den Lautsprecher sehr erwachsen. Und die Bändchen, schlichtweg das Highlight des Lautsprechers, sorgten für das ein oder andere Aha-Erlebnis. Die Bändchen waren allgegenwärtig. Blitzschnell und staubtrocken. Glänzend oder strahlend. Es schien nichts zu geben was dem Bändchen eine Hürde aufbürden könnte. Dadurch dass die Bändchen als Dipol realisiert sind, konnte man die Strahlkraft auch als zusätzliche Rauminformationen verwerten. Alleine das Bändchen (bei 1.000 Hz angekoppelt) machte Spaß die verschiedenen bekannten Musikstücke neu zu erforschen. Für die Größe des Lautsprechers war die Tiefe des Basses und auch Präzision außergewöhnlich. Auch der Bassbereich war präsent und konnte der Geschwindigkeit des Bändchens gut folgen. Auch die Abbildungsfähigkeit im Grundton musste keine Federn lassen. Eine gut gefundene Abstimmung zwischen den beiden Treibern, wie ich finde.

Durch das Dirac Raumkorrektursystem konnte man die Treiber noch mal ein wenig anpassen. Die Impulse waren trocken und knallhart. Erstaunlich für die Größe des Lautsprechers. Das hat Spaß gemacht.

Also was die Live-Haftigkeit dieses Lautsprechers anbetrifft, so wird dieses Set sicherlich im oberen Drittel einer möglichen Lautsprecherauswahlliste zu finden sein. Es machte einfach Spaß damit laut zu hören.

Da ich heute nur „beratend“ zur Seite stand, gab „der Interessent“ das Musik-Programm und Hörverhalten vor. Insofern alles richtig gemacht. Ich hätte mir gerne die Kombination auch mal mit meinem Musikgeschmack und in meiner präferierten Lautstärke angehört. Ging (heute) leider nicht.

Aber auch so war das heutige Show-Programm bei Bohne wirklich „Livehaftig“.

Weitere Informationen: https://bohne-audio.com/