Teststellung Audeze MM-100

Eigentlich höre ich bis zum heutigen Tage kaum meine Musik mit einem Kopfhörer. Der Wunsch nach einem Kopfhörer erhöhte sich nach der Anschaffung eines Familienhundes drastisch.

Warum?

Nun, wenn ich nachts meine Musik mit meinem Setup hörte, kam der Hund einfach nicht zur Ruhe. Er wirkte nervös und schien etwas im Familienleben zu verpassen. Er wandelte zwischen den Räumen und im Extrem bellte er auch hin- und wieder. Sehr zum Unmute meiner Familie.

Nach einem zufälligen Test mit meinem uralten AKG K-250 von 1983 bemerkte ich das sich dieses Problem offenbar mit einem Kopfhörer beheben ließ. Der Hund verhielt sich nun wieder weniger ausfällig, was auch logisch erschien, da er keine „Musik“ mehr wahrnahm.

Der AKG hat aber seine beste Zeit hinter sich. Die Bass-Wiedergabe war faktisch kaum noch existent. Der Tragekomfort war eher suboptimal da sich das Alter bei allen tragenden Teilen bemerkbar machte. Er rutschte leicht und wirkte nicht sehr sicher auf dem Kopf.

So habe ich mich ein wenig nach einer möglichen Alternative umgeschaut und fand diese in einem Audeze MM-100. Der attraktive Preis war ein wesentlicher Punkt. Der andere Punkt war der verwendete magnetostatische Treiber. Zudem gefiel mir in der Vergangenheit der Klang eines Audeze LCD-2.

Zum Testen hatte ich leider keinen dedizierten Kopfhörerverstärker zur Verfügung. So habe ich zum Hören einen T+A R 2000 AC als Verstärker und als Zuspieler einen T+A CD 2000 AC verwendet.

Der musikalische Eindruck

Der Audeze stellt sich für mich als ein klar durchzeichnender Kopfhörer mit guter Wiedergabe im Panorama und Detailgrad. Details werden auch leise sehr deutlich dargestellt und die Differenzierung ist sehr ordentlich. Vor allem ist die Performance des Audeze völlig unangestrengt und stressfrei und es gab auch nicht nach der vierten CD das Gefühl den Kopfhörer zur Seite zur legen. Ich denke das man dem Audeze auch ohne ihn jetzt wochenlang getestet zuhaben eine gewisse Stressfreiheit unterstellen kann. Man sollte erwähnen, dass der Audeze eine gewisse Zurückhaltung in der Darstellung des Bassbereich pflegt, wenn man leise hört. Hier ist es notwendig den Volumenregler nach rechts zu drehen um diesen Zustand zu korrigieren. Danach klopft es entsprechend auch aus den Treibern. In den Texten des Herstellers oder auch der Presse liest man das der Audeze als Vorteil eine guten Transienten Wiedergabe besitzt. Das sollte ein Kopfhörer bei der Implementierung eines Flächenstrahlers bereits konzeptionell vorhanden sein und bedarf eigentlich keiner expliziten Erwähnung.

Verarbeitung

Das Produkt lässt sich haptisch gut anfassen. Gewicht, Festigkeit sowie Materialsteifigkeit gibt dem Anwender das Gefühl einen gut verarbeiteten Kopfhörer in der Hand zu halten. Der Tragekomfort war bisher unauffällig. Die vollumschließende Muschel ist auch nicht störend. Ein interessantes Gimmick: Man kann das Anschlusskabel sowohl an die linke oder rechte Ohrmuschel stecken. Eine gute Idee wie ich finde. Mit dieser Aussage oute ich mich wahrscheinlich gerade als Unwissender im Kopfhörersegment. Man möge mir verzeihen.

Preis

Das Internet gibt einen Preisbereich von 399 bis 494 EUR an.

Mein Fazit

Für einen markttypischen Preis von ca. 400 EUR finde ich das Produkt sehr interessant oder in meinem Deutsch zu bleiben: Sehr attraktiv. Klanglich sehr differenziert und klar. Will man Bass muss man halt Frau Lauda bemühen. Der Tragekomfort ist sicherlich, ohne dass ich über große Kopfhörer Marktkenntnisse verfüge, mindestens gut zu nennen.